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Guttenkauf

Nein, was ein Zufall! Kurz bevor ein Buch über den Lügenbaron (Guttenplag) auf den Markt kommen soll, verkündet die Staatsanwaltschaft, die Ermittlungen gegen den uneinsichtigen Falschdoktor einzustellen gegen die übersichtliche Geldauflage von 20.000 Euro, was beim Familienvermögen des Herrn Ex-Minister und seiner sicher nicht geringen Pension ein Fliegenschiss sein dürfte. Was fr mich dabei zurückbleibt ist der Eindruck, dass 'Raubkopierer' nur dann Verbrecher sein sollen, wenn es darum geht, dass sie Massenware wie Gedudel (auch als 'Musik' bezeichnet) kopiert haben, nicht aber, wenn es darum geht, dass jemand so lange alle Vorwürfe geleugnet hat, bis es wirklich nicht mehr ging. Immerhin kann der Lügenbaron dann demnächst wieder als Heiland auftreten und sich anhimmeln lassen. Und nach Merkels Abgang kann der Schmierige sich dann ja zum Kanzlerkandidat aufschwingen. Wobei ich fast hoffe, dass es bis dahin noch eine Weile dauert.

Lese-Empfehlungen

Zu den Geheimdienst-Pfeifen, die jahrelang nicht bemerkt haben wollen, dass eine Truppe durch die Lande gezogen ist und Menschen umgebracht hat, gibt es von mir zwei Leseempfehlungen: Einmal Niels Minkmar, der in der FAZ argumentiert, dass die Geheimdienste abgeschafft gehören. Der zweite Hinweis gilt Albrecht Müller, der auf den Nachdenkseiten erläutert, warum er die offizielle Version der dämlichen Geheimdienste nicht glaubt. Unterdessen hat der Bundestag heute debattiert und als Ergebnis der Heißlufterzeugung nur eine Erklärung fabriziert, wie schlimm die Taten doch seien, und wie abscheulich, und solche Worthülsen. Darüber, warum die Taten jetzt erst schlimm sein sollen, wo klar ist, dass die Taten von Nazis verübt wurden, steht da mit Sicherheit nichts drin.

Was mich ja mal interessieren würde: Hat etwa die Union das selbe Papier befürwortet, was auch die Linken befürwortet haben? Bisher war es ja immer so, dass die Linken eine wortgleiche Erklärung abgeben mussten, weil die Union sich ja geweigert hat, mit denen eine Erklärung zu unterschreiben. Besonders bei Erklärungen gegen die ursprünglichen Nazi-Morde (Holocaust, KZs, Krieg) fand ich das nur noch lächerlich. Sollte die Union gar aus der Klinkindhaltung herausgewachsen sein?

Uneinige Staaten von Amerika

Als Ende August die Republikaner sich geweigert haben, die US-Verschuldung weiter steigen zu lassen, haben die Demokraten denen einen Deal angeboten: Ein Komitee aus Republikanern und Demokraten sollte sich einigen,m wie sie aus der Schuldenproblematik rauskommen, oder es gibt scharfe Kürzungen in sowohl dem Militär- als auch dem Sozialversicherungs-Haushalt. Nun, das Komitee gibt auf, und es dprfte zu den Einschnitten kommen, die für beide Parteien schmerzhaft werden.

Dass eine Einigung schwer werden würde, war ja schon früh klar, immerhin haben viele (wenn nicht alle) Republikaner geschworen, nie irgend welche Steuern zu erhöhen, und die Demokraten haben ständig Steuergeschenke aus der Bush-Ära im Blick, die sie wieder loswerden wollen. Erinnert mich irgendwie ein wenig an die Situation in Deutschland, wobei ich nicht erkennen kann, wer die Rolle der Demokraten übernehmen würde.