Narrorist
Interessante Entwicklung von gestern: Da gab es zwei große Polizeirazzien, die in den Nachrichten erwähnt wurden: Einen in Hessen, einen in NRW.
Bei der Razzia in Hessen ging es um den Vorwurf, dass bestimmte Personen, die irgendwas mit Terrormiliz Terrormiliz zu tun hätten, irgendwas geplant haben können sollten. Die üblichen vagen Vorwürfe, die vermeldet werden, wenn Personen nicht vorgeworfen wird, dass sie das Verbrechen begangen haben, an den Falschen Glauben zu glauben. Oh, richtig, das ist ja gar kein Verbrechen. Ein Stückchen später kam dann raus, dass einer der Festgenommenen in Tunesien gesucht würde, weil da gegen ihn ermittelt würde, wegen eines Anschlags 2015, und überhaupt hätte der ja ganz doll viel mit Terrormiliz zu tun.
Was war nun in NRW? Naja, erstmal war der dortige Mann bereits bekannt, weil er im Verdacht stand, 2000 einen Terroranschlag in einem S-Bahnhof begangen zu haben. Dann (Zitat Spon) "gilt als Wafennarr und war zu zeiten des Anschlags als Neonazi bekannt". Ach, hups? Schon wieder so ein bedauerlicher Einzelfall eines seit siebzehn Jahren gesuchten rechten Terroristen? Und der wird dann auch noch verharmlost als "Waffennarr" während Moslems als Terroristen bezeichnet werden, denen die Staatsanwaltschaft vorwirft, irgendwas planen gewollt zu haben. Ich sehe da eine leichte Unschärfe in den Berichten.
Übrigens: Was ist wohl aus den 14 tausend rechtsterroristischen Anschlägen des Jahres 2015 geworden? Wenn jetzt noch Anschläge aus 2000 aufgeklärt werden, sehe ich braun schwarz für eine ordentliche Aufklärung und Bestrafung aller Täter. Aber Hauptsache, wir haben Angst vor "Gefährdern" die eventuell irgend etwas tun wollen könnten. Da muss man Täter, die schon lange Anschläge begangen haben, ja nicht ernsthaft suchen. Wettet eigentlich jemand dagegen, dass in der Ecke wieder eine bedauerliche Häufung an V-Nazis auftritt?
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