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Baumarkterror

Wenig überraschende Geschichte einer polizeilichen Panik: Am Dienstag meldete die Polizei Köln, in einem Baumarkt hätte ein Mann etwas gekauft, woraus man unter Umständen eine Bombe basteln könnte. Und dabei sah der Mann auch noch aus, als könnte er aus dem arabischen Raum stammen. Deswegen hat die Polizei ernsthaft öffentlich nach dem Mann gefahndet, der sich dann wenige Stunden später bei der Polizei gemeldet hat, die dank öffentlicher Fahndung auch das melden musste. Wie der Mann dann den Polizisten glaubhaft vermitteln konnte, hätte er was auch immer er da gekauft hat, gar nicht für Bomben gekauft, sondern um "Betäubungsmittel herzustellen", so die Polizei. 

Halten wir also mal kurz fest: Ein Mann wagt es, in einem Baumarkt irgendwas zu kaufen, woraus man vielleicht eine Bombe basteln könnte. Und irgendwer beim Baumarkt schiebt dann Panik, rennt zur Polizei, die dann auch Panik schiebt, das alles in eine öffentliche Fahndung packt, und sich so mal höchst öffentlich zum Gespött macht. Ja, toll, Polizei Köln. Oder wie es der Postillion so treffend zusammenfasst: BKA fahndet nach 3 Millionen Käufern bombentauglicher Substanz an Tankstellen, denn genau die selbe Panik müsste die Polizei Köln ja nun eigentlich bei jedem schieben, der es wagt, Benzin zu kaufen. Das ist immerhin brennbar, kann unter Umständen zur Explosion gebracht werden, und wird auch an arabisch aussehende Personen verkauft. Das war es bestimmt, was der Innenminister mit seiner Aussage meinte, dass "noch im November" (2010) ein Anschlag passieren könne. Übrigens dürfte für den so öffentlich gesuchten Mann die Situation spannend werden. Inwiefern er durch seine Aussage belangt werden kann, dass er beabsichtigt hätte, irgendwas an Betäubungsmitteln herzustellen, könnte ja unter Umständen auch strafbar sein.