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neumodisches Interdings

Eher zur Fazialpalmierung (Handfläche in Gesicht patsch) geeignet: Die Behauptung der Prüfer von Guttenbergs Dissertation, sie hätten die ja gar nicht auf Plagiate ürüfen können, weil die Suchmaschinen 2006 ja noch gar nicht ausgereift seien. Ich maße mal mut: Das mag für die zwei Figuren gelten, aber auch nur, weil die schlicht nie mehr als einzelne Worte suchen. Aber ich meine mich zu erinnern, schon vor 2006 auch komplexere Suchbegriffe bei Google eingeworfen zu haben, und akute Nichtfunktionen kann ich so gar nicht erinnern.

Wenn ich gemein wäre, würde ich jetzt auch noch einen Zusammenhang zwischen einer Spende von über 750.000 Euro von den Rhön-Kliniken (in deren Aufsichtsrat ein gewisser Karl-Theodor einige Zeit verbracht hat) und der offenbar nicht besonders ausführlichen Prüfung einer gewissen Dissertation erkennen. Aber das wäre ja, und ich zitiere: "abstrus".

(via)

Sag zum Abschied leise bimm

Heute Mittag (MEZ) hat mit Space Shuttle Discovery der erste Orbiter zum letzten Mal von der ISS abgelegt. Bekanntlich sollen die Shuttles noch dieses Jahr außer Betrieb genommen werden, und zu reinen Ausstellungsstücken werden. Discovery, das älteste noch aktive Shuttle (OV-103) soll wohl nach der Ausmusterung im Smithsonian Museum untergebracht werden.

Mit dem letzten Abdocken endet die rund 27-jährige Ära des Orbiters, und die 39. Mission nähert sich ihrem Ende. Davor steht noch die seit Columbia-Unglück nötige Late Inspection an, bei der die Shuttle-Astronauten mit Roboterarm und Orbiter Boom Sensor System (OBSS) die Hitzeschutzkacheln des Shuttle nochmal auf Beschädigungen untersuchen, die während des Flugs eingetreten sein könnten. Meines Wissens ist noch bei keiner Late Inspection ein signifikanter Schaden entdeckt worden, aber sicher ist nun mal sicher. Aktuell ist geplant, das Shuttle am Mittwoch (Ortszeit) am Kennedy Space Center zu landen. Danach wird es in die Orbiter Processing Facility gefahren, und alle giftigen oder unerwünschten Materialien werden entfernt. Was der aktuelle Plan da genau vorsieht, habe ich schon länger nicht mehr gelesen, aber ich gehe mal davon aus, dass die Aktionen eine Weile dauern werden. Falls Discovery danach noch einmal den Erdboden verlässt, dann eher nicht mit eigenem Antrieb, sondern bestenfalls auf dem Rücken einer der 747, die als Shuttle Carrier Aircraft dienen.

Während für Discovery die Mission sich dem Ende nähert, wird im Vehicle Assembly Building Shuttle Endeavour noch auf ihre letzte Fahrt zur Startrampe vorbereitet, von wo aus sie in etwas mehr als einem Monat (aktueller Termin: 19.4.) auf ihren letzten Flug starten soll. Der dritte noch aktive Orbiter, Atlantis, befindet sich noch im OPF und wird da noch ein letztes Mal für eine Mission vorbereitet, die Ende Juni starten soll.

Die Überschrift dieses Eintrags bezieht sich übrigens auf die ISS-Tradition, bei der beim An- und Ablegen bemannter Missionen eine (Schiffs-) Glocke geläutet wird, und die Ankunft bzw. Abreise des jeweiligen Orbiters per Funk bekanntgegeben wird.

Ägyptüberwachung

Wie es aussieht, hat eine deutsche Firma wohl Schnüffelsoftware nach Ägypten verkauft. Wie eine solche Software sich mit dem 'Hacker-Parapgraphen' verträgt, der seit ein paar Jahren in Kraft ist, wäre eine Frage, die am besten eine Staatsanwaltschaft bzw. ein Gericht klären sollte. Frank brachte am Wochenende eine Idee auf, wie der deutsche Staat versuchen kann, den Schaden wiedergutzumachen: Wir haben hier ja schon über 20 Jahre Erfahrungen mit Stasi-Akten, unter anderem mit zerrissenenen Papier-Unterlagen. Da wurde extra Software entwickelt, mit der Papiere wieder zusammengepuzzlet werden können. Das Knowhow/die Software könnte man ja den Ägypern zur Verfügung stellen, die gerade erst anfangen, ihre Geheimakten zu erforschen. Eine Idee, die ich zumindest bedenkenswert finde. Wenn wir schon Überwachungstechnik exportiert haben, können wir auch die Anti-Überwachungstechnik liefern.