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Schepperelli

Letzte Woche ist eine ESA-Mission beim Mars angekommen, und zwar sollte eienrseits der Satellit TGO (Trace Gas Orbiter) in den Orbit um Mars eintreten, was geklappt hat. Andererseits sollte die Landesonde Schiapparelli auf dem Mars landen, um die Landetechnik zu erforschen, und dann unten noch ein bisschen Pro-Forma-Wissenschaft zu betreiben. Das hat nicht geklappt, weil irgendwas bei der Landung schief gegangen ist. Ein NASA-Satellit hat dann die Einschlagsstelle des Landers gefunden, aus der man erkennen kann, dass der mit ziemlicher Sicherheit nicht wie geplant angekommen ist. Was ich bisher noch nicht gelesen habe: Was genau die Ursache sein könnte dafür, dass die Bremssysteme so versagt haben könnten, wie sie offensichtlich haben. Denn die ESA hatte eher nicht geplant, dass der Lander eine größere Strecke im freien Fall verbringen sollte nach der Bremsung und vor dem Aufschlag auf der Oberfläche.

Die ESA verbucht die Mission als Teilerfolg, weil ja eienrseits der Orbiter seine geplante Umlaufbahn erreicht hat, und andererseits der Lander bis zu seinem Absturz auch Daten der Landung übermittelt hat. Ob das dann ausreicht, einen Rover in vier Jahren landen zu lassen, wird spätestens dann klar, wenn dessen Etat genehmigt und die Mission gegebenenfalls erfolgreicher landet als Schepperelli

Rosende

Eine Meldung von Freitag: Da hat irgendwann nach 12:39 Uhr MESZ die Sonde Rosetta auf dem Kometen 67P aufgesetzt und daraufhin ihre Sendesysteme abgeschaltet, mit denen sie bis dahin zur Erde gefunkt hat. Damit ist dann die Mission von Rosetta und Philae beendet.

Dieses aktive Missionsende haben die Verantwortlichen gewählt, weil die Sonde bei weiter zunehmender Entfernung von der Sonne ohnehin nicht mehr viel tun konnte, und man eine neue Hybernationsphase wie während des Hinflugs zum Kometen nicht sicher war zu überstehen. Da sollte die Sonde lieber noch so dicht an den Kometen ran wie möglich, was ja mit dem (vermutlichen) Aufsetzen auch erreicht ist. Ganz sicher kann man nicht sein, weil die Sonde 'passiviert' werden musste, damit sie nicht ungesteuert Funksignale aussendet, sollte sie das nach dem Aufsetzen auf den Kometen technisch noch können. Entsprechend wurde ein Patch in die Systemsoftware eingebaut, der nach einem Fehler wie 'plötzlich sind alle Sterne verschoben' der Safe Mode die Transmitter nicht wieder einschaltet, und Kontakt zur Erde sucht, sondern die Sender sofort abschaltet, und in Ermangelung eines gegenteiligen Befehls von der Erde die auch nicht wieder einschaltet.

ESA hat ja schon lange besonders putzige Comicvideos für die Mission veröffentlicht, so dass man sich mit den Sonden der ganzen Mission besonder gut einfühlen konnte. Da ist es nur logisch, dass auch das letzte Video wieder... Verdammt, warum wird das auf einmal so staubig?!

Letzte Woche hat ja SpaceX-Chef Elon Musk angekündigt, wie seine Firma im nächsten Jahrzehnt Menschen zum Mars bringen wolle. Sollte das klappen, und sollte die Menschheit endlich, wie in vielen Science-Fiction-Büchern, das Sonnensystem komplett erforschen, erwarte ich, dass auch eine Mission zu dem Badeentenförmigen Kometen 67P fliegt, und dort die beiden Sonden aufsucht, die die Menschheit in den Jahren 2014 bis 2016 da hinterlassen hat. Und dann darf ESA, oder wer auch immer der dann nachfolgt auch gerne wieder putzive Videos der Sonden machen.