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Trampelident

Als in der vergangenen Nacht die ersten Wahlergebnisse einzelner Gebiete eintrudelten, hatte ich noch darauf gehofft, dass es nicht wahr wäre, aber am Ende hat der Trampel tatsächlich die Mehrheit der Wahlmänner und -frauen erreicht. Und Clinton hat ihren Verlust (wohl) telefonisch eingestanden. Und damit wird der 45. Präsident der USA ein Rassistischer, Frauen hassender, auf einfache Kritik explosiv reagierender ("Check out sex tape") Trump. Oder anders ausgedrückt: Der Anti-Präsident.

So weit meine von US-Linken geprägte Einschätzung.Der gegenüber steht, dass ja vor acht Jahren, als ein gewisser Barak Obama gewählt wurde, auf dem Unmengen an Hoffnungen lagen. Der würde die Republik wieder vereinen, die von seinem Vorgänger angezettelten Kriege und Kriegsverbrechen beenden, und überhaupt für alle gut sein. Davon blieb im Kern die Krankenversicherung für alle Amerikaner ("Obamacare"), und viele gebrochene Versprechen (oder erinnert sich jemand an den Tag, als das Foltergefängnis Guantanamo geschlossen wurde?). Und dann waren da noch die Drohnenmorde, die Obama so richtig ausgebaut hat. Offizielle Zahlen gibt es dazu zwar nicht, aber mich würde nicht überraschen, wenn Obama nicht in seinen acht Jahren mehrere tausend Menschen hingerichtet hätte. Ebenfalls in seine Amtszeit fallen die Verurteilung von Chelsea Manning, sowie die Veröffentlichungen der NSA-Unterlagen, die Ed Snowden in die Öffentlichkeit gebracht hat. Von der Waffengewalt in USA bekommen wir hierzulande ja immer nur in den größeren Fällen mit, aber die findet auch noch massiv statt

Insofern habe ich eine ganz leise Hoffnung, dass der Trampel vielleicht nicht der ultimative Weltzerstörer werden könnte. Für US-Bürger, die von Obamacare profitieren, oder nicht-weiß, eventuell mit Migrationshintergrund, Frauen, vielleicht gar unerwünscht schwanger oder anderweitig Minderheiten sind, sehe ich allerdings wenig Hoffnung.

Ich hoffe nur, dass wir die Massenkarambolage überstehen werden, die Trump angekündigt hat. Und dann wäre es bestimmt spannend zu sehen, ob dessen Wähler mit seiner Politik so zufrieden sind. In vier Jahren stehen immerhin die nächsten Präsidentschaftswahlen an. Wenn das Land dann noch Präsidenten wählt.

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