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Barcelona

Und dann ist mal wieder ein Auto in eine Menschensammlung gefahren (oder wie es eine gewisse Nachrichtenagentur stets formuliert: gerast). Konkret war das schon am Donnerstag in Barcelona, Spanien. Fahrer und Auto sind danach wohl weggefahren, jedenfalls berichteten diverse Nachrichten-Outlets, dass die Polizei niemanden festgesetzt hätte, mit dem Vorwurf Täter (oder korrekt gegendert: Täterin) zu sein. Dafür sind sich mediale und politische Beobachter gewohnt schnell total sicher gewesen, dass das ja nur islamististischer Terrorismus gewesen sein könne, weil mit Auto in eine Menschenmenge fahren, das würden ja nur islamististische Terroristen machen (und denken Sie Auf Gar Keinen Fall an Charlottesville!). Oh, und am Freitag hat die Polizei in einem anderen Ort in Spanien vermeldet, sie hätte fünf Personen getötet. Das wären irgendwie Terroristen gewesen. Spuren von Argumenten, wie man darauf kommen könnte, dass es angemessen sein könnte, Menschen zu töten, ließen da aber reichlich lange auf sich warten.

Geht das nur mir so, oder fühlt ihr euch auch von den Nachrichten verarscht? Ich mein, dass der Terrorist, der in Charlottesville ziemlich klar bewusst die Gegendemonstranten umbringen wollte, ließ sich aus den ersten paar Videos schon ziemlich schnell erkennen, trotzdem fabulieren die Nachrichten nur grob rum. Und dann fährt in Spanien ein (ich zitiere mal John Oliver) Gigantic Fucking Arsehole in ne Menschenmenge, und schon Minuten danach wird berichtet, das knne ja nur Terrorismus sein. Klar, und die Anschläge von Oslo und Utoya waren auch ganz sicher islamistischer Terrorismus. Bis bekannt wurde, dass der Täter (Anders Breivik, der jetzt Fjotolf Hansen genannt werden will) sich als radikalchristianistischer Terrorist versteht.

ComPod #609: Charlottesville, Teil 3

Tech. Mit Betas, Watchform, Blockern und mehr.

Im dritten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit den Meldungen aus der Technik-Ecke. Mit dabei:

  • Fanboi
    • Spekorea
    • Payrücht
    • Betas 6
    • Mingwatch
    • Lattner
    • Gruberform
    • Coputton
  • Firmlock
  • Lichteraktion
  • Mafia
    • Mafblock
    • Blocklaubteil
  • Space
    • Dragon-Start
  • Am Ende

Für Musik sorgt dabei PS22-Chorus mit dem Titel 'Anchor Novi'.

Länge: 46:55, 43,0 MB.

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ComPod #609: Charlottesville, Teil 2

Politik. Teil zwei von zwei. Mit Regierung, Wirtschaft und mehr.

Im zweiten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei: 

  • Regierung
    • Hubschrun
    • Cyberfaselere
    • EZVerfGH
    • Tuneschieb
  • Wahlkampf
    • Quotulz
    • Unquerkel
    • "Druck"
  • Wirtschaft
    • Wiedei
    • Olymperichte
    • DaimCollende
    • Wachsschaft
    • Insolvair
    • Air BER
    • Arbeitistik

Für Musik sorgt dabei PS22-Chorus mit dem Titel 'Stressed Out'.

Länge: 44:35, 40,9 MB.

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ComPod #609: Charlottesville, Teil 1

Politik. Teil eins von zwei. Mit Terror, Schnüffel und mehr.

Im ersten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei:

  • Terror
    • Güstraftung
    • Burkina
    • Pizzerauto
    • Pizzych
    • KSKzis
    • Barcelerst
    • Barcelopfer
    • Irgendhaft
  • Schnüffel
    • Bundesanklag
  • Trampel
    • Charlottesville
    • Terrorville
    • Penceurteil
    • Schultrump
    • CEAbsprung
    • Berade

Für Musik sorgt dabei PS22-Chorus mit dem Titel 'Overload'.

Länge: 42:35, 39,0 MB.

