Skip to content

Zweitag

Heute früh haben mich meine i-Geräte daran erinnert, dass diese Geschichte auf den Tag genau schon zwei Jahre her ist. Damals hatte ich nicht nur 'Spaß' mit den täglichen Heparin-Spritzen, sondern auch noch kein iPhone. Und mit dem Jahrestag habe ich jetzt auch noch eine Begründung, warum ich heute schon wieder Geld ausgeben kann: Irgendwie darf der Jahrestag ja begangen werden.

Update: Es ist eine Multisim geworden, mit der jetzt das 3G-iPhone nicht mehr ungenutzt zuhause bleiben muss. Okay, die Idee dazu hab ich gestern im Apple-Store bekommen, weil mir das ungenutzte iPhone einfach nicht gefiel, und der Store-Angestellte erwähnte, dass es da eine Lösung gäbe. Jetzt hab ich drei tragbare Internetzugänge, von denen die beiden iPhones sich den Vertrag teilen. Wieder ein Schritt mehr zum Überall-Netz.

Au-ge: Druckmessfehler

Heute durfte ich mal wieder zum Augenarzt. Eigentlich hatte ich das volle Tropf-Programm erwartet, aber zuerst durfte ich nochmal meine Augen vermessen lassen und auch meine Sehschärfe testen lassen. Im Gegensatz zur Messung im Krankenhaus hat mein rechtes Auge 'nur' eine Sehfähigkeit von 100% beweisen können (Woooohooooooo!!!!). Links war dafür ziemlich schwach. Was Wunder, hat mich doch gerade davor das Schärfemessgerät gequält, und das Auge ist zwei Wochen nach der OP noch nicht wieder bereit, sich richtig zu konzentrieren. Die Muskelzuckungen (Nystagmus) dürften auch noch da sein, und die Sehfähigkeit begrenzen. Außerdem beliebt das Auge immer noch in der Bildmitte einen blöden Bildfehler zu verstecken. Jedenfalls hat das jetzt so 5-10% Sehfähigkeit. So ohne Brille. Bzw. mit nur einmal gemessenem Korrekturwert, der im Dreifelsfall nicht ganz passte.

Dann kam jedenfalls meine Lieblings-Hassmessung: Augendruck. Rechts war mit 24 zwar erhöht, aber noch im Rahmen, dafür sollte links 43 als Wert stehen. Da sind bei mir spontan jede Menge Alarmsirenen angegangen. Ich hab noch die Reaktion im Krankenhaus im Kopf, als ich mal mit 30 erwischt wurde, da wäre 43 nochmal ganz weit zuviel.

Immerhin kam ich so schnell zur Ärztin rein, die dann das Auge nochmal beguckt hat und den Druck (diesmal mit Kontakt) selbst nochmal gemessen hat: 21. Deutlich besser. Das Getropfe gab's trotzdem irgendwie nicht. Dafür sollte ich mir 'nächste Woche' nen Termin geben lassen, was komischerweise jetzt am 5.7. liegt. Da will die Ärztin wohl mal sehen, ob die Augentrucktabletten abgesetzt werden können. Ich finde die jetzt persöhnlich nicht so schlimm, aber je weniger Tabletten ich brauche, desto angenehmer ist das langfristig. Am Kortison bin ich ja schon dran. Noch bis Samstag brauche ich da, bis der Kram abgesetzt ist.

Notiz an mich: Die nächste Augendruckmessung fängt dann aber mit links an, dann klappt daas Auge (hoffentlich) nicht in Vorfreude einfach zu. Visusmessung mach ich links auch nur, wenn das Auge Zeit hatte, den blöden Heißluftballon zu verarbeiten.

Au-ge: Plus wieviel?

Heute hatte ich nach dem Krankenhaus den ersten Tag, an dem ich eigentlich Leerlauf haben sollte. Okay, so ganz leer war der Leerlauf nicht, aber ich hab mich dann jedenfalls mal neugierhalber bei nem Optiker vorbeigeschoben, um mal einen groben Eindruck zu bekommen, wo das linke Auge sich gerade an Brillenstärke rumtreibt. Eine Brille kann ich mir darauf noch gar nicht anpassen lassen, weil das Auge noch rund fünf Wochen die Sehstärke ändern kann (Letzte Woche meinte der Oberarzt jedenfalls, dass es da noch sechs Wochen dauern würde). Aber so als Hausnummer wollte ich dann doch mal wissen, wo ich stehe. Die -8,75 Diopthrien in der Brille sind mir schon seit ner Woche klar zu viel.

