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STS-134: Endeavours letzte Mission

Heute Nachmittag (laut Plan 14:56:28 MESZ) war es soweit: Space Shuttle Endeavour ist zu ihrer letzten Mission aufgebrochen. Der jpngste US-Orbiter und seine Besatzung von sechs Personen sollen in den kommenden zwei Wochen nicht nur das Alpha Magnetic Spectrometer vom CERN zur Internationalen Raumstation bringen, sondern auch wieder zusätzliches Versorgungsmaterial. Neben dem schon länger festgelegten Programm könnte sich auch noch eine besondere Fotogelegenheit ergeben: Während Endeavour an der Station angedockt ist, soll die ISS-Besatzung halbiert werden, indem die Raumfahrer, die bereits rund ein halbes Jahr im Orbit waren, in ihre Sojus-Kapsel einsteigen und in Richtung Erde abfliegen. Bei der Gelegenheit könnten die drei Personen noch ein paar Fotos von Station und Shuttle schießen, die es so schon lange nicht mehr gegeben hat (wenn überhaupt). Ich weiß nicht, inwiefern zu einer solchen Gelegenheit noch ein Umfliegen der Station möglich ist, wie es Shuttles nach dem Ablegen immer wieder gemacht haben, aber in jedem Fall wäre es eine fast einmalige Gelegenheit, Station und Shuttle zusammen abzubilden. 

In dem Fall wäre ich auch bereit darüber hinwegzusehen, dass der Shuttlestart heute so gelegen war, dass ich gar keine Möglichkeit hatte, den Stream zu verfolgen.

Tepceingeständnis

Den Experten von Tepco ist dann mal aufgefallen, dass sie eigentlich schon seit Monaten wissen, dass die Kacke am Dampfen ist. Konkret geht es um die (gerade erst eingestandene Kernschmelze in Reaktor 1 des Super-GAU-Kraftwerks Fukushima Daiichi. Mit dem Eingeständnis erweisen sich nachträglich einige Tepco-Aussagen als Blödfug. Die vorläufige partielle Kernschmelze genauso wie der Zeitplan, dass man in Kürze die Reaktoren sichern wolle, und in neun Monaten alles wieder großartig sei. Die Frage, die die Tepco-Pfeifen sich gefallen lassen müssen: Wie viele Korrekturen kommen jetzt noch? Ganz offensichtlich kann man ja den Jubelmeldungen nicht trauen. Bis jetzt bekannt ist, dass es offenbar Lecks in den Containments der Reaktoren 1 und 3 gibt, Reaktor 2 auch nicht ganz dicht ist, und es bei Reaktor 4 ohnehin nicht darauf ankommt. Außerdem gab es kürzlich die Meldung, dass Reaktor 3 wieder heißer wird. Nen Grund dafür hab ich noch nirgends gelesen. Und das R4-BE-Becken heizt wohl auch noch ganz herzhaft. Das heißt nun nicht, dass die anderen Abklingbecken harmlos wären, die sind nur nicht ganz so kritisch. Die Einstufung als INES 7-Störfall (und damit auf der gleichen Ebene wie Tschernobyl) war reichlich gerechtfertigt, wobei ich ja immer noch für eine höhere Stufe plädiere, weil mir das doch nach mehreren INES 7-Events aussieht. Immerhin passt die Kommunikationsstrategie schon gut zu Tschernobyl: Die Verantwortlichen gestehen immer nur das ein, was sich nicht mehr leugnen lässt. Erinnert mich ja an einen gewissen ehemaligen Doktor, der sowohl als Wirtschafts- wie als KriegsVerteidigungsminister keine besondere Leuchte war. Für den Umgang mit nem Super-GAU ist das aber keine beruhigende Aussicht.