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Auslock

Die Meldung verdient mehr aufmerksamkeit: So ein Türschloss mit Internetanbindung hat nicht nur Vorteile. Zum Beispiel, wenn der Hersteller zu blöd ist, und sowohl in der Software des Geräts Updates nicht mal auf Kompatibilität prüft, und dann auch noch ein Update für ein anderes Modell für eine Sorte Türschloss veröffentlicht. Ergebnis: Aus dem 'schlauen' Schloss wurde ein dummes Schloss. Immerhin kann danach niemand mehr argumentieren, dass die Firma keine Qualitätssicherung bräuchte. Oder wo auch immer der ganze Prozess komplett schief gegangen ist.

Lichteraktionen

Mir war für heute mal nach einer lockeren Meldung aus der Wissenschaft: Beim LHC gibt es mal einen Hinweis auf eine möglicherweise irgendwann kommende Entdeckung. Und zwar hat das ATLAS-Experiment in den Daten der Ion-Ion-Kollisionen, die zuletzt Ende 2015 liefen, Hinweise darauf gefunden, dass sich neben den Ionen auch Photonen getroffen und beeinflusst haben könnten. Das ganze ist alles sehr zurückhaltend formuliert, weil einerseits extrem wenige Events Daten geliefert haben für die Veröffentlichung (13 Events), es sich ohnehin um eine Signifikanz von weniger als den geforderten 5 Sigma (hier: 4,4. Erwartet waren wohl sowas wie 9 Events als Hintergrundrauschen) handelt, und es keine vergleichbaren Messungen eines anderen Instruments (CMS fällt mir da ein) an einem vergleichbaren Teilchenbeschleuniger (da wird die Luft plötzlich extrem dünn) bekannt sind, die in die gleiche Richtung deuten. Sollte es sich aber wirklich um eine valide Messung handeln, wäre damit gezeigt, dass Lichtteilchen-Wellen auch andere Lichtwellen-Teilchen beeinflussen können. Unter praktisch extrem seltenen Bedingungen, so dass der Effekt noch nicht irgendwo aufgefallen sein kann.

Ich find's ja spannend, was für Erkenntnisse man immer noch aus den Messdaten der letzten Jahre rausholen kann, wenn man sonst nichts aufregenderes zu tun hat. Dass bisher noch Hinweise auf irgendwelche symmetrischen oder supersymmetrischen Partner der bekannten Teilchen des Standardmodells und Spuren von Dunkler Materie oder Dunkler Energie vermisst werden, erwähne ich nur für den Fall, dass hier jemand lesen sollte, der noch Ideen bräuchte, in welcher Richtung weitere Forschung ganz angemessen sein könnte.

Charlottesville

Am Wochenende gab es mal wieder Meldungen aus USA, die mir medial zu wenig berichtet wurden. Und zwar gibt es in einem Ort Charlottesville in Virginia Statuen, die an die sogenannten Confederates erinnern. Das waren (sofern ich das richtig aus den Geschichten herauslese) im US-Bürgerkrieg diejenigen, die für Sklavenhaltung und gegen die letzlich siegreichen Truppen käpften. Diese Statuen sollten nun von ihren bisherigen Aufstellorten entfernt werden und als Erinnerung an schlechtere Zeiten mit Kontextinformationen ausgestellt werden. Das finden die Fans rechtsextremer Politik nicht gut, die sich zu Demonstrationen in die Stadt begeben haben, wo sich auch Gegendemonstranten einfanden. So weit wäre das noch keine besonders bemerkenswerte Geschichte, aber die Nazis fanden es nicht nur lustig die Flagge der Confederates zu präsentieren, sondern auch eine Fahne mit Hakenkreuzsymbolen, sowie T-Shirts mit Zitaten eines Adolf H. Da braucht man auch nicht mehr dranrumzudifferenzieren, das sind ganz klar Nazis, twot auch ein Herr Godwin (der, nachdem das Law benannt ist, laut dem jede Debatte unweigerlich in einen Nazivergleich münde, und derjenige die Debatte verlöre, der den Vergleich aufbrächte). So weit, so unapetitlich.

