Aus der 'warum denn nicht gleich so?'-Ecke meldet Udo, dass ein Gerichtsurteil aufgehoben wurde, mit dem es für legal befunden wurde, dass Polizisten Menschen anhand deren Hautfarbe als zu kontrollieren eingestuft hatten, oder wie ich mich noch dunkel erinnern kann, dass ich es damals frmuliert hatte: Der Bulle darf den Neger kontrollieren. Oder eben jetzt nicht, es sei denn, der Beamte im Polizeidienst lässt sich eine Begründung einfallen, die der Kontrollierte nicht trivial widerlegen kann.
(SWR berichtet auch)
Gestern hat der Nichtkanzler-Kandidat Steinbrück sein Versprechen mal endlich eingelöst und Details zu seinen bezahlten Tätigkeiten abseits seines Abgeordneten-Berufs veröffentlicht. Darüber, dass ein Papiererzeugnis mit besonders großen buchstaben bereits einen Tag früher als die Öffentlichkeit an die Zahlen gelangt sein muss, hat Abgeordnetenwatch die Veröffentlichung mal analysiert. Übrigens ist dem Herrn Abgeordneten im Dunstkreis der Veröffentlichung bewusst geworden, dass er doch glatt zwei Vorträge nicht korrekt bei der Bundestagsverwaltung angegeben hatte.
Ich frage mich ja, was ein ehemaliger Finanzminister so sagen könnte, dass da eine Menge Firmen bereit sind, 15.000 Euro für zu zahlen. Oder haben die Banken vielleicht gar nicht so sehr die aktuelle Rede, sondern die früheren Taten des Herrn Steinbrück belohnt? War da vielleicht mal was mit Deregulierung? Und wieso zahlt eine Anwaltskanzlei, die für ein Ministerium des Herrn Minister Steinbrück gearbeitet hat Geld an den Abgeordneten Steinbrück? Und warum ist nochmal Abgeordnetenbestechung immer noch nicht verboten?
Bekanntlich hat Apple es gewagt, letzte Woche die Preisstufen im Appstore anzuheben, so dass alles, was bisher 79 Cent gekostet hat, etz 89 Cent kostet, und natürlich auch die höhere Preisstufen entsprechend. Das finden viele Leute nicht gut, aber am lautesten geschrieen haben die Verlage. Besondere Beachtung wurde dabei einem Text aus dem Hause Spiegel zuteil (sorry, Link gibt es keinen, weil ich kein Leistungsschutzgeld bezahlen will). Marcel Weiss diagnostiziert Arroganz, Hysterie und Hilflosigkeit, während Muriel das lieber unter an Größenwahn grenzende Arroganz nennt, weil die (nicht namentlich auftretenden) Autoren es so darstellen, als seien ihre Veröffentlichungen so viel wichtiger als all die anderen Angebote, die es im Anwendungsladen gibt.
Ja, Apple hätte vorher Bescheid geben können, dass die Euro-Preise erhöht werden. Als Grund dürfte die Entwicklung der Währungen Dollar und Euro schon völlig ausreichen. Nein, warum sollte Apple bestimmte Anbieter bevorzugt informieren? Es ist ja nicht so, als hätte Apple spezielle Verträge mit den Entwicklern von Verlags-Apps, zumindest hätte ich davon nichts gehört. Die Skandalisierung finde ich schon reichlich lächerlich, insbesondere, weil es dem Verlag ganz leicht möglich ist, ihre Preise um eine Stufe zu senken, wie es der Heise-Verlag im Nachgang der Preiserhöhung einfach gemacht hat. Alternativ könnte der Verlag sich ja auch bemühen, seine Inhalte entsprechend wertvoller zu machen, aber daran glaube ich mal so gar nicht. Stattdessen echauffieren sich die Vertreter da lieber über den Bösen Monopolisten Apple, um kurz danach für ein Leistungsschutzgeld gegen den anderen Bösen Monopolisten Google zu lobbyieren. Sorry, Leute, aber mit euch hab ich kein Mitleid.
Wenn das Statistische Bundesamt
behauptet, die Löhne und Gehälter wären im Juli um durchschnittlich(?) 3,2 Prozent gestiegen im Vergleich zum Vorjahr, dann kollidiert diese Behauptung hart mit meienr Wahrnehmung. Ich habe nichts von Lohnerhöhungen in der Größenordnung mitbekommen, schon gar nicht in größeren Bevölkerungsgruppen. Oder zählen da die Vergütungen der Praxisärzte rein, die ja erst kürzlich vereinbart wurden? Da versumpft jedenfalls genug Geld, dass sich die Geringverdiener mehrere Monate davon versorgen könnten. In jedem Fall bleibt bei mir nur das Gefühl übrig, dass hier mal wieder ein akuter Fall von lügen mit Zahlen vorliegt.
Siwas! Da gibt es noch einen bedauerlichen Einzelfall, wieder aus Bayern. Da soll auch die Sprecherin des damaligen Landesumweltministers Söder beim Bayerischen Rundfunk angerufen haben, und davon natürlich völlig unabhängig ein Beitrag entfernt, der Aussagen des Herrn Söder von vor dem neuesten nuklearen Unfall mit der Realität danach verglichen hat.
Wobei ich bei dem Sender auch nicht überrascht wäre, wenn dort noch weitere politische Manipulation auftauchen würde, unnerghin wird in dessen Führung ein ehemaliger Sprecher einer gewissen Bundesregierung endgelagert. Warum war das nochmal keine gute Idee? Genau, darum.