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Flugzeugogie

Im Atlantik ist offenbar ein Flugzeug mit 228 Passagieren abgestürzt. Das ist schlimm, tragisch, traurig, ein Schock, je nach Standpunkt. Aus mir unerfindlichem Grund betonen allerdings die Medien in ungefähr jedem Bericht des Unglücks eine Tatsache. Ich zitiere mal aus der ersten Tagesschau-Meldung, die mir dazu spontan in die Finger gefallen ist:

Unter den Passagieren der Maschine sind nach Angaben der Fluggesellschaft Air France auch 26 deutsche Staatsbürger. Eine Bestätigung des Auswärtigen Amtes liegt noch nicht vor. "Wir rechnen im Laufe des Vormittags mit näheren Informationen", sagte ein Sprecher. Nach Informationen des SWR handelt es sich bei den möglichen Opfern auch um eine fünfköpfige Familie aus Stuttgart und Fellbach. Die Angehörigen am Stuttgarter Flughafen wurden psychologisch betreut.

Das wirft bei mir die Frage auf, was das soll. Soll ein Leser der Meldung mehr Mitleid mit den Opfern haben, nur, weil 26 davon rein zufällig die gleiche Staatsbürgerschaft hatten, wie man selbst? Macht das den Absturz etwa schlimmer, nur, weil dabei auch Deutsche ums Leben gekommen sind?  Ich kannte keinen der Passagiere, von daher betrifft mich der Absturz persönlich nicht. Und wenn ich eins der Opfer gekannt hätte, wäre dessen Staatsbürgerschaft sicher nicht der Grund, warum ich mich betroffen fühlen würde. Also, was soll das? Warum betonen die Medien die Staatsbürgerschaft von 11,4 Prozent der Opfer?

Was ist eigentlich mit den anderen Opfern? Haben die keine Angehörigen, die um sie trauern? Welche Staatsbürgerschaft(en) mögen sie wohl besessen haben? Oder ist das bei denen unwichtig? Fragen, die sich mir einfach so aufdrängen.

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