Aber es kam noch härter: Bei einer Gegendemonstration ist dann nämlich noch ein Terrorist mit Auto in die Gegendemonstranten gebrettert, hat dabei insgesamt drei Personen umgebracht. Mehr waren es vermutlich deswegen nicht, weil der Fahrer nicht so weit kam wie er es wohl vor hatte, weil in der Gruppe noch Autos standen, von denen er zwei aufeinandergeschoben hat, bevor seine Mordwaffe zum Stehen kam.

Wenn man nun auf die Idee käme, ein Präsident könnte sich zu einem so klaren Fall von rechtem Terror äußern, liegt man beim Trampel aber falsch. Der faselte nur von "violence on many sides". Welche andere Seite als die Nazis er da wahrgenommen haben will, hat der demente alte Mann nicht verkündet. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass die Nazis in der Stadt seine Kernwählerschaft sein könnte. Aber das ist bestimmt nur eine Unterstellung.

Scheinestag

Wenn ich an Arbeitgeber denke, die dabei erwischt wurden, dass sie Gesetze gebrochen haben, denke ich an schattige Gestalten, Firmen, denen man schon von einiger Entfernung ansieht, dass die bestimmt nichtordentlich abrechnen. Stellt sich raus, der Bundestag ist so ein Arbeitgeber. Der hatte 100 Leute als Scheinselbstständige, die aber realistisch eher angestellt waren. Einer von denen ist bei der Frage, ob die Sozialversicherungsbeträge für ihn nicht eigentlich vom Bundestag kommen sollten, vor Gericht gezogen. Das Gericht hat da befunden, dass die Leute eben nicht selbstständig waren, sondern als Angestellte behandelt werden müssen, für die der Bundestag Beiträge für Renten- Arbeitslosen- und Krankenversicherung schuldet. In Summe sind da bummelig 3,6 Millionen zusammengekommen. 

Wenn schon der Bundestag sich nicht an Gesetze hält, wie erwarten die Abgeordneten dann, dass das alle anderen Leute tun sollen? Und ab wann kann man bei solchen bedauerlichen Einzelfällen (vor nem Monat fiel die Polizei bei G20 ja auch nicht gerade mit klarer Gesetzestreue auf) von einem Muster reden?

ComPod #608: Drohnald, Teil 3

Tech, Mafia. Mit SErücht, Phonamen, Podtende und mehr.

Im dritten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit den Meldungen aus der Technik-Ecke. Mit dabei: 

  • Fanboi
    • SErücht
    • WatchLTErücht
    • MessBeta
    • Farberücht
    • Phonamen
    • Liegesicht
    • Aufmerkifikation
    • Parküros
  • Podtende
  • Am Ende

Für Musik sorgt dabei PS22-Chorus mit dem Titel 'I'll be There'.

Länge: 42:15, 38,7 MB.

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ComPod #608: Drohnald, Teil 2

Politik. Teil zwei von zwei. Mit Regierung, Wirtschaft und mehr.

Im zweiten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei:

  • Regierung
    • Niedergierlust
    • Klädiesel
    • KoNAT
    • Demaas
    • Schiebegierung
    • Diskreditklage
    • Konyastätigung
    • Nasozialestag
  • Wahlkampf
    • Schulzerlage
    • Mertube
  • Wirtschaft
    • Verbotskosten
    • Eidi
    • eGKende
    • Prämax
    • BASEi

Für Musik sorgt dabei Das Kraftfuttermischwerk mit dem Titel 'Richtung Hauptbahnhof'.

Länge: 43:38, 40,0 MB.

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ComPod #608: Drohnald, Teil 1

Politik. Teil eins von zwei. Mit Terror, Schnüffel und mehr.

Im ersten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei: 

  • Terror
    • Fremtritt
    • KlaG20
    • Brüßerei
    • Zivilmord
    • Homität
    • Soldaris
    • Verhafris
  • Schnüffel
    • Breitband
  • Trampel
    • Chiklago
    • Jubaganda
    • Drohnald
    • Nachdroh

Für Musik sorgt dabei Allison Crowe mit dem Titel 'Sea of a Million Faces'.

