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Parlamachtung

Am Wochenende gab es wohl eine Aussage des italienischen Banksters Monti, dass man doch Parlamente entmachten müsse für die 'Euro-Rettung'. Die Forderung an sich ist schon etwas dreist, aber lustiger finde ich die Reaktion unserer Parlamentaristen. Das ginge Ja Mal Gar Nicht, und Auf Gar Keinen Fall und ähnliches. 

Das sind die selben Pfeifen, die gerade erst Ende Juni mit ESM und Fiskaldreck Gesetze abgenickt haben, mit denen sie sich und allen(!) ihren Nachfolgern wesentliche Entscheidungsrechte vorenthalten. Weil das ja Alternativlos wäre. Und wo ich gerade bei Wirtschaftskrise bin, empfehle ich mal den 4,5 Stunden langen Wrint-Podcast 97, in dem Holgi mit 'seinem' Haus-Ökonomen über die Krise telefoniert. Der erzählt dabei Dinge, die micht wiederholt zu Zustimmungs-Bekundungen gebracht haben, deswegen empfehle ich entweder die Zeit oder die Lektüge des Notizzettels zum Gespräch.

Nazi-Unterschiede

In London findet zwar gerade eine Runde Olympia statt, aber ich verfolge das nur nebenbei, was da abgeht. Am Wochenende gab es dann aber doch ein politisch interessantes Ereignis: Eine Ruderin wurde mehr oder weniger freiwillig aus dem Kader entfernt, weil ihr Freund Nazi wäre. Nun kann ich nicht nachprüfen, was es mit den Vorwürfen auf sich hat. Was ich aber komisch finde: Die Frau wurde mit der selben Begründung aus dem Polizeidienst entfernt, jetzt aus dem Sport-Kader. Auf der anderen Seite gibt es Polizisten in Baden-Württemberg, die im Ku-Klux-Klan waren, und bis heute im Polizeidienst bleiben. Polizei ist eine Läneraufgabe, aber ich finde es schon eigenartig, dass in einem Land Polizisten in Nazi-Organisationen sein dürfen (entweder, weil sie zu blöd sind zu realisieren, was Ku-Klux-Klan ist, oder weil sie am rechtsextremen Rand orientiert sind), während in einem anderen Land bereits die Beziehung zu einem Nazi zum Rauswurf aus Polizei und Sport-Mannschaft reichen soll. Immer vorausgesetzt, dass da nicht noch mehr hintersteckt bei der Sportlerin, finde ich es schon reichlich unfair der Frau gegenüber. Die Nachdenkseiten weisen dann noch darauf hin, dass der bayrische Finanzpöbler extrem rumpöbeln darf, was im Vergleich auch schon wieder einen eigenartigen Nachgeschmack hinterlässt.