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SEvent

Gestern war nun eine länger erwartete Apple-Presseveranstaltung, die vermutlich letzte im bisherigen Hauptquartier.

Los ging es erstmal mit einer Erinnerung daran, dass die Firma zum 1. April 40 Jahre alt ist, dann ging es mit ein paar klaren Worten in Richtung FBI weiter, wobei mir aufgefallen ist, dass Tim cook sich auf Unterstützung von Amerikanern berufen hat, und dabei den größeren Teil der Welt ausgeblendet hat.

Danach ging es relativ unspezifisch mit Umwelt-Überlegungen weiter, wo Anteile benannt wurden, in denen Apple sich umweltfreundlich verhielte (soundso viel Prozent der Energie für Apple-Niederlassungen in Land X sind aus erneuerbarer Energie... Es gab dann noch ein Video, wie angeblich ein Roboter ("Liam") helfen würde, iPhone zu zerlegen, damit die Teile dann zu Rohstoffen werden könnten. Keine Ahnung, ob das ernst gemeint war.

Der nächste Programmpunkt war vor einem Jahr bereits Teil der damaligen Veranstaltung: Health. Jeff Williams rekapituliert ResearchKit, und wie hilfreich das doch wäre. Dabei wird in einem Video auch gezeigt, dass manche Teilnehmer an der Forschung die Daten daraus auch für sich nutzen, um zu ermitteln, wie gut Schwimm-Übungen gegen Parkinson (in dem konkreten Beispiel helfen würden). In der Schiene ging es weiter, indem CareKit formalisiert wird. Ein Rahmenwerk für Apps, die sich um die Pflege von Personen kümmern helfen, indem zum Beispiel nach der Entlassung nach OPs die Nachversorgung unterstützt wird. Ähnlich ResearchKit soll das alles Opensource werden, im April irgendwann.

Weiter ging es mit Produkten. Dabei fing die Watch an, wie beliebt die doch seit, und jetzt gibt es neue Armbänder, darunter gewebtes Nylon und schwarzes Milanese. Oh, und der Preis mindestens des Einstiegsmodells rutscht auf 299$. Was gut, dass ich da noch nicht vorher dem Wunsch nach einer mit iOS 9.3/WatchOS 2.2 möglichen ZweitWatch nachgegeben habe.

Nächter Punkt: TV. Da ist bei mir nur hängengeblieben, wie toll alles wäre, und dass tvOS heute ein Update bekäme.

Weiter zum iPhone. 4-Zoll-Modelle sind ja beliebt. Und deswegen gibt es das bereits gerüchtete 4-Zoll iPhone SE. Mit Innereien wie dem iPhone 6S, bei einem Preispunkt von 100 Dollar unter dem 6S ohne Vertrag. Mit Vertrag ist es kostenlos. Und es gibt (natürlich) wieder ein 16GB-Modell. Oh, und iOS 9.3 ist toll, und kommt heute noch (Stand 20:00 ist es gerade aufgetaucht).

Weiter zum iPad. Da wurden Lobeshymnen auf das iPad Pro (aka MaxiPad) vorgetragen. Und deswegen gibt es nun auch ein 9,7-Zoll iPad Pro namens iPad Pro. Das kann alles, was das MAxiPad kann, hat aber noch eine Farbanpassung für das Display je nach Lichtfarbe der Umgebung neu bekommen. Preispunkt 599$ aufwärts, und es gibt dieses Mal eine Speicherkapazität 256GB. Die auch zum MaxiPad noch kommt. Anders als in der Präsentation aufgelistet, gibt es jede Speichergröße auch mit Mobilfunk (32GB, 128GB und 256GB).

Und das war es dann auch. Mit einer knappen Stunde eines der kürzeren Apple-Events. Mir fehlten ja die MAcs, insbesondere, wo es Gerüchte eines aktualisierten, leichteren und dünneren MacBook Pro gab. Davon war aber nicht die Rede auf der Bühne.

KI 3:1 Mensch

Spannende Nachrichten aus der Welt der Künstlichen Intelligenz: Da tritt gerade ein Rechnersystem gegen einen Menschen im Spiel Go an. Bisher galt Go als zu komplex, um es rechnerisch lösen zu können, aber offenbar hat Alphabet (früher: Google) eine Soft- und Hardware zusammen mit länglicher Lernphase für die beteiligten Neuronalen Netzwerke gefunden, die das Spiel in den ersten drei Partien des Wettbewerbs gegen den menschlichen Weltranglisten-Ersten klar gewonnen hat. Nachdem ohnehin nur fünf Partien geplant waren, ist damit auch schon klar, dass AlphaGo gewonnen hat. Immerhin das vierte Spiel konnte der menschliche Spieler Lee Sedol gewinnen, nachdem er bei den ersten drei Spielen keine erkennbare chance auf einen Sieg gehabt hat.

