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Umpstand

Neues vom Umpfall: Erstmal gab es am Samstag noch eine Überraschung per Post: Die Versicherung, bei der ich doch schon am Donnerstag mit dem Fahrer des Wagens aufgelaufen war, dem ich aufgefahren bin, hatte mir einen Fragebogen geschickt, in dem ich nochmal alle möglichen Details zu mir, dem Auto, dem Unfall, allen Beteiligten und so weiter melden sollte. Den hab ich dann heute früh persöhnlich hingebracht, wobei der Versicherungsmensch da meinte, dass er den Fragebogen nicht verschickt hätte, eben weil die relevanten Informationen doch schon bekannt wären. Aber er hat den dann trotzdem mit in die Akte genommen.

Und danach habe ich weiter auf den Anruf von Mercedes warten dürfen, wie es dem Smartie denn nun ginge. Der kam Mittags, und war nicht sehr erbaulich. Und zwar wäre der Schaden an der Vorderachse so unklar, dass man wohl im Wesentlichen einmal alles austuaschen könnte. Preispunkt davon läge dann irgendwo bei 5000 Euro (ähm, das ist der Wagen doch insgesamt gar nicht mehr wert), aber man könnte auch die einfache Lösung nehmen: Nachdem das Lenkrad ja ohnehin gerade steht, und der Schaden eigentlich nicht weiter stört, kann man das auch einfach alles so lassen, und mit neuem Kotflügel und der Halterung vom Scheinwerfer bei deutlich unter 1000 Euro wieder fertig werden. Die Idee war mir irgendie deutlich sympathischer. Es könnte nur sein, dass der Wagen jetzt Reifen schneller verschleißen würde, aber bis ich so viele neue Reifensätze verbraucht habe, um da 5000 Euro wieder reingeholt zu haben, dürfte es auch ne Weile dauern.

Kurz nach 14 Uhr gab es dann eine SMS von der Werkstatt, der Wagen sei abholbereit. Das hab ich dann nach der Arbeit in Angriff genommen, wobei mir wieder auffiehl, warum mir der Mercedes-Laden dann doch unsympathisch ist: Und zwar durfte ich da bummelig 20 Minuten warten, weil der eine Mann an der Kasse erst mit einem Firmenkunden darüber diskutiert hat, dass der neue Firmenname doch nicht hieße, dass er die Rechnung an die alte Firma schicken könne, und wo man sich denn eine Bestätigung holen könnte, dass Rechnung okay wäre. Und ein anderer Kunde, der weder selbst noch unter dem Kennzeichen mit dem Wagen jemals dagewesen ist, wollte dann irgendwie seinen Wagen anmelden, und dann kamen auch noch weitere Leute und wollten irgendwas, bis ich dann (endlich) dran war. Das hat dann wenigstens deutlich weniger geschmerzt als ich befürchtet hatte: 607,04 Euro haben Kotflügel, Scheinwerfer und Vermessung des Wagens mich gekostet. Der Kotflügel ist jetzt zwar erkennbar anders als der Rest des Wagens (schwarz statt blau), aber das stört mich nicht. Und fahren kann er auch noch, wobei sich die Lenkung gefühlt weicher verhält als vorher, das kann aber auch Einbildung sein. Alles zusammen ist das ein ziemlich teures, schmerzhaftes Lehrstück, was ich nicht so bald wieder vergessen dürfte.

Snwodworten

Das EU-Parlament hatte ja ein paar Fragen an den Whistleblower Edward Snowden. Die hat er inzwischen beantwortet, und zwar schriftlich. Dazu hat netzpolitik.org auch einen Bericht. Was ich ja ganz spannend finde: Laut Snowden hat Deutschland auf Druck der NSA das G10-Gesetz geändert, mit dem der Artikel 10 des Grundgesetzes (der mit dem Fernmeldegeheimnis) eingeschränkt wird. Das liegt auf einer Linie mit früheren Meldungen, nach denen einer der großen Dienste dem Auslandsgeheimdienst BND auch dabei geholfen hat, diese blöde Verfassung zu umgehen. Aber wo jetzt nochmal deutlich wurde, dass die im Grundgesetz eigentlich festgelegten Grundrechte nicht viel mehr Wert sind als das Papier, auf dem sie gedruckt sind, stellt sich mir mal wieder die Frage, wann endlich andere Staatslenker anfangen deutsche Politiker öffentlich auszulachen, wenn die sich wieder moralisch aufplustern und anderen Staaten was von Grundrechten erzählen.

Und am Ende zeigt Snowden nochmal, warum er so ein gutes Vorbild ist, wenn er darauf hinweist, dass er weniger wichtig ist als die Botschaft, die er überbringt: Anlasslose Vollüberwachung ist einfach unakzeptabel, egal wie die Begründung dafür aussehen mag. Dass damit auch sowas wie die Vorratsdatenspeicherung gemeint ist, darf der geneigte Leser dann selbst erkennen. Sofern der Leser denn zu dieser Erkenntnis in der Lage ist.