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Bankenrettung Griechnam Style

Den Montag Abend/Nacht haben die Finanzminister damit verbracht, sich Details auszudenken, wie sie Banken mit Geld bewefen können per Griechenland ohne dem Land eine Chance zu geben, jemals aus der Pleite zu entkommen, und die Details sind erwartbar dünn geworden. Das sieht alles heftig nach einer Wiederholung der Situation kurz vor der ersten NRW-Wahl aus, wo Merkel erst lautstark rumtönt, dass es NIE Geld gäbe, womit die Spekulanten dann Zeit genug hatten, die Bankenrettung weiter zu verteuern. Und als Merkel dann zugeben musste, dass das Nie eingetreten wäre, hat es völlig überraschend Geld gekostet. Okay, zu dem Zeitpunkt nur Spielgeld, aber das könnte sich demnächst ändern. Zusammen mit der Rezession in Euronien sieht das alles nicht nach einem Weg aus der Krise aus.

Troikericht

Gestern hat das von niemandem gewählte 'Troika'-Gremium den lange erwarteten Bericht über Griechenland veröffentlicht. Und völlig unterraschend kommen die Troikisten zum Ergebnis, dass per Griechenpand nochmal Banken mit Geld beworfen werden dürfen (was aus völlig durchsichtigem Grund als "Rettung" von Griechenland verkauft wird, während das Land weiter in die Pleite spart, auf Wunsch der Kanzlerette und der Troika). Offiziell müssen vor der Bankensubvention erst noch Beratungen und Beschlüsse stattfinden, aber Jeder darf ahnen, dass eine offizielle Pleite des Landes mit den dadurch verursachten Bankenpleiten so unerwünscht wäre, dass die Kosten der "Rettung" dagegen winzig sind. Also wird mal wieder "alternativlos" beschlossen werden, dass die Banken Geld über Griechenland bekommen dürfen. Jetzt ist nur noch offen, wie schnell.

Kriesenprobleme

Aus der Wirtschaft: Die Ratingagentur Moody's hat die Bonitätsaussicht Deutschlands von 'bleibt so' auf 'kann schlechter werden' geändert. Das ist zwar noch kein schlechteres Rating, aber weit ist der Weg bis dahin nicht mehr.

Die öffentlichen Reaktionen darauf waren dabei auch ganz spannend: Da gab es Forderungen, dass Griechenland kein Geld mehr bekäme, wenn die Troikisten nicht völlig zufrieden wären, Beschwichtungen, dass das doch gar nichts hieße, und der Postillon, der die Worte des Heiligen Moody interpretiert.

So ganz nebenbei geht dabei die Tatsache unter, dass Spanien trotz der gerade bewilligten Bankensubvention immer noch mehr für seine Anleihen zahlen muss, was ich in der Rachel Maddow Show interpretiert gehört habe als 'Das Gespare alleine reicht nicht'. Warum weißt wohl keiner unserer Profilitiker darauf hin? Könnte es damit zu tun haben, dass die Spar-Forderungen eben kein Ausweg aus der Krise sind? Also die Forderungen, die immer wieder von den regierenden Profilistien rausposaunt werden.

Griechrun

Upps. Wie es aussieht, sind die Griechen insgesamt nict sicher, dass das ganze Gepöbel aus der EU nicht auf einen Rauswurf aus dem Euro hinausläuft, und mal eben an einem Tag 700 Mio Euro von den Konten geholt. Und das ist wohl kein besonderer Tag gewesen, was darauf hinauslaufen könnte, dass die griechischen Banken sehr demnächst Probleme haben. Griechenland hat ja weder eine Regierung (die Parteien konnten sich nicht auf eine Koalition einigen, so dass in einem Monat schon wieder gewählt werden soll), sondern dank dem Totsparen auf Wunsch von Merkel und der Troika auch noch gar kein Geld irgend welche 'systemrelevanten' Banken mit Geld aufzublasen.

too fail to fail

Banken müssen ja bekanntlich subventioniert werden, weil es ja Ganz Böse Folgen hätte, wenn sie pleite gingen. Nun stellt sich raus, dass JPMorgan Chase sich verwettet hat, und mal eben zwei Milliarden US-Dollar verzockt hat. Wenn dafür jetzt ein Staat Geld in die Bank reinblasen sollte, würde ich das mal eben für Verschwendung halten.

