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Rootiert

Dann hat Apple es mal wieder in die Nachrichten geschafft. Nicht, weil sie etwas besonders Gutes geschafft haben, sondern wegen eines absurden Fehlers im Mac-Betriebsssystems. Wenn man da zur Freischaltung bestimmter Funktionen, die administrativ-Berechtigungen benötigen nicht einen bestehenden Nutzer und dazu passendes Passwort, sondern root und leeres Passwort eingibt, dann kann man sich zwar nicht beim ersten Versuch, aber wohl schon beim zweiten Versuch als root anmelden. Was genau dazu führt, dass ein Root-Zugang überhaupt möglich ist, und warum der Fehler mit macOS 10.13 wohl eingeführt wurde, ist bisher nicht klar. Apple kündigt auch nur an, an einem Software-Update zu arbeiten, mit dem der Fehler behoben würde. Immerhin hat es nicht ganz 24 Stunden gedauert, bis der konkrete Fehler bereits ein separates Sicherheitsupdate bekommen hat. Der war dann auch zu peinlich.

Der letzte große Fehler, der einige Berühmtheit in Programmiererkreisen entwickelt hatte, war der goto fail-Bug, bei dem Sicherheitsüberprüfungen bei SSL-Zertifikaten übersprungen wurden, weil im Quellcode eine Zeile schlicht doppelt vorhanden war. Auch in die gleiche Kategorie fällt das Festplattendienstprogramm, in dem statt Passworthinweis das Passwort angezeigt wurde. Das spricht alles nicht für sonderlich großartige Qualitätssicherung bei Apple.

Twängerung

Zur Abwechselung gibt es mal eine Technik-Meldung: Und zwar hat in der Nacht zu Mittwoch Twitter seinen Test der 280-Zeichen-Tweets abgeschlossen und allen Nutzern freigeschaltet, mit Ausnahme einiger Sprachen, die ohnehin schon mit einzelnen Zeichen ganze Worte darstellen. Damit kann jetzt jeder Nutzer mit passender Software oder der Webseite etwas längere Kurznachrichten schreiben. Ein paar sinnvolle Verwendungen sind mir in den paar Stunden seit der Umstellung schon begegnet: So können Tweets eben mehr Details enthalten, oder Texte, die vorher über mehrere Tweets verteilt werden mussten, passen jetzt in weniger Tweets. Auf der negativen Seite nimmt so ein längerer Tweet mehr Platz auf dem Bildschirm ein und lässt sich weniger schnell erfassen. Aber die Grenze von 140 Zeichen bisher war ohnehin nie inhaltlich, sondern nur technisch begründet. Immerhin startete Twitter mit SMS als Ein- und Ausgabeweg, und hatte die Webseite nicht als primären Kanal. Inzwischen dürfte kaum noch jemand SMS nutzen, Smartphones und Apps sind dann doch einigermaßen weit verbreitet. Da könnte man eher argumentieren, ob nicht die neue Grenze von 280 Zeichen auch noch reichlich zufällig ist, und nicht ohnehin irgendwo Platz für noch längere Veröffentlichungen sein müsste. Die dürften dann aber ruhig erst nach einem Klick angezeigt werden. Bis dahin werden Leute weiter Bilder von längeren Texten veröffentlichen, mit denen niemandem wirklich gedient ist.