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iOS 8: Installation und erste Erfahrungen

Gestern Abend hat Apple das neueste Mobilbetriebssystem für iPhone, iPad und eine Generation Touch-iPod freigegeben. Nachdem ich in den letzten Jahren zunehmend mit der geringen Datenübertragungsrate zu kämpfen hatte, hatte ich mir eigentlich überlegt, dass ich mit dem Download warten würde. Insbesondere, da sich für heute Vormittag die Firma Kalorimeta angekündigt hatte, weil die Kaltwasserzähler ja mal ausgetauscht werden könnten (warum man so etwas nicht mit dem jährlichen Ablese-Termin kombinieren kann, ist mir völlig unklar). Die Idee war, dass ich in der Wartezeit auf den Download und die Installation von wenigstens einem Gerät warten könnte. Gestern Abend kam mir dann noch die verrückte Idee, dass ich ja auch einen lahmarschigen Download über Nacht mal laufen lassen könnte, und so habe ich das zweite 5S mal mit dem Download beauftragt, und war nur überrascht, als es dann den Download in 16 Minuten fertig haben wollte. Da hat wohl Apples CDN gut die Daten angebunden. 

Die Schätzung hat das Gerät auch ziemlich gut eingehalten, sich danach aber noch länglich mit dem Praparing for Update befasst. Zeit, die ich besser mit Schlaf verbracht hätte, ging so dafür drauf, dass ich alle paar Minuten auf den Fortschrittsbalken geschielt habe, wann der denn endlich mal voll wäre. Das war dann kurz nach 22 Uhr so weit, da hat das iPhone dann auch nochmal nachgefragt, ob es denn jetzt mal das Update installieren dürfte. Durfte es, hat sich dann noch eine Weile mit der Verifying befasst (wo vermutlich Apples Server genehmigen sollen, dass diese Betriebssystem-Version auf diesem Gerät erlaubt ist), bevor es in den (schwarzen) Apfel-Bildschirm mit winzigem Fortschrittsbalken runter gefahren ist. Da hat es sich dann ungefähr eine Viertelstunde Zeit gelassen, bevor es wieder gestartet ist, wieder den Apfel mit Fortschrittsbalken gebracht hat (früher war das mal die Phase, wo der Updater hinter sich aufgeräumt hat. Was jetzt da passiert, habe ich keine Ahnung). Und nochmal zehn Minuten später hat iPhone mit sehr niedriger Bildschirmhelligkeit (WARUM??) erste Spuren der Statusleiste gezeigt, bis es sich dann irgendwann bequemt hat, wieder auf mich zu reagieren. Dann gab es die üblichen Einrichtungsfragen (nochmal: WARUM??), ob ich Location-Dienste erlauben will, wie es mit iCloud-Anmeldung aussieht, und so weiter. Hab ich alles abgenickt, bis dann endlich der Homescreen erschien, ich Control Center öffnen und die Helligkeit hochdrehen konnte.

Dann hätte ich mich eigentlich umdrehen und einschlafen können, aber ein paar Minuten habe ich dann doch noch mit der neuen Standard-Tastatur rumgespielt, nach der groß beworbenen SwiftKey-Tastatur gesucht, die auch noch ausprobiert.

Heute früh hatte ich dann die Quittung in Form von zu wenig Schlaf, aber dafür konnte ich weiter mit dem iPhone rumspielen. Nachdem mir dann auch Berichte in den diversen Tech-Blogs in die Finger gefallen sind, was für Extension-Apps bereits verfügbar wären, habe ich mir die Today-Sicht erweitert. Mit dabei (erstmal): Wetterbericht mit WeatherPro, Großwetter mit WetterAlarm, und Sonnenauf- und Untergangszeiten dank einer App Sky Guide, die ich vorher nicht kannte, und vorhin im WLAN eines Obstladens geladen habe.

Soweit die Spielereien. Kommen wir mal zu den verbesserungswürdigen Teilen. Die SwiftKey-Tastatur wirkt gerne mal reichlich verwirrt, und ich vermisse inzwischen meine separaten Umlaut-Tasten. Dann scheint wohl HealthKit kaputt zu sein, Apple verspricht da noch im September einen Fix, wobei ich mich frage, warum erst gestern klar wurde, dass da was gar nicht nutzbar wäre.Was mir nur im Vergleich aufgefallen ist: Ich glaube, iOS 8 frisst Pushmeldungen. Während das andere 5S brav regelmäßig vom Up die Schrittzahl gemeldet hat, gab es vom Gerät mit dem neuen OS selten mal ne Meldung dazu. Ich hab da die Hoffnung, dass das etwas ist, was App-Entwickler nur anpassen müssen, und sich so in den nächsten Wochen wieder legt. Sonst verpasse ich glatt noch wichtige Dinge.