Islerfolg

Island hat nach Volksabstimmung sich ja geweigert, ausländischen Banken Geld zu geben, die sich mit isländischen Anlagen verhoben hatten, und hat dafür international jede Menge Aufregung bekommen. Inzwischen sieht die isländische Lösung aber nach einer verdammt guten Idee aus, und auch der IWF will Island als Vorbild nehmen. Die Frage, warum isländische Bürger ausländische Banken retten wollen sollten, hab ich aber ohnehin noch nie beantwortet gesehen.

Irbumm?

Wie es aussieht, ist Irland das nächste Land, was Geldprobleme hat. Wenn die griechische Krise sich nochmal wiederholt, darf Merkel jetzt bis zur nächsten Landeswahl rumeiern, und danach den (deutlich teureren) Preis für die Bankenrettung auf Steuerzahlerkosten begleichen. Apropos: Irland will das Geld ja auch nur, um Banken abzufüllen. Dass Irland als einziges Land gegen die geplante Änderung an der EU-Verfassung ("Lissabon-Vertrag") eine Volksbefragung brauchen dürfte, fällt dabei wohl in die Ecke 'Zuuuuuuuufall'.

Commerzrelevant

Erinnert ihr euch noch an die Commerzbank? Diese lustige kleine Bank, die dringend Steuergeld brauchte um zu überleben. Die ist jetzt offiziell systemrelevant, was wohl im Wesentlichen bedeutet, dass die Bank noch mehr Geld als Eigenkapital braucht. Aber, weil die .Bank ja so systemrelevant ist, dürfte der Staat, also wir Steuerzahler, auf Zuruf zahlen. Wir haben's ja.

ComPod #209: Tradesaster, Teil 1

Politik. Teil eins von zwei. Mit Regierung, Griechenland, Tradesaster und mehr.

Im ersten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei: Regierung (Warteschleifen, Härtefall-Beschluss, Griechstätigung, VDS bringt nix, Spekulatius, Aigner schnitzelt, Merkel warnt NRWähler, Krankble, NRWahl, Pinkschwaf will nicht, Regieraktionismus, EU-Schirmchen, Steuersenkung kommt nicht, Keine Umbildung, Arbeitgeber-Datenschutz, Rüttgers klammert, Kotz spart, FDP anspruchsvoll, Sparen, Schwarz-Geld in Gefahr?, Ausgeampelt), Griechenland (Banken-'Hilfe', Verfassungsbeschwerde, IWF grünt), UK-Wahlergebnis, Brown geht, Noalition, UK-Wechsel, Tradesaster (Absturz, kein Vertipp, HFT, Sicherung). Für Musik sorgt dabei Allison Crowe mit dem Titel 'There Is'.

Länge: 54:13 , 49,7 MB.

Feedback hier, per Mail oder bei Podster ist übrigens immer noch ausdrücklich erwünscht. ;-) Bei iTunes könnt ihr den ComPod übrigens auch ganz einfach abonnieren.

ComPod #208: RegensBIEP, Teil 2

Politik. Teil zwei von zwei. Mit Regierung, Griechenland, Banken und mehr.

Im zweiten Teil des Podcasts für diese Woche befasse ich mich mal wieder mit der Politik. Mit dabei: Regierung (Schäuble 'fordert' Banken, Eichmann nicht pauschal geheim, Finanzregeln, Transsilvana will Burkaverbot, Steuersenkungsunglauben, Klimageld gesperrt, Stabilimerkel, D-Kosten, Nixsenkung, SLS übernimmt Argumente, Sitz-Thierse, E-Autos, ePAnträge, Schuldenunbremse, IM de Verstaatlich (oder auch nicht), STEUERSENKUNG!, SLS gegen Datenbrief, Schaar auch, SLS gegen ELENA, BR-Staatsfunk, EIDG konstituiert, Staatsfunk-Kritik, Steuerschätzerei, FDrohP, Steuer-ID), Ölloch, Griechenland (Paket fertig, 100 bis 120 Mrd, EZB-Vertrauen, Bankenhilfe, EZB nimmt Ramsch, Unumschuldung), Banken (KfW straffrei, HRE kriegt noch mehr Geld, KfW doch nicht eingestellt, Datenwirrfug), Disziplinfrei, Schreiberhaft, VDS zum EuGH, Schwalbmahnung. Für Musik sorgt dabei Axel Schneider mit dem Titel 'In A Place Classic Version'.

