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Geheuchel

In den letzten Tagen wurde mal wieder akut deutlich, wie sehr in der Politik geheuchelt wird. Gerade erst gab es einen großen Trauergottesdienst für die 150 Opfer des Germanwings-Absturzes, da wurde ein Flüchtlingsboot aufgefunden, mit dem mal eben rund 700 Menschen ertrunken sind. Nun kann man argumentieren, dass weder Merkel noch Gauck da Anteilnahme öffentlich darstellen müssen, weil ja die Opfer alle keine deutsche Staatsbürgerschaft besaßen. Komischerweise unternimmt aber auch niemand etwas ernsthaftes, um zu verhindern, dass sich ähnliche Vorfälle wiederholen (nur nebenbei sei erwähnt, dass die Meldungen von 400 Toten in einem Flüchtlingsboot gerade kurz davor als "größte Flüchtlingskatastrophe seit $irgendwann" sprachen). Es gibt nur wieder das übliche Gefasel von Schleuser bestrafen, mehr Militär und mehr Zäune an den Landgrenzen. Weil so 180 Millionen für Zäune ja billiger sind als die Rettungsmission 'Mare Nostrum' gekostet hat, die Italien nicht mehr alleine zahlen wollte. Und am Elend der Flüchtlinge vor deren Flucht unternimmt immernoch niemand irgendwas. Das könnte ja tatsächlich helfen, dass die gar nicht erst fliehen wollen. Aber so weit denkt die Regierung mal wieder nicht.

Lustiges Nebenbei:Wenn sich jetzt der Grünen-Chef gegen die Regierung wendet, frage ich mich, was die Grünen zu ihrer Zeit als Regierung eigentlich für Flüchtlinge getan haben. Ich kann mich zwar nicht lebhaft erinnern, aber es wird bestimmt so gut gewesen sein, wie Hartz IV für die Arbeiter.