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JAKO pressemeldet

Die da haben mal reagiert. Mit einer Pressemeldung, die schon im Anreißer Unwahrheiten beinhaltet:
„Wir haben ganz offensichtlich überreagiert“, erklärt Rudi Sprügel, Vorstandsvorsitzender der JAKO AG, und schafft damit alle Voraussetzungen,um die vor allem im Internet geführte Auseinandersetzung um sein Unternehmen schnell zu beenden.

Die Auseinandersetzung zwischen Trainer Baade und der Rechtsanwältin findet komischerweise nicht im Internet statt. Auch die weitere Pressemeldung ist gespickt mit Eigenartigkeiten und Behauptungen, die - vorsichtich ausgedrückt- als unwahre Tatsachenbehauptung geahndet werden könnten. Eine äußerst kritische Betrachtung der Pressemeldung findet sich hier, etwas sachlicher werden die Tatsachenbehauptungen bei allesaussersport begutachtet. Zum Beispiel eine Anwaltskanzlei, die eine ganze Woche Zeit hat, einen Screenshot, beziehungsweise den Sachverhalt dahinter zu recherchieren, und das trotzdem noch versäumt.

Ob die JAKO AG den einen Verantwortlichen und/oder die Anwältin in Regress nehmen wird, für den entstandenen Schaden, bleibt abzuwarten. Ich gehe jedenfalls davon aus, wenn der Herr Sprügel verlautbaren lässt: „Ich bin mir sicher, dass beide Seiten aus dieser unerfreulichen Geschichte gelernt haben.“ Mir ist nur nicht ganz klar, was Trainer Baade daraus gelernt haben soll. Vielleicht, dass er keine Produkte einer JAKO AG nutzen will?

JAKO? Wer ist JAKO?

Es gibt da eine Firma JAKO AG, die hat offenbar ein Problem mit einem Blogeintrag eines einzelnen Bürgers. Wie andere Firmen vor ihr, hat die Firma JAKO AG dann eine Anwaltskanzlei beauftragt, die ihr unpassende Veröffentlichung aus dem Netz entfernen zu lassen. So weit, so üblich. Der Blogger hat - nach Rücksprache mit einem Anwalt - eine Unterlassungserklärung abgegeben, und die geltend gemachten Kosten der Anwältin beglichen. Dann ist die Firma JAKO AG darauf gekommen, dass es den Text des Bloggers völlig überraschend auch an weiteren Stellen im Netz gibt. Anstatt sich dann an die Betreiber der anderen Seiten (hier newstin.de) zu wenden ließ man die Anwältin wieder auf den Blogger los.

Liebe Firma JAKO AG, Vielleicht lasst Ihr Euch mal erklären, wie dieses Internetz so funktioniert. Als Jemand, der selbst ins Netz schreibt, kann ich Euch verraten, dass ich nur sehr begrenzten Einfluss darauf habe, wo meine Texte noch auftauchen neben meiner eigenen Internetseite. Für andere Seiten bin ich aber gar nicht zuständig.

Vielleicht wird Euch Eure Handlung etwas klarer, wenn ich Euch das ganze mal mit einem Beispiel aus dem rechtsfreien Raum Realwelt erkläre: Eine Zeitung veröffentlicht einen bitterbösen Text über Euch. Weil der bitterböse Text so bitterböse ist, schickt Ihr Eure Anwältin los, die der Zeitung diese Veröffentlichung verbietet. Die Zeitung ist einsichtig, und verspricht, den bitterbösen Text nicht wieder zu veröffentlichen. Wenn Ihr nun in einem Archiv eine Ausgabe der Zeitung mit dem bitterbösen Text findet, an wen wendet Ihr Euch? Euer Verhalten, soweit ich das mitbekommen habe: Ihr seid zur Zeitung gelaufen und habt Euch bei der beschwert, dass das Archiv den Text immer noch zur Verfügung stellt, obwohl die Zeitung doch versprochen hat, den bitterbösen Text nicht wieder zu veröffentlichen. Wenn es sich um eine zahlungskräftige Zeitung handelt, würdet Ihr mit den Anwaltsdrohungen recht bald vor Gericht landen. Dann dürfte Euch die ganze Sache auf die Füße fallen, was durchaus reichlich teuer werden kann. Aber Ihr, liebe JAKO AG habt ja kein Problem, Ihr habt ja bestimmt genug Geld. Nur der Blogger, der hat ein Problem, weil der nämlich nicht ganz so viel Geld hat.

Ach ja, Sagt Euch der Name Streisand-Effekt eigentlich etwas? Nein? Dann lest dazu mal nach!