Also durfte ich ne kostenlose Computergrobmessung machen. Erstmal hab ich festgestellt, dass es gar nicht so leicht ist, den blöden Heißluftballon zu fixieren. Dann hat die Optikerin drei Messungen gemacht, und (nicht sehr überraschend) drei verschiedene Werte gemessen. Ergebnis: Da ist eine herzhafte Hornhautverkrümmung, die mir so spontan erstmal völlig egal ist, und da drunter liegt das Auge irgendwo zwischen +0,5 und +1,0 Diopthrien. Oder anders ausgedrückt: Das Auge, was bisher immer so kurzsichtig war, dass ich das als Lupe einsetzen konnte, ist knapp über die Normalsichtigkeit gerutscht und leicht weitsichtig geworden. Zumindest vorläufig. Wenn ich mir da etwas wünschen darf, dürfte das Auge doch mal die +0 ansteuern, so dass dann nur die Hornhautverkrümmung noch übrig bleiben sollte. 

Und dann nervt mich im Moment noch eine fiese Fläche mit Farbfehler in der Bildmitte, quasi direkt um den Punkt des scharfen Sehens. Die Fläche dürfte sich auch noch verkrümeln. 

Au-Ge: Fast eine Woche Freiheit

Es wird Zeit für mein persöhnliches Fazit nach fast einer Woche Freiheit. Einerseits nutze ich mein linkes (operiertes) Auge nur relativ wenig, andererseits teste ich im Lauf der Zeit immer wieder mal, wie viel ich auf dem Auge sehen kann. Mit den Farbfehlern habe ich mich inzwischen schon angefreundet, wobei ich nicht weiß, ob die nicht ohnehin daher stammen, dass das Auge die meiste Zeit ohnehin geschlossen ist. Was dafür wirklich da ist ist eine Verzerrung, die in der Nähe der Bildmitte aus geraden Linien Krümmungen macht. Aber auch damit ist es mir in den letzten beiden Tagen schon mehrfach gelungen, meine Digitaluhr abzulesen. Zuletzt sogar mit genauer Sekundenangabe. Dafür bleibt der (gefühlte) Schärfepunkt nicht einfach stehen, sondern wandert immer noch rum. Weniger erbaulich ist, dass gestern (und wie es aussieht auch heute) sich Abends ein Grauschleier einfindet, der dafür sorgt, dass ich bei Lichteinstrahlung über einer gewissen Lichtmenge nur noch farbige Fläche mit Bildresten sehe. Gestern hatte das Auge dafür ne Ausrede, die hat's heute aber gar nicht.

Und dann ist da noch mein anderes Problem: Morgens kommt mein Kreislauf schlichtweg nicht in den Gang. Das heißt, die Bahnfahrt zur Arbeit habe ich im Halbschlaf verbracht, mir dann bei einer Bäckerei einen großen Kaffee geleistet, und erst danach ganz langsam angefangen zu funktionieren. Ich hoffe ja noch, dass sich das Problem verkrümelt, sobald ich in einer Woche das Kortison ausgeschlichen habe, und auch die Magenkapseln nicht mehr brauche. Sonst wird das noch ernsthaft unpraktisch. Mit dem Auto fahre ich in dem Zustand jedenfalls nicht zur Arbeit, unabhängig davon, ob das mit einem Auge funktionieren würde.

Mein nächster Augentermin ist dann am Montag, wo ich mir morgens beim Hausarzt Blut abnehmen lassen darf, damit der Kaliumspiegel gemessen werden kann (da haben wohl die Augendruck-Senkungs-Tabletten Einfluss drauf), und Nachmittags darf ich dann beim Augenarzt antreten, wo die Pupille wieder großgetropft werden soll, und die Netzhaut nochmal genauer beguckt. Nachdem das Auge ja nun doch wieder ernsthafter sehen will, dürfte das dann wieder mal blendend werden. Immerhin hab ich jetzt erstmal frei, und kann auch den lahmen Kreislauf einfach mal ausschlafen lassen. Wenn ich zwischendurch wach genug werde, die Kortisontabletten zu nehmen, bevor der Körper das Zeug zu sehr vermisst.