Länge: 42:40, 39,1 MB.

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Drohnald Dumpf

Zur Abwechslung gibt es mal was Neues aus dem Hause Dumpf: Der very failed Presidump hat mal wieder Drohungen ausgestoßen, und zwar dieses Mal in Richtung Nordkorea, weil dort ja angeblich Pläne liefen, die Atombomben, die in dem Land ziemlich sicher existieren gegen US-Kolonien einzusetzen. So weit könnte das das übliche diplomatische Geblubber sein, aber dann fällt mir ja wieder ein, dass der Mann, der die US-Bomben unter Kontrolle hat, der senile, pöblige, reichlich unqualifizierte Volltrottel Dump ist. Der ja auch keine Minute über so unwichtigen Kram nachdenkt wie Personalentscheidungen, und der zur Bezahlung seiner sinnlosen Mauer Transgender aus dem Militär werfen will. Oder anders ausgedrückt: Bei den Amis wissen wir, dass die einen Arsch an den Steuerknöpfen haben. Bei Nordkorea können wir das nur begründet vermuten.

Oder noch anders ausgedrückt: WIR WERDEN ALLE STERBEN!!!!111111

Eierei

...und dann war da noch die Geschichte, wo bei Eiern aus Belgien ein Insektizid gefunden wurde, was auch für Menschen nicht gesund wäre. Anders als andere Geschichten aus der 'da ist etwas Ungesundes bei Nahrungsmitteln'-Ecke ist hier keine offensichtliche billigere Produktion oder gesteigerter Ertrag zu finden, sondern es sieht so aus, als wäre der Eier-Produzent auch überrascht worden. Die Aldi-Läden haben am Freitag schon mal sämtliche Eier aus dem Verkauf genommen, von anderen Läden sind keine vergleichbar öffentlichkeitswirksamen Reaktionen öffentlich geworden. Oh, und natürlich sind nicht nur die Eier selbst gefährlich, sondern auch Produkte, in die die Eier eingearbeitet wurden. Da fallen eine Reihe Gebäcke in den Verdacht, dass sie nicht ganz so lecker sein könnten wie es erscheint. Aus der Vergangenheit erwarte ich aber, dass auch diese Geschichte nie ernsthaft aufgelöst wird, und Verbraucher einfach weiterfuttern. Oder erinnert sich noch jemand daran, als Pferdefleisch unangegeben in irgendwelchen Fleischprodukten aufgetaucht ist? Oder die Geschichte mit BSE, wo alleine die Inkubationszeit mit irgendwas größer zehn Jahren angenommen wurde, da dürften jetzt erst langsam Auswirkungen auftauchen, wenn die Aufregung damals berechtigt war.

Wie gut, dass Politik immer nur bis zur nächsten Wahl denkt, sonst könnte man sich als Bürger regelmäßig verarscht fühlen...

Niederplopp

Am Freitag hat sich in Niedersachsen die Regierung zerlegt. Das kam daher, dass die bisherige Grünen-Abgeordnete Elke Twesten zur CDU gewechselt ist, womit die Mehrheit von einer Abgeordnetenstimme im Parlament weg war. Anstatt nun nach eienr irgendwie gearteten neuen Mehrheit zu suchen, haben die Parteien beschlossen, die Neuwahl von Januar 2018 vorzuziehen, und sich auf einen Termin im Oktober, also bummelig einen Monat nach der Bimbestagswahl geeinigt. 

