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Verlegersprecherin Merkel

nachdem sich abzeichnet, dass das Gesetz zur Verlegersubventionierung ("Leistungsschutzrecht") doch nicht nur per Akten 'debattiert' wird, haben die Verleger-Lobbyisten der Kanzlerin wohl eine Rede für deren Video-Dings geschrieben, in dem es dummerweise so wirkt, als sei Frau Merkel der meinung, Lesen könne man nur mit Zeitungen lernen. Ich weiß nicht, wie es bei dem Redenschreiber aussah, aber in meiner Schullaufbahn fing das Lesen mit speziellen Büchern an, die dann auch besonders einfache Worte enthielt, die noch nicht mal Sätze formten. Und auch später in der Schule kamen Zeitungen nicht vor, insofern behaupte ich mal, dass ich zumindest nicht mit Zeitungen lesen gelernt habe.

Wenn aber in Verlegerkreisen die Meinung vorherrschen sollte, dass bedruckte tote Pflanzen der einzig wahre Weg wären um Informationen zu vermitteln, könnte das erklären, warum mit inzwischen zwei Zeitungen (Frankfurter Rundschau und Financial Times Deutschland) das Zeitungssterben auch in Deutschland ernsthaft angekommen ist. Wirklich überrascht hat mich das ja nicht, nachdem die FR schon vor einiger Zeit ihre Redaktion mit einer anderen Zeitung aus dem Konzern zusammengeworfen hatte (und ab dem Moment für mich als Informationsquelle schon deutlich weniger interessant wurde).

Steuerlehnung

Am Freitag durfte der Bundesrat über das Steuerhinterziehungsabkommen mit der Scweiz entscheiden. Wie vorher schon erkennbar war, lehnten die Länder das Abkommen einfach ab. Wenn das Abkommen doch angeblich so wichtig wäre, müsste Schäuble sich wohl nochmal länger mit Schweizern zusammensetzen und verhandeln. Bisher hatte er das ja schlicht verweigert.