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Drosselbot

Große Meldung von gestern: Das Landgericht Köln hätte der Telekom die Erdrosselung der Internetzugänge verboten. Wenn man aber genauer hinsieht, erkennt man, dass die Verbraucherzentrale mit ihrer Klage zwar gewonnen hat, aber der Telekom einen recht einfachen Ausweg gelassen hat. Konkret stören sich die Zentralverbraucher daran, dass die Telekom das 2MBit/s-Angebot mit kurzzeitiger schnellerer Datenübertragung als Flatrate anpreisen. Der Begriff sei irreführend. Wenn ich da nicht irgendwas Wichtiges übersehen habe, reicht es aus, wenn die Telekom den Vertrag als Kostenflatrate oder Festpreis mit Volumenbegrenzung oder Ähnliches bezeichnet, und schon ist formal alles wieder in Ordnung. Das eigentliche Problem in Sachen Netzneutralität (Telekom bevorzugt Daten von Firmen, die dafür zahlen) taucht da gar nicht auf. Ich sehe da im Endeffekt keinen Grund in Freude auszubrechen, eher im Gegenteil.

Doofmelderei

Inzwischen ist auch der Bundesinnenterrorist mal aufgewacht und hat bemerkt, dass es an der Zeit ist, dass er den Antiamerikanismus, der ihm noch kürzlich auf den Senkel ging, nun selbst verbreiten kann. Und so schwafuliert er davon, irgendwen ausweisen zu wollen. Der Verdacht, dass die US-Schnüffler sich in der US-Botschaft unter dem Schutz diplomatischer Immunität verstecken, liegt zumindest mal nicht fern, aber andererseits dürfte sich die juristische Macht Deutschlands dort doch arg in Grenzen halten. Hauptsache, der Innenterror hat jetzt auch mal Überwachung für Böse erklärt. Dann kann er ja als nächstes wieder nach Überwachung der gesamten Bevölkerung verlangen.

Apropos Trottel: Der britische Premier verteilt Maulkörbe, hier an die Presse. Sinngemäß tönt der rum, dass doch brave Zeitungen nicht darüber zu berichten hätten, wenn britische Geheimdienste rumschnüffeln.

Und wo wir gerade bei Maulkorb wären: Die angeblichen mutmaßlichen Terroristen, die der Unrechtsstaat USA im KZ Guantanamo Bay illegal festhält dürfen bei ihren Schauveranstaltungen von Gerichtsverfahren nicht erwähnen, dass sie gefoltert wurden. Begründung für den Maulkorb: Die Folter sei doch geheim. (via) Ähm, US-Trottel? Dass ihr Pfeifen gefoltert habt (und das mutmaßlich immer noch tut), ist allgemein bekannt. Da hilft auch keine Geheimhaltung, und ihr macht euch nur noch lächerlicher als ihr ohnehin schon seid.

Stundenfahrt

Heute habe ich mal eine Geschichte von einem Sturm: Gestern hat der nämlich hier in der Stadt den Verkehr ziemlich großräumig lahmgelegt. Erfahren habe ich das so, dass erst auf Arbeit eine Mail kam, dass die DB Regionalzüge ausfallen ließe. So war ich auch nicht überrascht, als ich bei der S-Bahn nur noch stehende Züge angetroffen habe, bin umgedreht und zu Fuß zum Berliner Tor gelaufen, weil da ja U-Bahnen fahren sollten. Fuhren sie auch, aber die Displays kündigten schon weitere Probleme an: Die U1 wäre nämlich in ihren überirdischen Streckenbereichen (alles hinter Kellinghusenstraße und Wandsbek Gartenstadt) ausgesetzt.Ich bin trotzdem erstmal nach Lübecker Straße gefahren, zum fast völlig leeren Bahnsteig gelaufen, und konnte da zusehen, wie der immer voller wurde, bis der Zug kam, der als Kurzzug angekündigt war. Der war zwar nicht kurz, dafür aber umso voller. Also habe ich lieber gewartet. Der nächste Zug sollte nur bis Wandsbek MArkt fahren, was mir noch weniger geholfen hätte. Also weiter gewartet, und den dritten Zug genommen, der auch ziemlich voll war. Dass sich dann noch zwei Kerle darum geprügelt haben, dass der eine meinte, der andere hätte doch aussteigen sollen, und dadurch beide draußen landeten, war da schon nebensächlich.

