Guckmail
Eine Meldung, die in den letzten Tagen durch das Netz schwappte, handelt davon, dass in USA ein Mann verhaftet wurde, weil er sich im Besitz von Missbrauchsdokumentationen an Kindern befunden hätte. So weit, so unspektakulär. Spannend ist aber, wie die Polizei auf den aufmerksam wurde: Google hätte denen wohl einen Tipp gegeben, der Mann hätte Mails mit entsprechendem Bildmaterial in seinem Mailkonto. Da haben dann mal Leute genauer nachgefragt, und Google hat inzwischen zugegeben, dass sie in die Mailkonten nicht nur für Werbeeinblendungen reinschielen, sondern auch auf der Suche nach Bilddateien, deren Besitz verboten ist. Aus moralischer Sicht kann man das jetzt gut finden (denkt doch an die Kinder!!!!1111), aber juristisch sieht die Lage zumindest in Deutschland ziemlich klar anders aus.
Mal ganz davon abgesehen: Wer sagt eigentlich, dass Google nicht gezwungen werden kann, in den Mailkonten seiner Nutzer auch nach anderen Daten zu wühlen? Bestimmte Dokumente, die unerwartet in die Öffentlichkeit entglitten sind, wären bestimmt interessant für bestimmte Kreise. Oder allgemein alles, wo man ein Verwertungsrecht dran geltend machen kann. Oder überhaupt die Mailkonten bestimmter Personen. Und ganz unerwartet tut sich mal wieder ein Abgrund auf. Dabei hat Google es doch nur gut gemeint. Anfangs.
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