Niedersachsens Regierungsoberster ist aber auch aus anderen Gründen in den Nachrichten, und zwar hat sich der Herr Weil eine Rede von VW redigieren lassen. Ich würde ja glatt nach einem Warum fragen wollen, rechne aber ohnehin nicht mit eienr Antwort. Bei der anstehenden Bimbestagswahl deuten die Umfragenja bisher darauf hin, dass das für die SPD mal wieder zu einem Gemetzel werden dürfte, und ich finde das nur gerecht. Immerhin hat die SPD in zwei der letzten drei Regierungen im Bund mitregiert, und dabei so Glanzstücke vollbracht wie zwei gescheiterte Vorratsdatenspeicherungen, ein BKA-Gesetz, die Bundeswanze für alle, BND-Ermächtigungsgesetz, nicht zu vergessen Zensursula und die neuere Version NetzDG, diverse Terror-Pakete, und das sind nur die Gesetze, die mir spontan einfallen. Vielleicht täte es der SPD mal gut, ein paar JAhre ohne Regierungsbeteiligung zu verbringen und darüber zu meditieren, warum Wähler lieber anderen Parteien ihre Stimem geben als der Partei, die ihrer eigentlichen Klientel das Soziale Sicherungssystem weggenommen hat, und danach noch höhnisch herabgeblickt. Und wenn ich schon mal dabei bin: Eine Amtszeitbegrenzung für Kanzlierende wäre langsam mal angemessen, oder will irgendwer ernsthaft behaupten, es wäre gut, wenn es wieder sechzehn Jahre die gleiche Person in dem Amt geben würde?

Schwipfel

Letzte Woche gab es mal wieder akute Symbolpolitik zu bestaunen. Es ist ja schon eine ganze Weile bekannt, dass Autohersteller bei den Tests zum Schadstoffausstoß betrügen. Als erstes wurde das bei VW in USA öffentlich, aber danach kam raus, dass so alle Autos auf den Testständen mit aktiver Abgasreinigung fahren (und Grenzwerte damit weitgehend einhalten) während sie im regulären Betrieb auf der Straße Teile der Abgasreinigung abschalten, was dazu führt, dass die Grenzwerte bei diversen giftigen Abgas-Komponenten massiv überschritten werden.

Dazu passend sind seit Jahren Feinstaubmessungen in Städten mit absurd hohen Werten registriert worden. Ein Teil davon könnte damit zusammenhängen, dass PKW ohne komplette Abgasreinigung Stickoxide in die Luft blasen, wobei das sicher nicht der einzige Grund sein dürfte.

Kommen wir zum "Diesel-Gipfel" letzte Woche. Bei dem ging es lustigerweise nur vordergründig um die betrügenden Autos und ihre Emissionen, und ein Gipfel war es auch nur insofern, als die Regierungschefin ihre subordinaten entsandte, Mautminister Doofbrindt (der leider nicht davon geredet hat, die Stickoxid-Ausstöße wären "fair, sinnvoll und gerecht") und Umweltverpesterin Hendricks. Von den Autokonzernen waren die offiziellen Obersten da. Schon vor dem Treffen kursierte wohl das Papier, was bei dem 'Gipfel' rauskommen sollte, und so war es auch. Ein paar Autos bekommen ein Software-Update (Blödsprech in den Medien: Umrüstung), darunter zählen auch die VW, bei denen das schon längst im Gange ist. Änderungen an der Hardware wird es nicht geben, um um Beispiel die Tanks für den Harnstoff soweit zu vergrößern, dass eine permanent aktive Abgasreinigung überhaupt machbar ist, wenn man nicht täglich neuen Harnstoff in den dafür vorgesehenen Tank kippen will ('bitte pinkeln Sie nach Ende der Fahrt in den Tank'?). Und dann sollen die Schadstoffausstöße um gigantische 25% gesenkt werden. Bei Autos, die die zulässigen Emissionen um den Faktor 6 überschreiten (also 600 Prozent) sind ein Viertel weniger immer noch deutlich oberhalb der zulässigen Grenze. Aber mehr Auflagen hätten ja angeblich Arbeitsplätze gekostet.

Ach ja: Das gilt natürlich auch nur für relativ neue Autos der Klassen Euro 5 und 6. Ältere Autos bekommen gar nichts, da sollen die Hersteller Anreize basteln, dass die Fahrer der Autos irgendwas neues kaufen. Dass der Staat sein gescheitertes E-Auto-Anreizsystem da einsetzen könnte, auf elektronische Autos umsteigen zu helfen, ist den Ministern bestimmt nur entgangen.

Oder kurz zusammengefasst: Viel Wuff, wenig Biss.