Der Zug fuhr dann bis Wandsbeker Chaussee, wo der Fahrer plötzlich ansagte, dass doch alle aussteigen sollten (häh?). Der nächste Zug kam aber immerhin relativ schnell, und ich fand auch da einen Platz, der dann sogar zu einem Sitzplatz ab Wandsbek Markt wurde. DAs hielt bis Gartenstadt, wo der Zug wie angekündigt geendet hat, woraufhin alle Fahrgäste mühsam den Ersatzausgang (Baustelle sei Dank) nehmen durften. Auf dem Bus-Platz war es schon arg voll, aber immerhin gab es ein paar Leute mit grünen Westen von der Hochbahn, die zwar sagen konnten, dass das der Platz für Ersatzbusse wäre, aber keine Busse in Aussicht stellen konnten. Dafür kamen ein paar Linienbusse, wo ein Kerl meinte, einen Busfahrer in dessen Pause anbrüllen zu müssen (hilft nichts), und ein Ersatzbus, der aber sehr schnell voll war. Dank den Helfern ließ sich eine Überfüllung immerhin verhindern.

Zwischendurch gab es Ansagen in dem Funkgerät der Helferin, in deren Nähe ich mich aufgehalten habe, dass die Sperrung erstmal bis 18 Uhr dauern würde, und das auf diversen Gebieten Personen im Gleisbereich rumliefen. Nach weiteren 10 Minuten verwandelte sich ein 118-Bus in einen Ersatzbus, den ich dann auch erwischt habe. Der Fahrer war freundlich und gut gelaunt und hat anfangs nur von "nach Volksdorf" gesprochen, dann aber doch die Haltestellen in der Nähe der U-Bahn angesteuert, und mit Ansagen wie "$Haltestelle ist noch $minuten entfernt" (leichte Freudensbekundung im Bus) "Ich melde mich in zehn Minuten nochmal" die Stimmung aufgelockert hat.

Dank ziemlich viel Verkehr dauerte die Fahrt dann zwar länger als mit der Bahn, ging aber immerhin vorwärts. Ich bin dann in Berne schon ausgestiegen (von da aus kenne ich meinen Fußweg) und nochmal rund 20 Minuten bis nach Hause gelaufen (schwitz). Immerhin haben meine Schrittzähler damit was zu zählen gehabt.

Was mir nur aufgefallen ist: Letztes Jahr hatte ich auch am ersten Arbeitstag nach Winterzeitbeginn einen verlängerten Heimweg, da war's ein Stau, der mich im Auto ausgebremst hat. Wird das etwa zur Regel?

Rudergierung

Die Lächerlichkeit in Sachen Merkels PArteien-Handy ging natürlich noch weiter. So hat der Stellvertretende Regierungslautsprecher gewortklaubt, niemand hätte die Affäre je für beendet erklärt. Als das im August in den Medien einem Herrn Pofalla zugeschrieben wurde, war der Herr streiter wohl gerade mal woanders, den das Dementi der Regierung damals muss mir doch glatt entgangen sein. Mal ganz davon abgesehen, dass Pofalla da Vorwürfe geleugnet hat, die so nie jemand gemacht hat, dürfte auch dem tumbesten Sprecher gerade auffallen, dass die permanente Wiederholung der botschaft, es gäbe gar kein Problem mal mindestens ungeschickt war. Außerdem wirkt es schon sehr eigenartig, wenn Merkel erst davon faselt, wer nichts zu verbergen habe, habe auch nichts zu befürchten, dann von Neuland schwafelt, in dem Überwachung schon okay wäre, nur um dann, als bekannt wird, dass sie auch überwacht wird von unakzeptablen Zuständen zu schwadronieren.

In diesem Sinne: Die Behauptungen, jede Lautäußerung der Kanzlerin nehme der US-Präsident zeitgleich wahr, ist vom Tisch. Die Affäre ist damit beendet. Gute Nacht.

Übrigens ist bei der Bundespressekonferenz auch mal offiziell gesagt worden, was für Handies Merkel so alles besitzt. Neben einem Privatgerät gibt es nämlich noch ein Gerät für die CDU-Chefin, was wohl ein einfaches GSM-Telefon ohne Spielerei ist, und dann das offizielle Gerät, wo auf Basis eines Blackberry Sicherheit angeflanscht wurde. Damit (und nur damit) darf sie dann Dokumente der geringsten Geheimhaltungsstuffe ("Verschlussache - Nur für den dienstgebrauch") zur Kenntnis nehmen. Das Handy soll ja angeblich so sicher sein, dass niemand jemals das überwachen könnte. Bis auf den klitzewinzigen Haken, dass auch ein Gerät, was nach Verbindungsaufbau eine Verschlüsselung einschaltet immer noch verdachtsunabhängig sicherbare Verbindungsdaten erzeugt. Aber die offiziellen Vermutungen gehen dahin, dass wohl das Parteihandy gemeint sei, und es könne ja sein, dass Merkel als Geheimnisträger so blöd ist, Geheimnisse über das völlig unverschlüsselte Parteitelefon übermittelt zu haben. Dann wäre Merkel mal mindestens dämlich und dürfte dafür bestraft werden. Landesverrat fällt mir da spontan ein.