Au-ge, Tag 8 (Home)

Nu hab ich's ja doch noch nicht gebloggt, aber heute früh hat mir erst noch eine Schwester Blut abgenommen, dann der Stationsarzt tief ins Auge geguckt und den Druck gemessen (23, aber da war auch vorher schon ne halbe Drucksenkungs-Tablette mit bei), und mir dann erklärt, dass die Blutprobe für eben diese Tabletten nötig sei. Da musste wohl der Kalium-Wert überprüft werden. Der Arzt ließ dann schon durchblicken, dass er mich gleich entlassen würde, wenn der Wert okay wäre, und so hat es dann auch nicht lange gedauert, bis ich ins Dienstzimmer der Schwestern gerufen wurde, um meine Unterlagen abzuholen. Dazu gehören ein paar Augentropfen, Schmiermittel für die Hornhaut in Tropfenform und Tabletten, die bis Montag Abend reichen (Kortison, Magenkapseln und halbe Augendruck-Tablette für den Morgen, Augendruck-Hälfte dann nochmal für den Abend. Bei den Unterlagen versteckte sich dann noch ein Brief an den Augenarzt, der sofort meine Aufmerksamkeit erregt hat, lustigerweise eine Kopie meines Implantate-Pass (ich hab nochmal nachgesehen, das Original wohnt immer noch in meinem Portemonnaie), und ich hab dann noch ein paar Bürokratiezettel dazugepackt. Gegen 11 wurde ich dann abgeholt, und bin seit relativ kurz danach wieder zuhause, wo ich dann erstmal einen Podcast aus den Aufnahmen geschnitzt habe, und mich danach dem gerade in Norderstedt stattfindenden Mittelaltermarkt gewidmet habe. 

Meine Unterlagen und mein Auge werd ich dann am Montag früh mal zum Augenarzt tragen, und erfragen, wie genau das jetzt weitergeht. Mindestens das Kortison muss ja geregelt abgesetzt ("ausgeschlichen") werden, wenn man keine unerwünschten Konsequenzen erleben will. Dem Arztbrief entnehme ich aber, dass das Auge soweit wieder in reguläre Überwachung übergehen darf, und keine OP-Termine eingeplant werden müssen, solange sich das Öl, was bei der Operation da eingefüllt wurde, brav verhält. Vielleicht war ja Öl doch die bessere Wahl gegenüber einem Gas. 

Ich bin jedenfalls froh, wieder einen richtigen Internetzugang zu haben, und dass ich es heute doch noch auf den Mittelalter-Markt geschafft habe. Der macht nämlich auch einäugig gute LAune.

Krassehen

Nach dem Abendessen hab ich gerade mal mein kaputtes Auge ausprobiert. Erstmal nur im Zimmer (wo alles nen leichten Cyan-Stich hat), hab ich festgestellt, dass ich auf dem Auge doch was sehen kann, aber besser, wenn die Brille ab ist. Die -7 Diopthrien machen da wohl gar keinen Sinn, gerade. Dann bin ich mal auf den Flur gegangen und hab mich über den Rotstich gewundert. Und dann hatte ich das surrealste Erlebnis aller Zeiten: Ich bin mit zugehaltenem rechten Auge über den Gang getapst und hab die ganze Zeit nur gemurmelt "Kraaaaaaaaaaaaaaass!" Hätte mir vor ner Woche jemand erzählt, dass ich heute so begeistert davon sein würde, dass ich links was sehen kann, hätte ich das jedenfalls nicht geglaubt. Ich glaub, ich hatte gerade nen Drogentrip vom Sehen. Dafür hab ich mir vorgenommen, das linke Brillenglas zu ersetzen. So ein Erlebnis will ich wieder haben.

Au-ge, Tag 7

Der Freitag früh hat unangenehm angefangen. Erst wollte mein Kreislauf nicht richtig arbeiten, dann wollte mich die Stationsärztin noch vor dem Frühstück sehen, und dann war mein Augendruck auch noch erhöht. Dabei wollte sie mich wohl eigentlich entlassen. Eine Tablette zur Drucksenkung später darf ich mir die Augentropfen selbst Tropfen, und vielleicht doch noch nach Hause. Hoff ich mal.

Update: Der Augendruck soll wohl noch beobachtet werden, obwohl der um 12 wieder völlig okay war. Jedenfalls komm ich heure nicht raus. Ärztin meint, ich stünde für 'am Wochenende' an. Was auch immer das konkret heißen mag. Hat mal jemand ein schnelles Internet für mich?

