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Cybercybercyberkriegsterium

Neues vom Terrorministerium: Die haben ja auch mitbekommen, dass vor einer Woche irgendwas mit einem Telekommunikationsunternehmen war, was irgendwas mit Angriff zu tun hatte. Weiter hat da wohl niemand zugehört, denn nun gibt es die Forderung, man müsse "zurückschlagen".

Wie so viele Verlautbarungen aus dem Terrorministerium wirft das mehr Fragen auf als es beantwortet. Zum Beispiel diese: Wenn so ein Angriff Böse ist, warum will man dann mit einem genauso Bösen Angriff antworten? Ist den Verantwortlichen überhaupt klar, dass Angriffe im Internet nicht klar auf bestimmte Verursacher zurückgeführt werden können (Stichworte: Reflection, UDP-Adressfälschung)? Und wer und wie soll überhaupt entscheiden wann und wie auf welche 'Angriffe' reagieren soll? Was ist überhaupt ein Angriff? Zählt da ein Verbindungsversuch auf einen bestimmten Port eines bestimmten Rechners? Aller Rechner? Aller Ports? Oder bei HTTP ein GET-Request auf eine bestimmte Ressource? Was soll der ganze Quatsch überhaupt? Seit dem Ende des Kalten Kriegs dürfen wir gelernt haben, dass Mutually Assured Destruction zwar seinerzeit gewirkt haben mag, aber erstrebenswert war der Zustand der langfristigen Angst vor der Zerstörung nicht.

Oh, und bevor ich es vergesse: Herr Maiziere: Befragen Sie doch mal die bepartnerten Geheimdienste nach dem Begriff der Operational Relay Boxes. Das sind Rechner, die die Teilnehmer der Five Eyes außerhalb der Gebiete der Fünfaugen übernehmen, um von dort aus Angriffe irgendwo auszuführen. Wenn also ein Angriff aus Russland oder China zu stammen scheint bedeutet das gerade nicht, dass Russen oder Chinesen irgend etwas damit zu tun hätten. Wenn der Terrorminister dann einen Cybercyber-Angriffskrieg gegen Russland, China und sonstwen vorbereiten würde, würde er damit nicht nur ein Verbrechen begehen, sondern auch noch die Völlig Falschen angreifen. Aber so etwas muss man im Terrorministerium nicht begreifen. Übrigens: Ist der November 2010 eigentlich inzwischen vorbei?

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