Skip to content

Bilderbot

Nachdem das mit der Vorratsdatenspeicherung nicht mehr nötig ist, hat der Bundesjustizmaas sich mal mit dem nächsten Aktionismus befasst: Bilder. Unter dem Vorwand, böse Nacktbilder von Kindern aus der Welt schaffen zu wollen, kommt mit dem Gesetzentwurf noch eine trojanische Regelung an: "bloßstellende" Bilder sollen damit auch verboten werden. Was das sein soll, definiert der Text wohl nur ganz grob, was darauf hinausläuft, dass alle Bilder darunter fallen könnten, deren Verbreitung jemandem negative Folgen verschaffen könnten. Also sowas wie der Gas-Gerd in der Runde der Elefanten, nachdem er gerade die Wahl verloren hatte. Oder jedes Bild, bei dem Merkel ihre Mundwinkel hängen lässt. Oder ungefähr jedes Bild was sonst noch negativ konnotiert werden kann. Das sind ziemlich viele Bilder, die weder mit Nacktheit, noch mit Unwillen der Abgebildeten einen direkten Zusammenhang haben. Oder anders formuliert: Nachdem die Ermittler bei dem Ausgangspunkt des Aktionismus, dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten argumentiert haben, dass wer legale Bilder kaufe, bestimmt auch irgendwo illegale Bilder hätte, fällt so ziemlich jeder unter den 'Anfangsverdacht'. Ob so ein Verbot nun wiederum Kindern hilft, die gegen ihren Willen sexuell betonte Bilder von sich machen lassen müssen, darf mal gründlich bezweifelt werden. Aber um Kinder ging es bei der ganzen Geschichte ohnehin nur am Anfang.