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VG MAfia verlangt wieder

Was bisher geschah: In der vergangenen Regierung hat sich die Content-Mafia (konkret: Zeitungsverleger) ein Gesetz gekauft mit guten, rationalen Argumenten erstritten (Fnord!). Mit diesem Gesetz können die Verleger Suchmaschinen verbieten, mehr als "einzelne Worte" und "kleinste Textbestandteile" anzuzeigen, die die Verleger in das Internetz gestellt haben. Was das genau heißen soll? Die Regierung ließ ausrichten, das wisse sie auch nicht, sollen doch mal Gerichte entscheiden.

Als das Gesetz in Kraft trat, hat Google den Verlagen Briefe geschickt, dass Google leider kein Geld bezahlen könne, aber den Verlagen angeboten, wenn sie weiter kostenlos auf Googles News-Seite vertreten sein wollen, dann mögen sie das kurz schriftlich bestätigen und gut is. Das haben fast alle Verlage gemacht, inklusive des Verlags Axel Springer. Dann haben sich einige Zeitungsverleger zusammengefunden, und ein Monopol gebildet eine Mehrheit an der VG Media erworben, um ein Monopol zu bilden im Freien Markt Preise zu ermitteln, die die armen Verlage für die Raubmirdkopien der Suchmaschinen von diesen verlangen können.

Die VG Media ist dann losgezogen, hat sich einerseits beim Bundeskartellamt beschwert, dass Google ja ein Monopol sei, andererseits neben Google noch weiteren Siuchmaschinen Klagen angedroht. Das Bundeskartellamt hat den Verlagen leider mitteilen müssen, dass Google zwar eine marktbeherrschende Stellung haben würde, aber ein Missbrauch dieser Stellung nicht erkennbar sei. Wo aber die Verlage gerade da wären: Die VG Media hätte eine starke Ähnlichkeit zu einem marktbeherrschenden Monopol, bei dem der Sprung zum Missbrauch zumindest mal untersucht werden könnte. Google hat dann vor zwei Wochen angekündigt, dass von den Verlagen, die sich hinter der VG Media verstecken durch die VG Media ihre Rechte vertreten lassen, von den Verklagen zeige Google nur noch einzelne Worte oder kleinste Textbestandteile an, namentlich die Überschrift und den Link zum jeweiligen Artikel. Die VG Media verkündete öffentlich die Meinung, es handele sich um Erpressung. Weniger öffentlich bat die VG Media bei Google wohl darum, dass Google mit der Einhaltung des Gesetzes doch bitte noch etwas warten möge. Google hat dann verkündet, erst ab dem 26.10. nur noch einzelne Worte oder kleinste Textbestandteile der Verlage zur Anzeige der Artikel zu verwenden.

Nach der Vorgeschichte schwappte gestern diese Meldung über meinen Bildschirm: Die VG Media schlägt bei kleineren Suchmaschinen auf, um von denen absurd hohe Gebühren zu verlangen. Da sehe ich spontan vier mögliche Reaktionen: 1) Die Suchmaschinen werfen sämtliche Verklage aus der VG Media komplett aus dem Index. 2) analog Google zeigen die Suchmaschinen nur noch Überschrift und Link zum Text. 3) den Forderungen der VG Mafia nachkommen, absurd hohe Zahlungen leisten, und dann binnen kurzer Zeit in der Insolvenz verschwinden. Oder 4) Mit der VG Media vor Gericht ausfechten, was denn eigentlich das Gesetz meint, wenn da von "kleinsten Textbestandteilen" die Rede ist. Nach Ansicht der Verleger wären ja die Überschriften gemeint, mehr nicht.

Schalten Sie auch demnächst wieder ein, wenn es wieder Neues von der VG Mafia zu lesen gibt.