Ich finde ja spannend, dass es offenbar inzwischen ernsthafte Neuronale Netze gibt, die (mit dem richtigen Trainingsmaterial) Go tatsächlich durchschauen und gewinnen können. Schach ist ja bereits vor Jahrzehnten (1997?) durchgespielt gewesen, als der damalige Weltmeister Kasparow vom damaligen Supercomputer Deep blue besiegt wurde. Da frage ich mich doch spontan: Welche Denkaufgabe, bei der man mehrere Spieler gegeneinander antreten lassen kann, gibt es noch, bei der sich Menschen einen Vorteil einbilden? Philosophie fällt schon mal platt, weil es da kein erkennbares "richtig" und "falsch" gibt. So spontan fällt mir nichts ein.

Wie gut, dass die KI ja eine Alphabet-Firma ist, das wäre schon Böse, wenn es Roboter mit KI gäbe. Oh, warte, gehört nicht Boston Dynamics auch in den Alphabet-Pool? Vielleicht hätte das Video mit den BD-Robotern, die umgeschubst werden, neulich doch nciht veröffentlicht werden sollen...

Hölle friert zu: MSSQL für Linux

Gestern ist die Hölle zugefroren. Denn Microsoft hat angekündigt, ihren Datenbankserver auch für Linux liefern zu wollen. 

Ich erinnere mich noch an die Zeit vor gut zehn Jahren, als Microsoft noch PR gegen Linux allgemein gemacht hat. ZUgegeben, seitdem hat Bill Gates die Firmenleitung an Steve Ballmer abgegeben, der die Aufgabe auch wieder abgegeben hat, aber so eine Linux-Unterstützung ist doch eine ziemliche Wende. Wenn ich mal vermuten soll: Das hat damit zu tun, dass Microsoft inzwischen nicht mehr mit dem reinen Verkauf ihrer Software verdient, sondern Abos für deren Nutzung vermietet. Und da passt eine Ausweitung auf früher abgelehnte Plattformen einfach besser rein, als wenn man darauf besteht, dass der Datenbankserver nur auf Rechnern mit dem Microsoft-Betriebssystem läuft. 

Mac-Schadware

Eine Meldung vom Sonntag: In bestimmten Downloads des Mac-Programms Transmission, mit dem per BitTorrent Daten (hust) geladen werden können, in diesem Programm also verstecke sich eine Schadsoftware. Wenn die unentdeckt bliebe, würde die nach drei Tagen anfangen, alle Dateien, an die der jeweilige Account schreibend gelangen könnte, zu verschlüsseln. Um die Dateien dann entschlüsseln zu können, müsste man einen Geldbetrag in Bitcoin an die Täter zahlen. Oder kurz: Ransomware.

Spannend an diesem Fall ist, dass das der erste weit veröffentlichte Fall einer Schadsoftware auf dem Mac ist. Oder wie der Obertroll blubbert: Code-Signing ist ja voll Bullshit. Ich fänd ja noch ganz spannend, wie die Schadsoftware in das Programm gelangen konnte. Dafür musste erstmal das eigentliche Binary in das Download-Paket, und das Hauptprogramm noch so erweitert werden, dass das Binary auch ausgeführt wird.

DROWN-SSLoch

Wir hatten schon länger kein sicherheitsloch bei SSL mehr. Wie gut, dass es da noch das inzwischen reichlich veraltete SSLv2 gibt, über das aus Servern eigentlich geheime Schlüssel rausgeholt werden können. Wenn der gleiche Schlüssel für TLS und SSLv2 verwendet wurde, kann man so auch die sichere TLS-Verbindung aufmachen. Eine gute Gelegenheit, auch SSLv2 komplett abzuschalten. Oder an eine politische Aussage angelehnt: Ein Guter Tag für Unsere Sicherheit.

EtherFail

Gestern ist wohl nichts wichtiges passiert. Die einzige halbwegs wichtige Meldung, die mir begegnet ist: Ein still installiertes Update für Mac OS X 10.11 stört Ethernet-Anschlüsse, bei den Rechnern, die überhaupt noch welche haben. In der Folge knallt dann Kopierschutz, der sich an (vermutlich) die Hardware-Adresse davon geklammert hat, so dass entsprechende Software rumheult. Wer davon betroffen ist, hat hoffentlich einen Rechner, der nicht nur kabelgebunden Netz hat, und kann sich auf die Suche nach einem Fix machen. Ja, ich weiß, keine wirklichen Nachrichten.