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Praktisch oder zu praktisch?

Der Bundeswehr sind Berichten zufolge ziemlich viele Daten abhanden gekommen. Praktischerweise sind unter den Daten sowohl Informationen gewesen, die für die Aufklärung über die US-Gefangenschaft von Murat Kurnaz gewesen, sondern auch noch Daten über Verhöre des Militärischen Abschirmdienstes in einem US-Gefängnis. Brisant an diesem Gefängnis ist, dass dort Gefangene gefoltert worden sein sollen. Da könnte man schon verstehen, wenn die Bundeswehr kein gesteigertes Interesse daran hätte, dass derartige Informationen kritisch begutachtet werden. Bekanntlich funktionieren Computer ja nicht immer zuverlässig, und deshalb wäre ein Datenverlust ja ganz leicht erklärbar. Okay, jede halbwegs professionelle Computerinstallation wird Daten niemals nur in einer Kopie speichern, und selbst defekte Bänder mit derart wichtigen Datensätzen nicht bereits nach den ersten Lesefehlern wegwerfen, sondern professionelle Datenretter heranziehen, die zur Not auch aus Bändern, die aufgegessen und wieder ausgeschieden wurden, noch große Teile der Daten, wenn nicht gar alle Daten wieder herstellen können.

Da finde ich es doch beruhigend, dass ich nicht der Einzige bin, dem diese ganze Angelegenheit sehr eigenartig vorkommt. Dass es weder irgendwelche Backup-Kopien, noch Lösungsversuche nach dem Auftreten der Fehler gegeben haben sollte, würde ich jedenfalls nicht einmal bei einer kleinen Firma erwarten. Wenn sich die Ereignisse wirklich so abgespielt haben sollten, wie berichtet wurde, dann würde ich personelle Konsequenzen in der Riege der IT-Verantwortlichen erwarten. Und eine Ausschreibung für ein komplett neu entwickeltes Sicherungskonzept. Denn das wäre dann ja offensichtlich dringend notwendig.

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