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Ku-Klu-Zisten

Aus der 'das kann man sich gar nicht ausdenken'-Ecke kam schon am Dienstag ein Bericht der taz, dass zwei Polizisten in Baden-Württemberg Mitglieder im Ku-Klux-Klan waren. Den Trupp hatte ich bisher für ein reines US-Ding gehalten, was vor allem schon vor Jahrzehnten hätte überwunden sein sollen. Wenn ich mich da gerade nicht sehr irre, sind das die Volltrottel, die am liebsten 'Neger' ermordet haben, sich immer für überlegen gehalten haben, und auch sonst nicht sonderlich sympathisch waren.

In dem Verein haben also Polizisten mitgemacht, die nicht bemerkt haben wollen, dass das ein extrem rechter Club ist. Konsequenzen hatte das für die Polizisten angeblich schon, ihren Job sind sie aber ganz offensichtlich nicht losgeworden. Schmackhaftes Nebenbei: Die zwei Polizisten, die entweder extrem dumm oder rechts gewesen sein müssen, hatten auch eine Kollegin Michèle Kiesewetter, die 2007 in Heilbronn erschossen wurde, mutmaßlich von den NSU-Nazis.

Die Geschichte wirft eine Reihe Fragen auf: Ist es üblich, dass Polizisten in menschenverachtenden Vereinen Mitglieder sein können, welche Konsequenzen kann das haben? Wie sähe das aus, wenn ein Polizist Mitglied in einer linksextremen Vereinigung wäre (irgendwas wie eine neue RAF, oder die militante Gruppe), wie schnell wäre ein Polizist da aus dem Job gekickt? Erwartet ernsthaft jemand, dass Polizisten, die in rechtsextremen Vereinen sind, sinnvoll gegen rechte Gewalttaten ermitteln können? Und warum wird sofort wieder behauptet, es gäbe gar keinen Zusammenhang zur NSU? Vielleicht deswegen, weil die Tatsache, dass die Nazis jahrelang mordend durch die Landschaft gezogen sind sehr einfach erklärbar wird, wenn man davon ausgeht dass es noch mehr leute mit menschenverachtenden Ansichten in den diversen Ämtern gibt. Es fällt mir zumindest nicht schwer, mir vorzustellen, dass Nazi-Cops Hinweise auf Morde durch andere Nazis viel weniger dringend finden, als Polizisten, die ihr Weltbild näher am Grundgesetz halten.

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