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NSabhörSchnüffel

Während hierzulande die Frage imRaum steht, wer wann was von der Schnüffelei des BND wusste, und warum nichts dagegen getan hat, hat The Intercept mal wieder neue Dokumente veröffentlicht: Und zwar sieht es so aus, dass die NSA-Schnüffler an Techniken arbeiten, mit denen gesprochene Sprache verschriftlicht und durchsuchbar gemacht werden soll. Und zwar vollautomatisch, und auch unabhängig von den beteiligten Sprachen.

Um es mal in Relation zur bekannten (Bööööösen) Schnüffelei der Stasi (nicht wahr, Herr Gauck, die war BÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖSE?) zu setzen: Da musste für jedes abgehörte Telefonat jemand sitzen und in Echtzeit zuhören, was genau besprochen wurde. Die NSA jetzt hört mal grundsätzlich alle Telefonate ganzer Länder ab, speichert die und wirft die durch solche Spracherkennung, um dann hinterher vollautomagisch nach Begriffen suchen zu können, jedes Telefonat nachlesen und -hören zu können, sowie die Verbindungsdaten aller Beteiligten und Unbeteiligten. Letzteres auch bei Ländern, deren Telefonate nicht komplett mitgeschnitten werden.

Das ist also Stasi plus Vorratsdatenspeicherung in vollautomatisch. Aber IM Erika fragt trotzdem lieber erstmal bei den Amis, ob das Parlament die Selektoren sehen darf, die der BND für die NSA geschnüffelt hat. Oh, und der angebliche Freiheitsaktivitst Gauck hat sich auch immer noch nicht negativ zu der Schnüffelei geäußert. Also zumindest nicht öffentlich. Wenn er sich geäußert haben sollte, dann nur NSA-öffentlich.

Einen Vorteil haben die Enthüllungen immerhin: Das Unions-Mantra ("Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten") ertönt nicht mehr. Vermutlich, weil klar ist, dass sonst schnell die Frage aufkäme, was Regier und Schnüffler denn befürchten, so viel wie sie verbergen.