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Istanbumm

Unerbauliches Ereignis von Montag: Da hat sich jemand in der Nähe einer Touristengruppe in Istanbul in die Luft gejagt, und elf Personen damit getötet. Erstaunlich wschnell meldete sich der türkische Ministerpräsident Erdogan zu Wort, und verkündete, dass das nur Terrormiliz gewesen sein könne. Bei der Identifizierung der Opfer hat es dann wieder länger gedauert, es sind wohl neun Deutsche getötet worden, die Staatsangehörigkeit der anderen Opfer ist entweder immer noch unklar, oder den hiesigen Medien schlicht keine Erwähnung wert.

Mal angenommen, die schnelle Behauptung des Herrn Erdogan sei zutreffend, und der Täter sei wirklich ein Angehöriger von DAESH (Mediensprech immer noch: "Terrormiliz"). Dann könnte dem aufmerksamen Konsumenten politischer Nachrichten auffallen, dass sowohl Türkei (der Ort der Explosion) als auch Deutschland (Herkunftsland der Mehrzahl der Opfer) sich im Krieg gegen DAESH befinden. Die Regierung mag sich offiziell gerne noch so oft hinter der Wortklauberei verstecken, dass man ja nur umgangssprachlich von Krieg reden dürfe, weil Kriege ja nur zwischen Staaten erklärt werden würden. Dem deutschen Militär fehlt es nur dummerweise an jeglicher völkerrechtlichen Legitimation, das Staatsgebiet des Staates Syrien zu überfliegen, um dort im "Krieg gegen den Terror" (So Wording eines Regierungslautsprechers auf explizite Frage nach dem Kriegsgegner) zu Aufklärungsfliegen, wobei die Regierungslautsprecher letzte Woche nicht beantwortet haben, wann denn nun in Syrien Ziele bombadiert werden, die deutsche Aufklärungsflieger aufklärungsgeflogen haben. Schon spannend, wenn man Regierungsgefasel mal anhören kann, was sonst nur Journalisten zu hören bekommen.

Aber ich schweife ab. Also, nehmen wir an, der Täter war Angehöriger der Terrormiliz gegen die die Bundeswehr ja im (umgangssprachlich) Krieg in Syrien ist. Dann könnte man die Tat auch als Reaktion auf den (umgangssprachlich) Krieg lesen. Und dann wäre das eben nicht mehr ein "feiger Angriff" (nebenbei, ist das mutig, wenn Merkel, Obama, Hollande und Co befehlen, dass ihre Soldaten Bomben auf Dörfer schmeißen sollen?), sondern eine weitere Handlung im (umgangssprachlich) Krieg. Übrigens: Terrormiliz verfügt ja wohl über keine Luftwaffe. Wie wäre eine mutige Reaktion auf Angriffe aus der Luft, oder darf eine Kriegspartei Terrormiliz sich nicht wehren, weil wir[tm] ja die Guten[tm] sind? Oh, und Leute köpfen kann jetzt nicht so absolut Böse sein, sonst würde die BRD nicht mehr mit Saudi Arabien kooperieren.

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