Au-ge, Tag 6

Heute könnte ich nen sehr kurzen Blogeintrag schreiben. Hier ist nicht viel los, der Nörgler nörgelt immer noch rum, und die Ärztin meint, ich darf noch (mindestens) nen Tag bleiben. Nachdem ich gestern Abend stundenlang mit einer gut aussehenden jüngeren Patientin geredet hab, bin ich heute ziemlich müde. iPhone spielt jetzt dauerhaft die Internetverbindung für den Mac, gedrosselte Geschwindigkeit verträgt sich nicht soo gut mit Podcast-Downloads. Ansonsten hat's vorhin genieselt, ist reichlich warm und geht so. Und meine Lieblingsmitpatientin hat statt OP ein verspätetes Mittag bekommen.

Au-ge, Tag 5

Die unangenehmste Meldung des Tages hat gar nichts mit meinem Krankenzustand zu tun, sondern stammt von der Telekom: Ich habe gestern Abend die 3,3GB Transfervolumen meines iPhone überschritten, und damit ab jetzt bis zum Monatswechsel nur noch schnarchlahmen Netzzugang. Nachdem ich den vor Allem genutzt hab, um Podcasts runterzulassen, geht das jetzt nur noch in extrem langsam.

Krankheits-seitig ist der Tag heute eher unspektakulär. Ich durfte mich der Stationsärztin und dem Oberarzt zeigen, kriege regelmäßig Augentropfen, und warte sonst einfach ab. Dafür ist ein Mitbewohner ausgezogen, und ein neuer Patient hat sich eingefunden. Ich hoffe mal, dass der weniger schnarcht und hustet als sein Vorgänger.

Das ging schnell, und schon ist der Mitpatient wieder weg. Für den kommt ein Kerl, der ständig rumnörgelt, wie schlecht es ihm doch ginge. Immerhin hat mich der Prof beguckt und verkündet, dass ich nach Hause soll, wenn die Hornhaut wieder in Ordnung ist. Auf Nachfrage meinte er dann, dass das so in rund drei Tagen der Fall sein könne. Den Nörgler dürften sie aber ruhig schnellstmöglich entsorgen, der Kerl nervt uns, die wir hier schon länger liegen.

Au-ge, Tag 4 (OP+1)

Der Dienstag ha ziemlich mühsam angefangen. Erst hab ich den Mac vier Stunden am iPhone Podcasts saugen lassen, und dann hat mein linkes Auge unter der Abdeckung die Nacht über getränt. Laut Ärztin bei der Visite lag das daran, dass die Hornhaut noch reichlich wund von der OP ist. Dafür sehe es jetzt aber schon ganz gut aus. Weil ich jetzt Öl im Auge habe, wird da noch eine Nach-OP nötig sein, für die sie mir lokale Betäubung angedroht hat. Ich hoff mal, dass das noch nicht das letzte Wort in der Sache war.

Ansonsten hab ich mit dem Frühstück gerade mein erstes Essen nach der OP langsam aufgegessen, gestern Abend hatte ich weder Hunger, noch Lust auf Essen, obwohl ich essen gedurft hätte. Wahrend ich das hier auf dem iPad tippe, sitz ich allein im Zimmer, der eine Kollege ist bei seiner (Ölwechsel-) OP, der andere wartet auf die Visite oder treibt sich irgendwo rum. Und zu meiner großen Freude hat iPad gerade wieder einen UMTS-Zugang gefunden. Damit beschließe ich die Kriegsberichterstattung für jetzt und verweise auf das Nächste Mal, wenn denn nichts dazwischen kommt.

Au-ge, Tag 3 (OP-Tag)

Nu schreib ich heute doch noch was. Gerade war der Arzt hier, der mir den Venenzugang verpasst hatte. Der wirkte doch ziemlich enttäuscht, dass ich den wieder losgeworden bin. Dafür hat er mir nen neuen Zugang verpasst, auf meinen Wunsch in den linken Handrücken. Der erste Versuch war aber nichts, so dass er mich zweimal stechen musste. Au. Auf dem Weg raus hab ich von ihm noch die Info bekommen, dass der Professor mich operieren wird. Deswegen wollte der sich gestern wohl den Augenhintergrund ansehen. Jetzt ist mein linkes Auge gerade großgetropft worden, dann kann der Prof wenigstens was sehen. Die Schwester meinte dann noch, dass ich mittags dran bin, und deshalb um 10 fertig sein soll. Termin ist jetzt also offiziell um 12. Zu essen krieg ich bis dahin nichts mehr, weil ich ja für die Narkose nüchtern (Im Sinne von leerer Magen) sein. Im Moment fühl ich mich noch nicht nervös, aber ruhig bin ich auch nicht mehr.

