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Thrombie, Tag 2

Neuigkeiten seit gestern: Erst gab es den Tropf zum Nachmittag, dann tauchte beim Abendessen ein Pillenbecher auf, zu dem die Service-Frau meinte, das wären Schmerzmittel. Der Aufdruck deutete eher auf zwei Tabletten Macumar. Wobei ich keine Ahnung hab, ob die vor, während oder nach dem Essen genommen werden wollen, oder gar unabhängig davon. Ein Stück später kam noch die Schwester zur Abend-Runde und hat mir noch eine Heparin-Spritze verpasst, weil Macumar wohl 2-3 Tage braucht, bis das nen Wirkstoff-Spiegel erreicht. Danach war ich gerade beim Einschlafen, als die Nachtschwester um 22 Uhr noch nen Tropf gebracht hat. Und heute früh ging es wieder mit Tropf los, dann Frühstück, dann wurde ich zum Röntgen gebracht, wo zwei Bilder meiner Lunge gemacht wurden. Und jetzt hab ich schon den Mittags-Tropf gehabt und die Visite wohl verpasst. Damit hat mich nach der Notaufnahme immer noch kein Arzt gesehen. Und das Auge ist auch noch nicht untersucht.

Plansportplan

Und dann war da noch der Spocht. Da gab es einen Plan, wie viele Medaillen die Spochtler des deutschen Teams hätten holen sollen, den die verfehlt haben. Wissen können wir das aber erst seit Freitag Nachmittag, als der Bundesinnenfriedrich sich bequemt hat, einer gerichtlichen Verfügung nachzukommen. Normalerweise interessiert mich Sport ja nicht, aber wenn ich dann davon lese, dass es Vorgaben gibt, wie viele Medaillen gefälligst eingefahren werden sollen, frage ich mich schon, wie es mit Verhinderung von Doping aussieht, wo der olympische Gedanke (der mit dem Dabeisein) hin ist, und ob die Sportler nicht schon genug Druck spüren.

Jetzt stellt sich also heraus, dass die Vorgabe nicht erfüllt wurde. Welche Konsequenzen ergeben sich darauf und für wen? Wird der lebendige Verfassungsbruch sein Amt los deswegen (da gäbe es bessere Gründe für), oder werden wenigstens ein paar Funktionäre geköpft, weil die die Sportler nicht genug angepeitscht haben? Die Fragen würden mich schon interessieren, bis zur Antwort dürfte es aber noch eine Weile dauern.

Korruption weiter legal

Schmunzler der vergangenen Woche: Da haben Industrievertreter sich gemeldet und die Regierung darauf hingewiesen, dass seit neun(!) Jahren Deutschland zwar eine Anti-Korruptions-Vereinbarung der UN unterschrieben hat, aber immer noch keine Bestrebungen zu erkennen sind, davon überhaupt irgendwas umzusetzen. Begründet wird das von der jetzigen Regierung damit, dass das dann ja die Freiheit der Abgeordneten einschränken würde, wenn Abgeordnete befürchten müssten, dass sie bestraft werden, wenn sie sich kaufen ließen. Ja, liebe völlig unkaufbaren Abgeordneten, die bestimmt nicht durch Spenden von Mövenpick zur Hotelsubvention motiviert wurden, genau das ist die Idee dahinter. Und wenn ihr befürchtet, dass ihr ungerechtfertigt beschuldigt werden könnten: Willkommen in der jetztzeit, dann merkt ihr mal, wie es in Sachen Raubmordkopieabmahnungen so ziemlich allen Bürgern geht. Juristische Hintergründe zur Korruption hat Thomas Stadler in seinem Blog aufgeschrieben.