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Eine Woche BigPhone

Apropos iPhone 6: Das habe ich inzwischen ja auch schon eine Woche, da kann ich mal ein paar Eindrücke festhalten. 

Ja, es ist größer als das 5, aber nein, das fällt die meiste Zeit nicht auf. Ein Teil davon dürfte daran liegen, dass ich in den letzten Jahren nur sehr selten ein iPhone ohne Hülle (früher: OtterBox, zuletzt: Lifeproof Fre) genutzt habe. Ein anderer Teil dürfte daran liegen, dass Apple das Gerät nochmal verschlankt hat im Vergleich zu den letzten beiden Generationen, und durch die Rundungen am Rand ein geschmeidigeres Griffgefühl produziert. Da habe ich nur die Befürchtung, dass mir das Gerät mal irgendwann aus der Hand schwuppt. Apropos: Runtergefallen ist es mir auch schon ein paar Mal, auch mal gänzlich ohne Umhüllung, da hatte ich aber im Büro Teppichboden, dem Gerät ist kein erkennbarer Schaden zugestoßen. 

Dass das 6 schnelelr als das 5S sein soll, habe ich bisher nicht akut bemerkt. Vermutlich hat das damit zu tun, dass im 5S auch mit iOS 8 noch genug Luft drin ist, dass ich da nicht in echte CPU-Auslastungen reingelaufen bin. Letztes Jahr sah das zwischen 5 und 5S noch anders aus.

Die Akkulaufzeit hatte ich ja vorher schon im Blick (Stickwort: Mein Akkufresser-Problem beim 5S), und da hatte ich schon das Gefühl, dass iOS 8 bereits entscheidend geholfen hat. Bekanntlich beendet das OS Apps, die zu viel CPU verbraten, was in meinem Fall einen versteckten CPU-Fresser aufgedeckt hat, indem mein Podcast-Player iCatcher manchmal einfach so beendet wird. Das war, wie gesagt, alles auf dem 5S bereits zu sehen, insofern überrascht es wenig, dass das iPhone 6 da gut weitermacht. In der Woche habe ich bewusst das iPhone nur zuhause an den Strom gelassen, und am Ende mit bummelig 12 Stunden Nutzung immer im Bereich von 30% aufwärts an Akku übrig, wenn ich es Abends wieder an den Strom gelassen habe.

Ich weiß nicht, ob das Zufall, fehlende Hülle oder wirklich eine Verbesserung ist, aber ich habe das Gefühl, dass der Fingerabdrucksensor im 6 besser geworden ist. Die Anzahl Fehlversuche ist deutlich geringer als beim 5S mit Hülle. Ansonsten wäre noch das ebenfalls ohne Hülle brillantere Display zu loben, was zwar die gleiche Pixeldichte hat, wie seit dem iPhone 4, aber nach mehr Farben aussieht. Zur verbesserten Kamera ist mir nicht ein derart großer Unterschied aufgefallen, aber das könnte daran liegen, dass ich die Kameras selten in Extremsituationen (dunkel, ohne Blitz) nutze.

Insgesamt wirkt das iPhone 6 wie ein würdiger Nachfolger der iPhone-Reihe. Das größere Display dürfte allerdings in Taschen wieder mehr Probleme machen, ich habe dank meiner großen ledernen Umhängetasche da kein Problem. Und, nein, ich hatte mir kein größeres Display gewünscht, aber angeblich will der Markt das wohl.

Bentgategate

Medienmacher sind Herdentiere. Das hat sich gerade erst wieder gezeigt, als Anfang der Woche ein Bericht im Netz aufschlug, dass ein Mensch sein frisch gekauftes 6+-iOhone nen ganzen Tag in der Hosentashe plattgesessen hätte, und das Gerät danach verbogen gewesen wäre. Erst sprangen irgend welche selbsternannten Experten auf, die gezeigt haben, wie einfach es angeblich möglich wäre, ein iPhone zu verbiegen, dann kamen das ungenau wiedergekäut, dann kam die Konkurrenz und verwies darauf, dass ihre (mehrheitlich aus Plastik bestehenden) Geräte sich nicht verbiegen würden, und dann kam am Mittwoch Abend mit dem kaputten iOS-Update noch Pech zum Unglück, so dass am Donnerstag Apple wohl ein paar Journalisten eingeladen hat, und mit Informationen versorgt hat.

Erstmal hat Apple etwas getan, was die Firma zuletzt vor vier Jahren getan hat. Damals gab es ja das Antennagate, wo bekanntlich kein iPhone 4 jemals mehr irgend einen Empfang hatte, wenn man es angefasst hat (um mal die Übertreibung von damals zu übertreiben). Und zwar hat Apple Journalisten Einblicke in ihre Testlabors gewährt. Dieses Mal nicht in den Mobilfunk-Test, sondern einen Hardware-Folter-Test. Bilder gibt es unter anderem bei The Verge. Und dann hat Apple auch mal das Ausmaß des gigantischen Verbiege-Problems in Zahlen ausgedrückt: Konkret hätten sich also neun Personen gemeldet, die so einen Fehler bei ihrem neu gekauften Gerät hätten. NAchdem Apple nach eigenen Angaben am letzten Wochenende 10 Millionen Geräte verkauft hat, ist das doch eine extrem übersichtliche Anzahl Kunden, und ein Mediengebrüll, was so gar nicht zu der Dimension passt. Selbst, wenn man annimmt, dass für jeden Kunden, der sich bei Apple gemeldet hat, noch zwei weitere Betroffene vorhanden wären, wäre die Zahl von 27 Betroffenen immer noch deutlich überschaubar.

Aber nachdem alle Medien immer alles übertreiben (getreu der Regel von Alle Verallgemeinerungen sind immer völlig falsch) dürfen wir also festhalten: Alle Medien lügen immer komplett.