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Appsatz

Und dann gab es nach der WWDC-Keynote noch ein paar Geschichten, die auf der bühne gar nicht erwähnt wurden. Die erste Geschichte, die ich mitbekommen habe, war die Feststellung, dass mit iOS 10 Apple eine Reihe bisher fest eingebauter Apps optional macht, und gleichzeitig in den Applikationsladen bringt. So kann man Apps, die man ohnehin nicht nutzen will, einfach löschen. Sollte man sie dann doch irgendwann vermissen, kann man sie im Appstore bekommen.

Die nächste Geschichte ust eigentlich eine Ankündigung für das nächste Jahr, und zwar versteckt sich in kommenden Mac-Betriebssystem (macOS Sierra) ein neues Dateisystem mit dem überaus kreativen Namen Apple File System, was abgekürzt wird zu APFS. Spannenderweise ist auch die Reaktion eines Herrn Siracusa dokumentiert, als dieser davon erfuhr. Das neue Dateisystem, was noch nicht voll einsetzbar ist (So unwichtiger Kleinkram, wie ein System davon booten, klappt wohl noch nicht), soll mit dem nächsten Mac-System (ich rate mal: macOS Weed) offiziell Einzug halten. Um Entwicklern schon mal Zeit für Anpassungen einzuräumen gibt es auf der Entwicklerkonferenz einen Vortrag, und die Dokumentation des Dateisystems findet sich auch schon auf den Entwicklerseiten. Apple ist ja inzwischen dazu übergegangen, auch solche nicht für die Allgemeinheit spannende Seiten öffentlich zugänglich zu machen, so dass auch ohne NDA über die Erkenntnisse berichtet werden kann.

Persönlich hätte ich lieber über diese Themen etwas gesehen und gehört, anstatt die Emojifikation des Message-Dienstes so intensiv vorgeführt zu bekommen, wie Apple es für notwendig erachtet hat.

Watchzweider

Erbauliche Neuigkeiten aus meiner privaten Technik-Spielzeug-Sammlung: Gestern Mittag erreichten mich gleich zwei Mails vom Obstladen in Poppenbüttel. Meine 'reparierte' (Samstag hatte ich schon gehört, dass es ein Austausch wäre) Watch wäre da, und ich könnte sie abholen. Wenn ich das nicht binnen einer Woche schaffen würde, sollte ich anrufen. Ich hab mir dann mal vorgenommen, gleich nach der Arbeit nach Poppenbüttel zu fahren, wie an einem gewissen Mittwoch vor einem Jahr, über den ich am Folgetag geschrieben habe. Das habe ich dann auch getan, habe mich beim ersten Store-Angestellten mit iPad angemeldet, der mich an die Bar gebeten hat, wo mich gleich jemand aufsuchen würde. Kurz danach kam eine Angestellte mit einem kleinen Kästchen und einem tragbaren Kassengerät (sind das eigentlich noch iPods? Die haben jedenfalls seit kurzem kein iOS 6 mehr). Als erstes gab es die Reparatur-Bestätigung, die wieder per Finger auf dem Display 'unterschrieben' werden wollte (krakel), bevor ich aus dem Rucksack meine Transportverpackung mit dem Link-Bracelet geholt habe. So ein Gliederarmband ist nämlich nicht ganz trivial zu befestigen, da ist es mir lieber, wenn das jemand mit Erfahrung macht. Fehlte noch die Reparaturpauschale von 75 Euro, die bereits bei der Einlieferung der Uhr angekündigt war. Und dann war ich nach knapp 10 Minuten, in denen iPhone ein paar Podcastfolgen über das gut angebundene WLAN runtergeladen hat, auch wieder raus, habe noch auf meinen Bus warten dürfen, und bin heimgefahren. Während ich diesen Text tippe, llädt Watch unter Unterstützung des iPhone ein 120MB großes Update (was vermutlich heißt, dass auf der Uhr noch ein 2.1 installiert ist), wärend die Nacht-Uhr sich nicht aktiv angesprochen fühlt. Und dann hoffe ich, dass die Uhr alsbald wieder eingerichtet ist, und ich keine ungewollten uhrfreien Zeiten mehr verbringen muss wie in den vergangenen zwei Wochen, wo die einzige Uhr ja jeden Tag Zeit am Strom braucht, während der sie nicht am Arm verbringen kann.

Apple mit klein m

Gestern gab Apple die alljährliche Keynote zur Entwicklerkonferenz WWDC. 

Los ging es erstmal damit, dass Tim Cook auf der Bühne der Opfer eines (um mal Jon Oliver zu zitieren) "gigantic fucking arsehole" gedacht hat, der am Sonntag 50 Menschen ermordet hat in Orlando. Nach dem Moment of silence ging es aber wie gewohnt weiter mit einem kurzen Ausflug in Statistiken, bevor die vier großen Betriebssysteme erwähnt wurden.