Und wenn ich schon mal dabei bin, mir Konsequenzen zu überlegen: Wann gibt es mal welche? Bisher ist nur die Rede von irgend welchem Datenschutz, der gestärkt werden solle (als hielte sich je ein Geheimdienst an solche Gesetze). Wie wäre es damit: Frau Merkel, Sie kämpfen in Brüssel für die sofortige Abschaffung der Vorratsdatenspeicherungs-Richtlinie? Und dann werden sämtliche Geheimdienste aufgefordert, jegliche Datenübermittlung an die US-Dienste sofort einzustellen, bis restlos geklärt ist, welche Daten die aus Deutschland bisher ausgeleitet haben und auf welcher rechtlichen Grundlage (ich verweise da mal wieder auf Prof. Foschepoth, laut dem die Siegermächte immer noch in Deutschland schnüffeln dürfen).

ComPod #399: AirPad, Teil 3

Tech, Mafia. Mit SSDblem, Keynote, Warnkosten und mehr.

Im dritten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit den Meldungen aus der Technik-Ecke. Mit dabei: 

  • Fanboi
    • SSDblem
    • FTR 7.0.3
    • MaveservGM
    • GMDate
    • Keybover
    • Keynote
      • Jubel
      • OS X 10.9
        • Jubel
        • Demo
        • Preis
      • MacBook
        • Jubel
        • Protina
      • Mac Pro
        • Featureliste
        • Nutzerliste
        • Preis
      • Apps
        • iLife
        • Demo
        • Free
        • iWork
        • Noch ne Demo
      • iPad
        • 170 Mio
        • iPad Air
        • Mini
        • Gecase
      • Fazit
    • iOS 7.0.3
    • FrühApp
  • Mafia
    • Warnkosten
    • HuPo
  • Space
    • Cygnus weg
  • am Ende

Für Musik sorgt dabei PS22-Chorus mit dem Titel 'October Song'.

Länge: 45:58, 42,1 MB.

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ComPod #399: AirPad, Teil 2

Politik. Teil zwei von zwei. Mit Restregierung, Qwahlfolgen, Wirtschaft und mehr.

Im zweiten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei: 

  • Restregierung
    • Rentforderung
    • Klaemittlung
    • Pumablem
    • Datordrich
    • Mordstützung
    • VWsetz
    • Bimbestritt
    • Wagnose
    • FSpendP
  • Qwahlfolgen
    • SPöstchenD
    • Mindestpop
    • Pöstleug
    • SPDämpf
    • Oppowahrung
    • Schäubau
    • Progrebatte
    • ZehnPD
    • NickPD
    • Steigbügel
    • Vizen
    • Opporedzeit
    • Kohandlungen
  • Wirtschaft
    • Netzentrag
    • Nachhilfe IV
    • Famindestshit
    • Spaniwachs
    • Schuldplus

Für Musik sorgt dabei Phoenix Hart mit dem Titel 'Wanted'.

Länge: 49:59, 45,8 MB.

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ComPod #399: AirPad, Teil 1

Politik. Teil eins von zwei. Mit Terror, Schnüffelei und mehr.

Im ersten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei: 

  • Terror
    • Kabotschaft
    • Blackwaricht
    • De FUDere
    • Bonnben-Verdächtiger
    • Pakizahl
    • Mordstützung
  • Schnüffel
    • Snowbei
    • Snowden-Preleak
    • Mexident
    • Frachung
    • Ruschnüffel
    • Telefonat
    • SWIFTmerker
    • SWIFTsetz
    • Censilia
    • Merkelphone
      • Merwachung
      • Mereaktion
      • Merfe
      • Bosreg
      • Botstelle
      • Oppershit
      • Brüllschuldigung
      • Bundesanwaltschaft
      • Nachprüf
      • Botschaft
    • 35 Spitzen
  • Berlusbot
  • Regushima
  • Datenschuss

Für Musik sorgt dabei PS22-Chorus mit den Titeln 'Edge of the Moon' und 'Edge of the Moon (2)'.