Kurzupdate: OP -Vorbereitumg hat mich kurz vor 12 geholt, dann hab ich vor dem Raum noch etwas warten dürfen. Richtig los ging's gegen 13 Uhr, und endete 15 Uhr. Danach hab ich noch etwas den Aufwachraum erlebt. Seit 16:45 bin ich wieder auf Station, mach aber nich viel mit der Technik, weil das linke Auge schmerzt, wenn ich das Rechte Auge öffne, oder gar bewege. Da hab ich hier bisschen geschlafen, und spannenderweise keinen Hunger. Übrigens kommt der eklige Nachgeschmack nach der OP vom Betäubungsmittel, der Geschmack legte bei Einleitung der Narkose los.

Mit dem neuen Zimmernachbarn, nem Rollifahrer, der Öl nach Netzhautablösung loswerden will, komm ich unerwartet richtig gut klar, so nett und hilfsbereit ist der.

Au-ge: OP-Termin

Nachdem ich im Lauf des späten Nachmittags von einer Anästhesistin aufgesucht und vom Professor zu sich gebeten wurde, habe ich jetzt einen OP-Termin: Der Plan sieht vor, dass ich morgen gegen 11 Uhr in den OP kommen soll. Der Termin ist naturgemäß nicht minutengenau angegeben, weil vor mir noch einige andere Patienten dran sind, und es bei denen zu Zeitverschiebungen kommen kann.

Update: Wenn ich hier schon rumändere, kann ich mal erwähnen, dass ich gegen 11:45 die Dormicum-Tablette bekommen habe, und 16:47 wieder von Station getwittert hab. OP war wohl von 13 bis 15 Uhr.

Wünscht mir Erfolg, ich melde mich wahrscheinlich erst nach der OP, wenn nichts dazwischen kommt.

Au-ge, Tag 2

Heute gibt hoffentlich weniger zu berichten. Der Sonntag hat zwar für mich zu früh angefangen, weil ich nach vier nicht mehr schlafen konnte, aber das lag nicht unbedingt an den zwei Schnarchern, mit denen ich das Zimmer teile. Ich hatte mir gestern zum Glück Ohrstöpsel eingesteckt. Die Zeit konnte ich dann immerhin damit verbringen, mein iPad zu nutzen und das Internet zu lesen. Wobei ich mich wundere, dass manche Podcast-Kommentatoren mein Blog durch Google finden müssen. Jedenfalls hab ich dann noch eine Spritze Kortison bekommen (und vermutlich davon heftigen Durst), Augentropfen gegen Infektion zur stündlichen Verabreichung und meine erste Blutzuckermessung (laut Schwester wegen Kortison) erlebt. Nach dem Frühstück stand noch Visite an, wofür nicht eine Horde Ärzte zu uns Patienten kam, sondern umgekehrt wir zu dem Arzt ins Untersuchungszimmer gerufen wurden. Ich hab dann erstmal über den Venenzugang genörgelt, das okay bekommen, dass der raus darf, und dann noch Augendruck gemessen bekommen (völlig okay). OP dürfte bei mir morgen nicht früh stattfinden, da kommen zuerst die Diabetiker dran.

Jetzt bin ich den nervigen Venenzugang erstmal los, und werd beim nächsten Zugang darauf bestehen, dass der nicht so nervig wird (Handrücken links schwebt mir da vor). Wenn ich den Plan richtig verstehe, steht heute nichts mehr an, außer ausruhen und stündlich Augentropfen, wobei in meinem Becherchen nur noch zwei Portionen sind. Anästhesist hat sich noch keiner gemeldet, der sollte sich noch melden vor der OP. Ich hätte jedenfalls gerne die OP hinter mir, bin aber komischerweise ziemlich entspannt. Und gegen den leicht bis mittelschweren Kopfschmerz hab ich grad mal irgendwas tablettiges genommen, auf dem nicht stand, was das war.

