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Orion geflogen

Es gibt mal wieder positive News in Sachen bemannte Raumfahrt. Und zwar hat am Freitag das nächste Raumfahrzeug der Amerikaner erfolgreich seinen Testflug absolviert. Ursprünglich sollte der Flug einen Tag früher stattfinden, da kamen aber erst Wetter-, und dann auch noch Probleme mit den Ventilen der Rakete darunter zusammen, so dass der Start nichts wurde. Nun ist am Freitag also die Delta IV-Rakete mit Orion drauf abgehoben, Orion hat zwei Runden um die Erde gedreht, und dabei seine diversen Systeme ausprobiert. Mit dabei sind so Dinge, wie das Launch Abort System. Das ist eine Zusatzrakete, die oben auf der Orion draufsitzt, und dann gezündet werden sollte, wenn es ein ernsthaftes Problem mit der eigentlichen Rakete gäbe. Dann würde das LAS die Kapsel und deren Besatzung nach oben wegziehen, um Kapsel und Crew aus dem Gefahrenbereich zu entfernen. Im Test war dessen Aufgabe aber, sich beim Flug in den Orbit an der passenden Position von der Rakete abzulösen und nicht zu zünden. Das hat geklappt. Die vermutlich spannendsten Tests dürften die gewesen sein, wo Orion wieder in die Erdatmosphäte eingetreten ist, und größere Mengen Bewegungsenergie in Wärme umgewandelt hat, die dann am Hitzeschutz abgeführt werden musste.Nachdem ich nichts von Fehlern gelesen habe, gehe ich erstmal davon aus, dass keine riesigen Designfehler aufgetaucht sind. Jetzt fehlt der bemannten US-Raumfahrt nur noch die serienreife Kapsel, und eine Rakete, die die dann ins All bringen soll. Die dieses Mal verwendete Rakete war nur ein Ersatz, weil die eigentlich geplanten Raketen (ursprünglich mal Ares, wurde aber wieder eingestampft, inzwischen: Space Launch System SLS, ist aber noch nicht so weit, einen Testflug absolvieren zu können) nicht so weit sind. Geplant ist ja, dass irgendwann im Jahr 2017 vielleicht wieder bemannt geflogen werden kann. Wenn denn nichts dazwischen kommt.

Thüwahl

Mit Spannung wurde am Freitag erwartet, wie der  Landtag in Thüringen abstimmen würde in der Wahl eines Ministerpräsidenten. Da haben sich ja Linke, SPD und Grüne auf einen Koalitionsvertrag verständigt, den auch die jeweiligen Parteigremien befürwortet haben. Nachdem die drei Parteien zusammen von den 91 Abgeordneten im Landtag mit 46 Stimmen eine Mehrheit von einer Stimme haben, würde eine einzelne Person als Abweichung bereits ausreichen. Im ersten Wahlgang gab es dann 45 Stimmen für Ramelow, 45 gegen ihn und eine Stimme Enthaltung. Aber im zweiten Wahlgang gab es dann die benötigten 46 Stimmen für Ramelow. Damit stellt die Linkspartei in Thüringen das erste Mal einen Ministerpräsidenten. Spannend waren davor die diversen Wortmeldungen der 'etablierten' Parteien, hier besonders der CDU. Da wurde von SED-Vergangenheit geredet, die nicht aufgearbeitet sei (komisch, Ramelow war nie DDR-Bürger, kann also kaum eine SED-Vergangenheit haben, dafür stecken in der CDU viele Personen, die der DDR-CDU angehörten und genauso Systemkonform waren wie einfache SED-Mitglieder), und Gauck hat sich zu der Frage geäußert, dass es ihm schwer fiele, einen Ministerpräsidenten der Linken zu akzeptieren (das sollte er besser schnell lernen, sonst könnte der feine Herr Schwierigkeiten bekommen, wenn Thüringen und sein Ministerpräsident turnusmäßig im Bundesrat Aufsichtsaufgaben übernimmt).

Ich erhoffe mir, dass die Linkspartei durch die Regierungsführung in Thüringen mal an ihren Taten gemessen werden kann. Ihre moralischen Standards in Reden klingen immer sehr wohlfeil, aber solange sie die nicht einlösen mussten, waren das eben genau das, Reden. In Thüringen (wie auch den anderen Ländern, wo sie an der Regierung beteiligt sind) können die Linken zwigen, wie ernst sie ihre Worte meinen. Und gegebenenfalls könnte es dann zu Enttäuschungen kommen. Oder eben nicht.