Die Akkunutzung je App liefert erstmal keine großen Überraschungen, auf dem iPhone, wo ich die ganze Zeit Podcasts höre, ist der Podcast-Player logischerweise die App, die am meisten Akkuleistung nutzt. Die sonstigen Akkufresser haben mir an dem Tag nicht den Gefallen getan, sich direkt zu melden. Immerhin ist die Akkulaufzeit jetzt auch nicht besonders auffällig gewesen, vielleicht ein Stück weniger als sonst, aber das könnte daran gelegen haben, dass ich mehr dran rumgespielt habe.

Neutrali-T

Der rosa-farbene Telekomunikationsanbieter hat sich ja gerade erst in Sachen NSA auffallend inelegant zu Wort gemeldet, da taucht eine Wortmeldung in Sachen Netzneutralität von dem ehemaligen Staatskonzern auf. Das Rosa T fabuliert da davon, dass Peering ja immer Geld kosten würde (komisch, ich hatte den Eindruck, dass sich die Netzanbieter regelmäßig auf kostenneutralem Grund treffen würden, sonst machen so Zentren wie DE-CIX ja nur wenig Sinn), und das überhaupt Netzneutralität, also die undifferenzierte Weiterleitung von Datenströmen (auch als Dumb Pipe bezeichnet) ja nur amerikanische Konzerne priviligieren würde. Und spätestens da hat der Presselautsprecher der Firma eine Korrektur (gerne auch per Bulldozer appliziert) verdient. Drehen wir mal die Frage um: Die T-elekom will in ihrem unneutralen Netz nicht nur von ihren Endkunden (die dafür bezahlen, dass bei ihnen aus der Telefondose Bytes rausfallen, egal von wem) Geld, sondern auch von denen, die Daten im Netz anbieten. Mal ganz davon abgesehen, dass das logischerweise Firmen betrifft, die jetzt schon größere Datenvolumen im Netz bereitstellen, wie Videoanbieter und ähnliches, tu ich einfach mal so, als würde das rosa T von mir als Podcaster Geld verlangen, damit es die MP3-Dateien seinen zahlenden Kunden auch schneller ausliefert als per Paketpost.Da gibt es nur das klitzewinzige Problem, dass ncht jedes zugestellte Byte auch in meiner Kasse klingelt. Genau genommen haben sich meine Einnahmen durch den Podcast insgesamt auf vielleicht mal 50 Euro bisher beschränkt. Das würde sich also schlicht nicht lohnen.

Das wirft bei mir glatt nochmal die Frage auf, wofür das rosa T meint, von den zahlenden Kunden eigentlich bezahlt zu werden. Was also liefert die Firma, deren Lautsprecher sich da so weit aus dem Fenster hängt, für das Geld? Ein stabil funktionierendes Telefonnetz ist es inzwischen ja wohl nicht mehr, wenn ich mir die Berichte über regelmäßige Störungen im Tollen, neuen IP-Telefonnetz des Riesen so ansehe. Und die Kabel, die angeblich so teuer wären, sind doch inzwischen schon längst abgeschrieben. Mal ganz davon abgesehen, dass T auf die bescheuerten Kupferkabel besteht, die ihre besten Tage auch schon lange hinter sich gelassen haben. Und was bringt den Monopolisten eigentlich auf die Idee, von Firmen Geld verlangen zu dürfen, die ihre Bytes im Internet anbieten. Bytes, die die zahlenden Kunden des Konzerns übrigens haben wollen, sonst würden die Firmen sie ja kaum ausliefern wollen.

Wäre der Regierung mit der komischen Digitalen Agenda ernst, wäre jetzt genau der richtige Zeitpunkt, sich in das Verhalten des früheren Staatskonzerns wenigstens als Anteilseigner einzumischen. Aber nachdem der gleichnamige Ausschuss sich schon mit dem Agenda-Quatsch nicht befassen darf, vermute ich, dass Frau Neuland mal wieder völlig verpennt, dass sie da gerade einen Teil der Zukunft des Landes aussitzt. Darin hat sie ja schon Übung.