Nachdem ich auf Twitter schon gefragt wurde, welche OP-Methode ich bekommen soll, ist mir aufgefallen, dass ich das zwar dem Aufnahmegerät erzählt habe, aber nicht aufgeschrieben. Laut dem Medicus am Samstag soll ich wohl zwei OP-Schritte bekommen: Einerseits wird das Auge von außen mit ner Art Gürtel permanent umwickelt, in das Auge wird dann entweder ein Öl oder ein Gas gefüllt. Wenn ich wählen darf, will ich das Gas, weil das vom Körper abgebaut wird. Das Öl muss ein halbes Jahr nach der OP operativ entfernt werden. Dauern soll die ganze OP nur rund ne Stunde, meinte heute der Arzt bei der Visite. Ist wohl doch eher Routine hier.

Jetzt muss ich doch nochmal was eintragen: Bei der Visite meinte der Arzt, ich müsste auf mein rechtes Auge aufpassen, weil das ja 120% Sehfähigkeit habe. Das hatte bisher aber maximal 70 bis 80 Prozent, 100 waren noch nie drin. Aber so langsam glaub ich auch, dass das Auge doch mehr sieht, als ich wahrhaben will. Und noch eine Ergänzung: Ich hab hier noch keine Heparin-Spritze gegen Thrombose bekommen. Und nein, ich vermiss die nicht.

Sobald es wieder was zu berichten gibt, und ich berichten kann, melde ich mich wieder.

Au-ge, Tag 1

Heute durfte ich ja ins Krankenhaus. Heidberg-Klinik heißt das Haus. Ich nenn's aber 'das Haus, das Verrückte schafft, und das kommt so: Ich hab mir hierher doch nicht den Bus genommen, sondern ein Taxi genommen, weil mir gut zugeredet wurde, und mir Rucksack, Tasche und Einkaufstüte zusammen etwas viel waren. Jedenfalls war ich dann deutlich vor 11 hier und wollte mich anmelden. Am Wochenende macht das die Zentrale Notaufnahme mit. Da hieß es, ich sei im System bereits bekannt (von gestern, nehm ich an). Also gab's keine neue Akte anzulegen. Die bisherige Akte hatten die Damen da zwar nicht, aber auf Station sollte die dann liegen. Also bin ich mit dem ganzen Gepäck in den zweiten Stockgefahren und hab auf Station die erste Schwester angesprochen, die da rumlief. Nein, Akte hätte sie nicht, und auch kein freies Bett. Ich sollte nochmal zur Aufnahme und darauf bestehen, eine blaue Akte zu bekommen. Also bin ich wieder zurück, hab ne neue Akte bekommen und mich zur Station eine Etage unter der Augen-Station gemeldet. Bürokratie.

Danach ging bisher alles glatt. Ich hab ein Bett bekommen, ein Mittag, und sogar schon eine Essensbestellung abgeben dürfen. Im UKE vor zwei Jahren wurde ich erst Montag befragt. Was ich auch schon bekommen hab, ist ein venöser Zugang, unpraktischerweise in der rechten Armbeuge. Da gab's ne Kortisonspritze, die hoffentlich auch den leichten Kopfschmerz noch umbringt. OP-Besprechung hat der junge Mediziner auch schon gemacht. Und ich hab in der Zeit den Mac ans iPhone gebunden und darüber Podcasts runtergeladen. Tethering FTW!

Wenigstens einer der Zimmerbewohner schnarcht übrigens, da könnten sich die Ohrstöpsel noch auszahlen. Wenn alles gut geht, dürfte ich in knapp zwei Wochen hier wieder verschwinden. Recht wäre mir das.

Au-ge ernsthaft

Wie es aussieht, habe ich mir eine tolle Netzhautablösung zugelegt, die operiert werden muss. Nachdem gerade beide Augen getropft wurden, um gigantische Pupillen zu bekommen, wird das heute eher nichts mehr mit dem Podcast. Fürs Protokoll: Scheiße!
Wenn eine Ärztin bei der Untersuchung sagt, dass das aber gar nicht gut aussieht, fällt das wohl unter Schlechtes Zeichen.

Update 18 Uhr: Ich durfte nochmal nach Hause, muss aber am morgigen Samstag zur stationären Aufnahme ins Krankenhaus. OP gibt es dann wohl Montag oder Dienstag, darauf wollte sich die Ambulanz-Chefärztin nicht festlegen. Einen Podcast gibt es diese Woche aber doch, den bau ich gerade zusammen.