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Großes Kino (2)

Die andere filmwürdige Aktion hat heute Wolfgang Clement hingelegt. Der hat sich beleidigt und in seinem Recht auf Meinungsäußerung beschränkt gefühlt, nachdem ihm  die Bundesschiedskommissioneine Rüge ausgestellt hatte, weil Clement vor der letzten Hessen-Wahl davor gewarnt hatte, Andrea Ypsilanti zu wählen. Als Reaktion auf dieses Gefühl tritt Clement jetzt aus der Partei aus.

Eigenartig finde ich nur, dass Clement sich zuvor noch gegen einen Parteiausschluss gewehrt hatte. Oder, wie es Holgi ausdrückt:

bitte schick mir nie eine Rüge so wie dem Clement.

Ich hab Schiss, dass ich mich dann einschiffe vor Lachen.

Aber wo wir gerade bei Holgi sind, einen konstruktiven Vorschlag hat er dazu auch noch.

Großes Kino

Heute gab es auf Arbeit großes Kino zu sehen. Die Führungsriege des Konzerns, für den ich ab dem nächsten Jahr arbeiten soll, fand sich bei uns ein, um sich vorzustellen, und die vielfältigen Fragen der IT-Angestellten zu beantworten.

Während der Anfang eher schwach war (ein Monolog von Herrn K. darüber, wie denn die wirtschaftliche Lage auf dem Markt sei, auf dem wir beschäftigt sind, ist einfach nicht so faszinierend. Nach der ersten Frage (die Herrn K. auch sehr gelegen kam) wurde es dann aber etwas konkreter. Unter Anderem hat die Konzernführung ihre Haltung in der Verhandlung über den Konzerntarifvertrag offen gelegt, womit dann diverse Aussagen der Gewerkschaftler, sagen wir mal, relativiert wurden. Bei der Gelegenheit wurde auch klar, dass die Geschäftsführung ein großes Interesse daran hat, möglichst viele der bisherigen IT-Angestellten mit in das neue Unternehmen zu übernehmen, was mich persönlich nun nicht besonders überrascht.

Lustig bis peinlich wurde es, als diverse Gewerkschafts-Fans gelbe Zettelchen hervorholten, um der Geschäftsführung die 'gelbe Karte' zu zeigen. Einerseits durfte zu dem Zeitpunkt jedem, der zugehört hatte, klar geworden sein, dass die Geschäftsführer ernsthaft darum bemüht sind, einen möglichst guten Tarifvertrag zu erarbeiten, und dabei eine ausführliche Besitzstandswahrung einzuhalten (zumindest sind sie damit in die Tarifverhandlungen gegangen). Der Aussage wurde auch nicht von der Gewerkschaftsvertretung widersprochen, die auch in der Verhandlungskommission sitzt. Aber mit der Aktion hat sie klar gemacht, dass sie keine inhaltlich fundierte Kritik beizutragen hat, was von dem Geschäftsführer auch durch die Rückfrage deutlich gemacht wurde, ob sie noch etwas inhaltliches beitragen wolle.

Vielleicht wird ja langsam auch einigen Leuten klar, dass die Gewerkschaftler immer ihre Interpretation der Situation schildern, und es ernsthaft helfen kann, wenn man auch die andere Seite anhört, bevor man sich ein endgültiges Urteil bildet.