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Wolken, bitte

Einmal im Jahr soll ich ja meinen Augenhintergrund (der Profi sagt dazu Fundus) beim guten, rechten Auge auch untersuchen lassen. Aus irgendwelchen Gründen liegt der Termin inzwischen im Juni, sieses Jahr eben heute. Entsprechend habe ich mir vom Wetter einen ausführlichen Sack Wolken gewünscht, weil so ein riesiges rechtes Auge zu empfindlich ist.Anders als letztes Jahr (sehr sonnig) passt das Wetter dieses Jahr mal.

Ich hab mir für den Weg zur Arztpraxis von Arbeit aus den üblichen Pfad ausgesucht (14:27 raus, S3 um 14:33, dann Jungfernstieg 14:39 zur U1, und damit bis Langenhorn Markt 15:02). Bei der Haltestelle gab es dieses Mal auch wieder Creme-Croissant (als Belohnung hinterher). Ich war dann insgesamt 7 Minuten vor dem Termin da, das Wartezimmer war aber ziemlich leer, dabei ist Donnerstag Nachmittag doch eigentlich eine reguläre Öffnungszeit. Kaum hatte ich Platz genommen, wurde ich schon zur Voruntersuchung geholt. Da konnte nur das rechte Auge (Visus: Die 1,25 waren nicht ganz korrekt. Übrigens hat das Gerät eine Anzeige für 125%, Druck beim Anpusten: 22, vermutlich aber falsch) untersucht werden. Druck lasse ich das Anpust nicht messen, und für Visus hat es die Schärfemessung zu wenig hinbekommen. Dann durfte ich wieder untschreiben, dass ich nach den Tropfen nicht selbst fahren würde (Bus geht aber okay), bevor ich getropft wurde. Wieder kurz im Wartezimmer konnte ich beim rechten Auge die Linsenmuskulatur nachlassen sehen, und ein Foto vom linken Auge machen, bevor die Ärztin mich schon abgeholt hat. 

Ob ich denn Beschwerden hätte, wollte sie wissen. Nein, das ist nur der jährliche Kontrolltermin, auf den ich auch achte, weil ich ja weiß, wie blöd so ein kaputtes Auge sein kann. Und Druck links fehlt noch ein Messwwert. Oh, und bei den Tropfen war die Apotheke letztes Mal gemein. Sie hatte dann noch eine Probepackung da, die sie mir gleich mitgegeben hat, weil ich ja nun keine Vorräte mehr habe, von denen ich notfalls die Zeit überbrücken kann. Weiter ging es mit der Fundus-Untersuchung, und zwar zuerst rechts ("If you have to eat a frog, don't spend a lot of time looking at it first. If you have to eat three of them: Don't start with the small one"). Das war gewohnt unangenehm, aber sie hat keine Anomalie entdeckt. Dann ging es mit links weiter, wo auch nichts aufgefallen ist. Fehlte noch der Druck links: 19. Das ist eine Einheit mehr als beim letzten Mal, aber auch noch im Rahmen. Und dann: Schönen Sommer, wir sehen uns im September.

Am Empfang habe ich das dann genauer bekommen, und zwar konnte ich für die ersten beiden September-Wochen Vormittags anbieten, weil ich da ja Urlaub habe. Ich darf nun am Montag, 11. September um 8:45 wieder auflaufen, zu einem Termin, der hauptsächlich der Druckmessung dienen wird. Fundus-Untersuchungen stehen dann erst wieder später an.

Durchsetzungsbruch

Von Kritikern war es ja schon angemerkt worden, jetzt gibt es offizielle Gutachten, die feststellen, dass das Meinungsverbotsgesetz des Hassministers Maas (offizieller Gesetzname: Netzwerkdurchsetzungsgesetz) ein Problem mit Grundrechten darstellt. Als erstes wurde das Gutachten des UN-Sonderbeauftragten für die Meinungsfreiheit bekannt.Der sieht bei dem Gesetz Probleme mit so unwichtigem Kram wie internationalen Menschenrechtsverträgen. Und dann hat sich der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages mit dem Gesetz befasst (PDF), und kommt ganz unterraschend zum Schluss, dass die Freiheit der Meinungsäußerung eingeschränkt wird, wenn Firmen dazu angehalten werden, alles zu löschen, was irgendwer irgendwie für rechtswidrig halten könnte.

Was wetten wir, dass die Zensurliebhaber und die Umfaller mit dem Gesetz genauso umgehen werden wie mit dem unsäglichen Zensurerleichterungsgesetz? Die werden das Gesetz irgendwann in den späten Abendstunden eines der letzten Sitzungstage des Bimbestag abnicken, in der Hoffnung, dass das niemand merkt. Und dieses Mal fehlen die großen Demonstrationen und die Formierung einer ganzen Partei, um der Regierung zu zeigen, wie dämlich sie ist. Womit wir lernen dürfen, dass Politiker den selben Dreck immer wieder versuchen, und es eben nicht ausreicht, einmal dagegen vorzugehen, sondern immer wieder Aufwand nötig ist.