Länge: 56:27, 51,7 MB.

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Merkelphone-Aufregung

Die putzige Aufregung um die Meldung, dass Merkels Telefon überwacht wurde/wird, ging nochmal weiter. Besondere Highlights: Der VDS-Fan Bosbach hat sich nicht entblödet, gegen Überwachung zu argumentieren (komisch, die Überwachung des gesamten Volkes ist also in Ordnung, eine (vermutliche) Verbindungsvorratsdatenspeicherung der Frau Merkel geht aber nicht, weil...? Übrigens, Herr Bospeng: Bei der Vorratsdatenspeicherung sämtlicher Verbindungsdaten sämtlicher Personen innerhalb der grenzen Deutschlands war und ist auch Frau Merkel betroffen. Dann gab es den SPD-Innentrottel Oppermann, der besondere Transferleistungen gezeigt hat, als er bemerkte, dass Leute, die die Kanzlerin überwachten auch nicht davor zurückschrecken würden, das ganze Volk zu überwachen. Ja, Herr Oppermann, davon reden viele Leute seit Anfang Juni bereits. Guten Morgen, Herr Oppermann! Unter welchem Stein haben Sie die letzten vier Monate verbracht? Aus der Aktionismus-Ecke kam dann die Meldung, dass der geschäftsführende Außenguido sich den US-Botschafter einbestellt hat, eine Aktion, die ich vor vier Monaten bereits erwartet hatte.

Ansosnten ist das Netz voll mit (berechtigter) Häme gegen Herrn "ich habe das schriftlich" Pofalla und Herrn "Antiamerikanismus!!!11111" Friedrich, der mir nicht mit einer Wortmeldung aufgefallen wäre. Die Botschaft, die aus der alten und der vermutlich neuen Regierung ausstrahlt ist die, dass die Überwachung der gesamten Bevölkerung okay ist, aber bei der angeblichen Überwachung des Privattelefons der Frau Bundeskanzler sofort der Spaß vorbei ist. Übrigens: Warum haben die ach-so-tollen deutschen Geheimdienste eigentlich nicht die Frau Merkel darüber informiert, dass sie überwacht wird? Oder gab es etwa eine "jeder wird überwacht"-Info, die Merkel nur irgendwie nicht verstanden hat?

Merwachung

Putzige Eilmeldungen von gestern Abend: Da wurde gemeldet, dass Merkel sich beschwert hätte, als bekannt wurde, dass die NSA nicht nur sämtliche Kommunikation sämtlicher bürger überwacht, sondern eben auch die der Frau Doktor Merkel. Das ginge ja mal gar nicht.

Tja, Frau Doktor, wissen Sie, die Chance sich zu beschweren hatten Sie. Als der Herr US-Präsident in Berlin zu Besuch war, und Sie nur davon schwafelten, dieses Internet sei ja für "uns alle" Neuland, da ginge das mit der Überwachung schon in Ordnung. Oder als Sie den Innenterroristen zur Audienz nach USA schickten, oder bei jeder einzelnen Wortmeldung Ihres Kanzleramtsministers, der aus komplett geschwärzten Unterlagen erkannt haben will, dass auf Deutschem Boden man sich an Deutsche Gesetze hielte.

Also, Frau Doktor Merkel: Sie hatten Ihre chance, haben die völlig verkackt. Jetzt haben Sie sich gefälligst nicht mehr zu rühren. Oh, und übrigens: Welcher Teil von "alle" Nicht-US-Bürger dürfen von NSA überwacht werden brachte Sie auf die bescheuerte Idee, das nähme Sie irgendwie aus?

SWIFTe Erkenntnis

Gestern, nach nur 4,5 Monaten ist dem EU-Parlament dann mal aufgefallen, dass die US-Geheimdienste ziemlich großzügig schnüffeln. Und dann ist den EU-Abgeordneten auch noch aufgefallen, dass die EU dank SWIFT-Abkommen den Amerikanern Überweisungsdaten schenken. Nach nur kurzer Anstrengung sind die Abgeordneten dann auf die Idee gekommen, dass man die Schnüffler nicht auch noch beschenken muss, und sie haben beschlossen, eine Unterbrechung der Übermittlung zu fordern.

