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Abhören unter Freunden, das geht schon seit Jahren wunderbar

Ein Medienbericht von gestern (Link gibt es nicht, wegen Lügenschutzgeld) berichtet, dass es seit 2001 bereits geheimdienstliche Vermutungen gibt, dass "Freunde" (namentlich Briten und Amis) ihre Botschaften in Berlin zur Spionage nutzen könnten. Entsprechende Antennenanlagen beziehungsweise Verstecke für Antennenanlagen deuten zumindest die Möglichkeit an, dass dort per Funk übermittelte Kommunikation aufgenommen, gespeichert und ausgewertet werden könnte. Offiziell ließ der Verfaschungsschutz dem Parlament nur zukommen, dass die Aufbauten ja nicht bewiesen, dass da auch abgeschnüffelt würde. Komisch, so freundlich sind die Schnüffler doch bei der Beschnüffelung von Personen aus der Linken Ecke (Stichworte hier: Linkspartei, namentlich Bodo Ramelow, Gregor Gysi und andere) doch nicht.

Oder anders ausgedrückt: Als sich im Oktober 2013 Merkel mal kurz echauffierte, war das nicht nur offensichtliches Theater, den Schnüfflern von Verfaschungsschutz und Co war das auch schon seit über zehn Jahren bekannt. Das lässt dann noch zwei Optionen offen: Entweder haben die Schnüffler ihre Erkenntnisse auch ihrer direkten Aufsicht verheimlicht, oder Merkel durfte davon seit ihrer Inthronisation wissen. Das Märchen aus dem Ablenkungsausschuss, dass Informationen irgendwo in den Spionage-Behörden oder dem Kanzleramt unmotiviert versickert wären, glaube ich jedenfalls nicht.