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NSimble

Als vor inzwischen etwas mehr als vier Jahren die Schnüffelei durch NSA, die anderen Five Eyes, und letztlich auch deren Zuträger BND und BfV bekannt worden, wurde als Rechtfertigung für das ganze Geschnüffel gerne und oft das angebracht, was immer als Rechtfertigung für Überwachung herhalten muss: Es ginge um Terrorismus, und überhaupt, denkt doch mal an die Kinder, und das Internetz ist ja für "uns alle Neuland". In der Zwischenzeit gab es ein paar bedauerliche Einzelfälle von sogenannten Terroristen, bei denen sich bei jedem einzelnen Fall herausgestellt hat, dass die Personen von der Polizei als mögliche Terroristen (Bulshytt-Sprech der Innenpolitiker: "Gefährder" oder noch mehr Bulshytt: "potenzielle Gefährder") eingeschätzt wurden.

Wenn es doch aber die ganze Überwachung gar nicht braucht, um Terroristen zu finden, wofür wird der Mist denn dann eingesetzt? Eine Antwort gibt es nun aus Neuseeland. Da hat die NSA nämlich den früher unter den Namen Kimble und Kim Schmitz aus Deutschland agierenden Kim Dotcom überwacht, als es die Neuseeländer schon nicht mehr für notwendig erachtet haben. Der hat das schlimme Verbrechen begangen, dass er mit Megaupload eine Webseite betrieb, auf der Internetnutzer alle möglichen Dateien hochladen konnten, und anderen Leuten den Link dahin zusenden, so dass die die Dateien wieder runterladen konnten. Und das wurde genutzt, um Raubmordterrorismus zu betreiben, wenn man das Geheul der Content-Mafiosi verfolgt.

Ich finde ja, wenn der Überwachungswahn schon so überhand nimmt, könnte man die gigantischen Datentöpfe besser dafür verwenden, echten Terror aufzuklären. Warum hat der gesamte NSU-Prozess nie bei der Namensverwandten NSA nachgefragt, ob es dort Erkenntnisse gäbe, mit wem die NSU so Kontakt hatte? Oder wären da peinliche Verstrickungen zu den hiesigen Geheimdiensten rausgekommen, die besser unter den Teppich gefegt werden sollten? Ich finde die Prioritäten jedenfalls erstaunlich.