Da frage ich mich ja, welcher Schritt da jetzt so lange gedauert hat. War es die Erkenntnis, dass die Amis schnüffeln, die bei den Abgeordneten nicht ankam, die Schlussfolgerung, dass SWIFT (wie vorhergesagt) eine bescheuerte Idee ist, oder die Konsequenz, die erst langsam erarbeitet werden musste?

Bimbestag

Am Dienstag um 11 ist der 30 Tage davor gewählte Bundestag zusammengekommen, hat sich nur mit Formalien wie der Wahl des Präsidenten (Lammert, mal wieder) und seienr Stellvertreter (Union und SPD haben da gleich mal je einen mehr als vor der Wahl in Anspruch genommen) befasst. Außerdem hat der Herr Winkelement den Ministern der Regierung ihre Entlassungspapiere überreicht, um sie danach noch geschäftsführend in ihren Ämtern zu belassen, bis die nächste Regierung ernannt werden kann. Anstatt, dass der frische Bundestag sich dann schon mal an fraktionsübergreifenden Einigungen versucht (Mindestlohn fiele mir da ein, für den es ja eine Mehrheit geben sollte), sitzen die Abgeordneten jetzt erstmal rum, bis die Zensur- und die Verräterpartei sich darauf geeinigt haben, wie sie in den nächsten Jahren das Volk ausnehmen wollen. Dafür finde ich, sind die Damen und Herren Abgeordneten dann aber doch etwas zu großzügig bezahlt.

Mordhilfe

Von den unbemannten Flugzeugen als Mordwaffen hat man schon eine Weile nichts Neues mehr gehört. Jetzt kommt ein Bericht von Anmesty International raus, laut dem Deutschland den USA bei den Kriegsverbrechen wiederholt geholfen hat. Das ist jetzt nichts überraschend Neues, aber darf zumindest mal negativ erwähnt werden. Und dann gab es da ja noch die Überlegung, dass die Täter, die sich ja außerhalb er Tatzeiten zwischen Zivilisten verstecken, möglicherweise auch aus Deutschland agieren könnten, was dazu führen würde, Deutschland auch zum Kriegsgebiet zu machen. So leicht wird man zum "irregulären feindlichen Kämpfer", der ja bekanntlich nach US-Ansicht verschleppt, gefoltert und Jahrzehnte festgehalten werden darf, ohne Aussicht auf faires Verfahren oder gar Freilassung. Wie war das noch gleich mit der moralischen Überlegenheit?

Fraufregung

Nachdem bekannt geworden ist, dass Frankreich großzügig beschnüffelt wird, hat die dortige Regierung (anders als die deutsche Regierung) den US-Botschafter einbestellt, was dann dazu führte, dass der US-Präsident mit dem französischen Präsidenten telefoniert hat. Von ernsthaften Ergebnissen habe ich da zwar auch nichts gelesen, aber immerhin haben die mal geredet. Oder wie es bei Twitter an mir vorbeischwappte: In Frankreich bestellt man den Botschafter ein, in Deutschland schickt man den Innenminister rüber.

Airnote

Heute war mal wieder Apple-Keynote. Die mit auffällig viel Selbstlob voll war.

Aber zum Inhalt: OS X 10.9, die MAverickse standen an, mit im Wesentlichen der Liste an Funktionen, die zur WWDC im Juni schon angekündigt worden war. Blieben nur noch zwei Fragen offen: Wann und was kostet's. Die Antworten: Heute und nichts. Wer einen SnowLeopard oder neuer auf dem Mac hat, darf das Update für kostenlos bekommen.

Als nächstes kam das MacBook (Pro): Die 13- und 15-Zoll-Retina-Modelle bekommen mehr Leistung, werden dünner und um 200 Dollar billiger. Ob es noch nicht-retinierte MAcBook Pro geben wird, wurde nicht erwähnt, aber die MacBook Air, die zur WWDC aktualisiert wurden, bleiben als noch dünnere Modelle bestehen. Verfügbar sind die neuen Protinas ab sofort.

Der Mac Pro kam danach, der zur WWDC angekündigt wurde. Mit lauter Funktionen, die mich nicht besonders interessiert haben, ist das High-End-Modell bei einem Preis von 2999 Dollar als Einstieg auch nicht für einfache Nutzer gedacht. Der kommt im Dezember irgendwann raus.

Danach durfte Eddie Cue iLife und iWork Updates ankündigen, die sowohl iOS als auch Mac-Versionen betreffen. Für mich die unerwartete Meldung dabei: iOS- und Mac-iWork waren bisher nicht voll Dateikompatibel, sollen das aber ab sofort sein. Preis und Verfügbarkeit: Kostenlos und heute.

