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davon ausgehen

Ein gewisser Herr Ackermann (der heldenhaft seinen Verzicht auf Boni dieses Jahr erklärt hat) geht also davon aus, dass "jetzt alle Banken sicher sind. Es stehen Bürgschaften und Kredite in ausreichendem Maß zur Verfügung." Nun, ich gehe davon aus, dass gerade ein Dr. Josef Ackermann es besser weiß. Oder zumindest wissen sollte.

Außerdem bleibt Ackermann bei seiner Vorgabe von 25% Rendite (pro Jahr?): "Ist es Gier, wenn man möglichst erfolgreich sein will? Das will doch jeder im Leben. Davon lebt unser System. Auch der Wettbewerb um höhere Renditen hat die Menschheit weitergebracht. Diesen Wettbewerb sollten wir auf keinen Fall aufgeben. Die 25 Prozent vor Steuern habe ich mir ja nicht einfach ausgedacht, das ist die Rendite, die die besten Banken der Welt erzielen. " Es ist ja klar, dass für ihn das Geld aus dem nichts kommen muss.Ich weiß nicht, ob der Mann nur so tut, oder ob er wirklich keine Ahnung hat, wo eine solch starkes exponenzielles Wachstum herkommen soll, und wer letztlich das alles bezahlen soll. Aus Wirtschaftswachstum alleine kann eine solche Rendite jedenfalls nicht stammen.

Aber, hey, Ackermann relativiert seine Aussage gleich danach geringfügig: "Grundsätzlich können wir, wenn die Phase der Wertberichtigungen abgeschlossen ist, auch wieder solche Renditen erzielen. Allerdings kommt jetzt der Konjunkturabschwung hinzu. Und die Aufsichtsbehörden werden von uns künftig einen höheren Kapitaleinsatz verlangen. In den nächsten Jahren erwarte ich daher geringere Renditen." Der höhere Kapitaleinsatz, von dem Ackermann redet, bedeutet nur, wie weit sich die Banken aus dem Fenster hängen dürfen, um mit nicht existierendem Geld zu handeln.

Auf mich macht das ganze Interview nicht den Eindruck als würde ein Josef Ackermann so besonders viel ändern wollen. Dann kann die nächste Krise ja glatt kommen. Da darf der Staat dann 500 Billionen Euro in die Banken blasen.

(via)