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A1solvenz

Habt ihr das mitbekommen, wie großartig das wäre, wenn Autobahnen nicht mehr vom Staat betreut würden, sondern sich da private Firmen drum kümmern würden, dass die gut befahrbar sind, keine Pflanzen sind, wo sie nicht hingehören, und all sowas? Das ist ja so großartig, dass die Regierung und der Bundesregierungstag beschlossen haben, es möge eine Bundesautobahnen-Firma geben, die dann Aufträge für einzelne Autobahnteile an Autobahngesellschaften vergeben könnte, die dann wiederum in der Hand der so deutlich kompetenteren Privatwirtschaft wären. Weil ja nichts mehr Kompetenz ausstrahlt, als wenn Versicherungskonzerne sich um Autobahnen kümmern, und dafür auch nur eine mickrige Rendite von 7 Prozent pro jahr erwarten.

Ein Vorzeigebeispiel für Autobahn-Privatisierung war bisher die A1. Da gibt es jetzt nur ein klitzewinziges Problemchen: Und zwar kommt da weniger Geld rein als erwartet. Die A1-Betreiberfirma hat nun angedrpht, den Staat verklagen zu wollen, weil, #ähm, naja, wenn kein Geld reinkommt, hätte man die Investitionen ja auch als schnödes Sparbuch anlegen können. Da gibt's nur keine 7% für. Grüne, die ich gelesen habe, warum da weniger reinkäme: Es gab da vor bummelig zehn Jahren einen lauten Knall durch implodierende Banken und in der Folge eine geringfügige Eintrübung der Märkte. Dank der großartigen Politik der Regierungen seitdem haben sich die Märkte davon immer noch nicht wirklich erholt, aber durch massive Reduzierungen der Staatsausgaben wird sich bestimmt in wenigen Minuten massives Wachstum in der Wirtschaft manifestieren, weil die Banken und Versicherungen sicher Unmengen an Konsumgütern aufkaufen werden. Und die ganzen Brücken und Autobahnen erst....

Oder anders ausgedrückt: Nein, Autobahnen sind keine Gelddruckmaschinen. Wer Firmen das verspricht, handelt unseriös. Wer sich das einredet erst Recht. Und Rendite sollte man ohnehin nicht verlangen, wenn es um öffentliche Infrastruktur geht. Auf die Kritik an den Privatisierungen beliebte die Regierung ja nicht zu hören, da darf jetzt von mir aus die Regierungmannschaft aus ihrem Privatvermögen die Rechnung bezahlen. Vielleicht hat Friede Springer für Merkel ja ein paar Euros über. Oder die BMW-Erben spenden mal wieder. Wsa ist eigentlich mit den Besitzern der Waffenfirmen, haben die schon Geld im Kanzleramt abgegeben?