Fehlte noch die iPad-Ecke, bei der Tim erst länglich sich darüber ausgelassen hat, wie toll die iPads doch wären. Dann durfte Phil Schiller auf die Bühne und Fakten liefern. Das große iPad bekommt ein neues Design, was wie bereits gerüchtet am Mini angelehnt ist, wird dünner, hat weniger Rahmen. Dafür behält es Akkulaufzeit und bekommt ansonsten die A7-CPU vom 5S (nicht einen *X-Chip, wie die dritte und vierte Generation), den M7-Bewegungs-Chip, die LTE-Anbindung von 5S und 5C, und einen neuen NAmen: Es heißt dann iPad Air, kommt zum 1.11. auf den Markt und behält die Preise von den bisherigen iPads.

Das Mini-iPad kam dann auch noch dran, und es bekommt (das hatte ich ja gehofft) einen hochauflösenden Bildschirm, dazu den A7, keinen M7 (oder der is im Stream-Aussetzer verschwunden), LTE wie alle anderen Modelle. Dafür gibt es aber eine Preiserhöhung auf 399 Dollar zum Einstieg, weitere Preistufen wie gehabt (130 drauf für LTE, 100 je Speicherverdoppelung, vermutlich kein 128GB-Modell). Verfügbar werden die Minis irgendwann im November, da gab es keine klare Aussage.

Und als Rausschmeißer gab es noch Cover und Case in bunt, ne Werbung für das neue neue neue iPad, und die übliche Zusammenfassung. TouchID ist entgegen der Gerüchte nicht aufgetaucht.

Update: Nachdem ich die offiziellen Seiten dazu noch nachgelesen habe: Das Mini hat doch die gleiche Chip-Ausstattung aus A7 und M7, und soll auch mit 128 GB angeboten werden. Auch noch spannend: Die nicht-retinierten Modelle iPad 2 und Mini erste Generation bleiben im Angebot. Dagegen sind die MacBook Pro-Modelle ohne hochauflösende Displays wohl wirklich weg.

noch ein Update: Am Dienstag Abend ist passend zum MAvericks-Update für den MAc auch ein iOS-Update 7.0.3 erschienen, in dem neben Passwort-Synchronisierung auch noch ein ganzer Stapel Bugfixes steckte. Von der Buildnummer (11B511, vorher war 11A501 aktuell) hätte der Name auch 7.1 heißen können. Das Update hatte ich ja glatt im letzten Podcast schon richtig vermutet, dass das zur KeyNote Abends irgendwann erscheinen würde.

Schnüffvorbild

Neues vom Schnüffel: Erst wurde öffentlich, dass die NSA sich besonders interessiert hat für den mexikanischen Präsident Calderon, dann wurde bekannt, dass französische Telefonverbindungsdaten in gigantischen Anzahlen erfasst werden. Die Neuheit der Meldungen drängt sich mir nur nicht akut auf, ich gehe stattdessen schon eine ganze Weile davon aus, dass die NSA jeden überwacht, wobei sie das bei US-Bürgern illegal tut. Wenn dann offiziell wird, dass auch deutsche Verbindungsdaten verdachtslos gespeichert werden, könnte man ja nochmal dezent darauf hinweisen, dass diese verdachtslose Verbindungsvorratsdatenspeicherung ziemlich genau das ist, was die Union seit JAhren immer wieder verlangt. Aber wenn die Daten schon mal erfasst sind... Wann fragt denn der Herr Pofalla mal freundlich nach, ob die NSA irgendwelche Informationen zu den NSU-Nazis hat? Immerhin entblöden sich die selben Politiker, die nach Vorratsdatenspeicherung verlangen sonst ja nicht, die NSU als Begründung heranzuziehen.

Auf der anderen Seite verkündet der russische Inlandsgeheimdienst gerade, dass man die Idee der Komplettüberwachung der gesamten Kommunikation auch gut fände. Bisher haben sich bei ähnlichen Meldungen ja gerne westliche Länder aufgeplustert, wie unmoralisch das sei, und dass Russland das Auf Gar Keinen Fall tun dürfte. Die Argumentationslinie hat sich aber inzwischen erledigt, seit klar ist, dass so ziemlich sämtliche westlichen Geheimdienste genauso alle Kommunikation erfassen. Schon blöd, wenn man sich seine moralische Überlegenheit selbst zerlegt, nicht wahr Herr Nobelpreisträger?