Los ging es da mit watchOS, bei dem mit Version 3 eine häufig genannte Beschwerde beseitigt werden soll, nämlich, dass Apps auf der Uhr verdammt lange brauchen zum starten. Das soll über einen Trick gelöst werden, indem nämlich die Uhr die häufigst benutzten Apps im speicher behält, und außerdem deren Daten im Hintergrund schon aktualisiert. Dann wird das nächsthäufig genannte Problem angegangen: der Freundeslisten-Knopf, der kaum genutzt wird, bekommt nämlich eine neue funktion, und öffnet ein Dock von Apps. Außerdem gibt es ein Controlcenter (vermutlich statt Glances, deren Aufruf da ersetzt wird), eine neue Eingabemethode namens Scribble soll ermöglichen, Buchstaben auf dem Display zu malen, die dann in Druckbuchstaben umgesetzt werden. Oh, und es gibt wieder neue Watchfaces: Minnie, ein neues Aktivitätsring-zentriertes Bild, und eine Numerals genannte Ansicht. Um zwischen Uhr-Layouts zu wechseln, soll man jetzt vom Rand streichen können. Auch neu: Ein SOS-Modus, wo nach langem Druck auf den großen Knopf ein Countdown runterzählt, bei dessen Ablauf der Notruf (in USA: 911) angerufen wird, ein Notfallkontakt informiert, und nach dem Telefonat medizinische Notfalldaten angezeigt werden. Dann gibt es eine neue Activity sharing-Funktion, Apple ist aufgefallen, dass die Uhr bisher Rollstuhlfahrer nicht so anspricht, dass sie sich von den 'Stand hours' angesprochen fühlen würden, und dass deren Bewegungsmuster auch nicht passend analysiert wurden, was sich mit dem Update auch ändern soll. Dann gibt es neu eine Breathe-App, mit der man gezielt atmen können soll, und noch eine Reihe neuer APIs.

Danach ging es mit tvOS weiter, wo Eddie 'Mehsic' Cue eine neue Fernbedienungs-App angekündigt hat, Verbesserungen bei Siri, Irgendwas mit Single Sign On, und nen Dark Mode. Gähn.

Weiter beim Mac. Oder besser dem macOS. Denn so nennt sich das OS jetzt. Die Version Sierra bekommt ein paar Verbesserungen im Bereich Continuity, indem jemand mit Watch nicht mehr sein PAsswort eingeben muss, wenn er nen Mac aufklappt, weil die Uhr ja schon bestätigt, dass man der ist, der die nutzen darf. Außerdem kommt ein Clipboard, wo Inhalte zwischen iOS und macOS hin und her kopiert werden können. Dann gibt es noch Verbesserugnen bei iCloud Drive, und eine Funktion, bei der alte Dateien in die Cloud (anderer Leute Rechner) geladen werden. Hoffentlich kann man das abschalten. Als nächstes wurde Pay erwähnt, mit dem man dann auch auf Webseiten bezahlen kann, aber nicht hier, weil Pay auch in dieser Ausbaustufe nicht in Deutschland zu haben sein wird. Eine Funktion, mit der Apps mit mehreren Fenstern zu Tabs in einem Fenster werden können, wurde gezeigt genau wie eine Bild-in-Bild-Videowiedergabe. Oh, und wie gerüchtet hält Siri Einzug auf dem Mac.

Fehlt noch iOS, wo ein Biggest Release Ever versprochen wird. Neu kommen Experience-Funktionen, weil Apple auch aufgefallen ist, dass die neuesten iPhones auf dem Lockscreen zwar Funktionen anbieten, der Fingerabdrucksensor aber zu schnell ist, als dass man den zum Aufwecken drücken könnte. Stattdessen gibt es Raise-to-Wake, und 3D-Touch-Funktionen. Auch wie gerüchtet zieht eine Siri-API in das OS ein, wo sich Apps als Extensions in Siri einbinden können, Verbesserungen an der Eingabevorhersage (mehrsprachige Eingabe! Endlich!!), Foto-Organisations-Funktionen, Verbesserungen an den Karten, der Musik-App (Mehsic!), sowie der News-App (die es hier ja auch immer noch nciht gibt, Lügenschutzgeld sei Undank). Dann kommt die Home-App für HomeKit, die bereits gerüchtet worden war, Verbesserungen an der Telefon-App, mit transkription von Anrufen auf der VoiceMail-Box, CallerID-Extensionen, einer neuen VoIP-API. Und dann kam der Meh-ste Teil: Messages bekommen bunte Effekte, Emojify (bin ich wohl zu alt für). Ein paar Sonstige Funktionen waren noch eine Erwähnung wert: Notes Collaboration, conversation in MAil, Split view in Safari auf iPad. Und das alles mit Verschlüsselung von Ende zu Ende. Alels, was lernt, findet nur auf dem Gerät statt.

Termine bei allen Ankündigungen: Für entwickler 'heute', macOS und iOS bekommen eine öffentliche Beta im Juli, Fertig wird das alles im Herbst.

Und dann sah es aus, als wäre die Veranstaltung nach 1:45 fertig, da kam noch eine längliche Erwähnung einer Programmieren-Lern-App namens Swift Playgrounds, die auch im herbst auf dem iPad verfügbar wird. Und dann war es, nach gut zwei Stunden, aber wirklich vorbei.