Länge: 52:41, 48,3 MB.

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HRE gone Bad

Die Hypo Real Estate (oder Hypo real Event Horizon, wie ich sie gerne nenne), hat vom Bund bekanntlich 100 Milliarden Euro Hilfsgelder in Form von Bürgschaften und Krediten (das aber 'nur' rund 10 Mrd) erhalten. Nun will diese Pleitebank im Staatsbesitz 210 Milliarden Euro in eine 'Bad Bank' auslagern. Ob dann von der HRE noch irgendwas übrig bleibt, weiß ich nicht. Ursprünglich wurde die HRE ja schon als praktische Müllkippe der Hypo-Vereinsbank gegründet, so dass die Vermutung naheliegt, dass die 210 Milliarden schon einen überwiegenden Anteil der Gesamtwerte ausmachen dürfte.

HRE-Aufblasung geht weiter

Die staatliche Geldverbrennung geht weiter. Das verstaatlichte Bankinstitut HRE wird nochmal mit drei Milliarden Euro aufgeblasen während die bis November befristeten Garantien weiter großzügig verlängert werden, auf Juni in diesem Fall. Aber das macht ja nichts, die VolksEigene Bank muss ja gestützt werden, um jeden Preis. Ach ja: Wo bleibt eigentlich das Rettungskonzept, was der Staat doch haben sollte, oder soll die Bank weiter so arbeiten, wie sie vor der Verstaatlichung getan hat?

VEB HRE

Und es ist soweit. Wie die dpa meldet, ist heute die Verstaatlichung der Hypo Real Estate (die ich immer noch gerne als Hypo Real Event horizon bezeichne) abgeschlossen. Da frag ich mich doch, ob 'der Staat' überhaupt ein Konzept hat, was jetzt mit der VolksEigenen Bank passieren soll. Teuer genug war das Teil ja.

bisschen Geld

Wie überaus unterraschend: Die Hypo Real Event horizon braucht noch etwas Geld. Konkret werden noch so zehn Milliarden Euronen benötigt, von denen drei Milliarden bereits gezahlt wurden. Dann bleiben noch bummelige sieben Milliarden Euro, die die 'Bank' noch benötigt, um doch nicht pleite zu gehen. ich stelle mir da ja vor, wie der HRE-Vorstand an einem Bahnhof steht und die Passanten anspricht: "Haste mal sieben Milliarden Euro?"

Dann wurde auch noch bekannt, dass der HRE-Chef damit rechnet, dass die knapp hundert Milliarden Geldspritze nicht vor 2015 überhaupt wieder zurückgezahlt werden können (was ich so interpretiere, dass das Geld nach allen praktischen Interpretationen weg ist und niemals wieder zurück in den Staatshaushalt gelangen wird). Außerdem hat die Hauptversammlung völlig unterraschend beschlossen, dass alle privaten Aktionäre aus dem Unternehmen gequetscht werden sollen (terminus technicus: Squeeze Out). Das dann komplett verstaatlichte Unternehmen soll dann ja vom Staat kontrolliert werden. Wenn's dann doch noch in die Insolvenz abrutscht, zahlen aber wieder wir Steuerzahler. Aber wir haben's ja.

unendliche Garantie

Die Pleitebank HRE hat mal Wieder kostenlos Geld verabreicht bekommen. Diesmal gibt es zwar keine neuen Bürgschaften, aber davür die Verlängerung der bisherigen Garantien von 52 Mrd Euro bis zum 19. August. Und das alles nur, um nicht zugeben zu müssen, dass die Bank schon längst insolvent ist. Ich finde, das ist ein sehr teures Hobby unserer Bankster.

Aber dafür bietet der Staat 300 Mio für den Kauf der Anteile der Bank, die schon -102 Mrd Euro wert ist. Und ja, das ist ein Minus-Zeichen.