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DSLdate, Runde 3

Es gibt neues vom DSL. Wobei eigentlich auch nicht. 

Aber fange ich mal vorne an: Ich bin heute noch vor dem Mittag von der Arbeit weg, hab bei den Hausbetreuern Bescheid gesagt, dass ein Techniker Zugang zum Keller brauchen könnte, und mich dann in die Wohnung gesetzt. Um 13:40 fiel mir auf, dass das DSL-Signal weg war. Fritzbox hat nur noch langsam geblinkt mit der Verbindungsleuchte, was so viel heißt, wie: Da ist keine Gegenstelle. Also bin ich mal runter, da stand jemand am Kabelkasten vorm Haus, der eine Telekom-Jacke trug. Ich bin hin, und hab ihn gefragt, ob er der Grund für mein fehlendes DSL sein könnte: Ja, könnte er. Ob denn da was kaputt gewesen wäre. Ja, da wäre etwas kaputt gewesen. Er hat dann ein neues Kabel da reingefädelt, angelötet, und dann hat sich Fritzbox gemeldet, dass sie wieder eine Netzverbindung hätte. Ich hab ihn gefragt, ob ich mal hoch sollte, meinte er ja. Hchgedüst, nachgesehen. Der Sync war immer noch bescheiden. Also wieder runter. Da war er grade wieder auf dem Weg zum Auto. Weil er noch zu einer zentralen Technik müsste, da würde ISDN nicht syncen. Ich hab ihm noch den Verdacht von Donnerstag geschildert, dass das aus Netzsicht aussähe, als wäre da noch wer auf dem Kabel. Und ihn gefragt, wie lange er etwa brauchen würde. Halbe Stunde, Stunde. Das war vor inzwischen 90 Minuten.

Vor einer Stunde fiel das DSL wieder aus, und auch der NTBA hat nicht geleuchtet. Aber als das alles wieder kam, war der DSL-Sync wieder erbärmlich schwach. Seitdem habe ich zwar noch ein paar mal an dem Kabel gezogen, aber nur Syncs in der Region 800/100 bekommen. Aktuell sind das 886/120. Gerade mal ein kleiner Teil dessen, was ich bezahle. Ich hoffe jetzt nur, dass jemand dran ist, das zu fixen, was auch immer jetzt kaputt ist. Wobei ich für den Techniker jetzt nicht hier hätte sein brauchen. Der ist ja nicht mal im Haus gewesen.

Maudatensammlung

Am Donnerstag hat der Mautminister einen Gesetzentwurf und Details zur geplanten Maut vorgestellt. Die Maut soll jetzt doch nicht für alle Straßen gelten, sondern eigentlich nur für Bundesfernstraßen. Konkret meint das erstmal Autobahnen. Das ganze Geraffel soll, laut Doofbrindt, dann bummelig 500 Millionen Euro pro Jahr einbringen. Und EU-Rechtskonform wäre es auch noch, ließ er sich gutachten.

Spannender als die oberflächlichen Spezifikationen ist, wie die Maut kontrolliert werden soll. Bisher hieß es immer, man müsste sich einen Aufkleber ins Auto pappen, jetzt solldas aber doch nicht nötig sein. Stattdessen würden einfach alle Kennzeichen aller Autos erfasst und mit einer Liste der MAutzahler abgegriffen. Dass dabei gigantische Bestände an Bewegungsdaten von Autos (und damit indirekt auch von Personen) entstehen, ist bestimmt Zufall. Doofbrindt hat auch gleich verichert, dass man härtestmöglichen Datenschutz integriert hätte, und eine Nutzung der Bewegungsdaten für andere Zwecke als die Maut "derzeit" ausgeschlossen hätte. Nachdem die Kriminalbeamten gerade kürzlich über Zugriff auf die Daten zur LKW-Maut rumgeheult haben, kann man sich an einem Finger abzählen, wann die Forderung nach Mautdaten für Strafverfolger laut werden wird. Und wenn der Zugriff erstmal da ist, ist der Weg nicht mehr weit, bis jede interessierte Organisation die Bewegungsprofile abgreifen und beliebig nutzen können wird. Aber es ginge ja nur darum, dass Ausländer den Betrieb deutscher Autobahnen finanzieren müssten...