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BND als Mordhelfer?

...und dann war da noch der Bundesauslandsgeheimdienst, der seit Jahren Daten an die US-Geheimdienste (namentlich ist da nur die NSA benannt) weitergibt. So wurde inzwischen öffentlich, dass der BND Mobilfunkdaten an die NSA weitergibt, durch die die US-Militärs Mobiltelefone orten könnten, um deren Besitzer zu ermorden. Der BND leugnet den letzten Teil, und schwafelt was von unmöglich. Bis auf den kleinen Haken, dass man mit einer ungefähren Ortsangabe eines Handys das aktiv ansprechen, und daraufhin ziemlich genau anpeilen kann.

Wenn ich mir so ansehe, dass immer noch Menschen vor Gericht gebracht werden, die zu Kriegsende in KZs als Wärter tätig waren, weil denen Beihilfe zu Mord vorgeworfen wird: Was bringt die Geheimdienstleute eigentlich auf die Idee, dass ihr Verhalten nicht ebenso Beihilfe zu Mord sein könnte? Und wann fangen die Staatsanwälte endlich an, gegen diese Massenmörder zu ermitteln? Oh, ich vergaß. Alles, was die USA machen ist immer vollständig rechtens. In dem Fall: Weitermorden.

Schnüffschließung

Aus der 'Och nöö'-Ecke: Lavabit, ein Maildienst aus USA, der dadurch aufgefallen ist, dass ein gewisser Edward Snowden den genutzt hat, wird abgeschaltet. Die Begründung dafür läuft darauf hinaus, dass der Betreiber seit knapp zwei Monaten juristische Probleme hat, über die er aber nicht reden dürfte. Wenn ich mal wild raten soll: Da sind die US-Geheimdienste eingeritten mit einem Papier vom Geheimgericht, wollten alle Daten zu Snowden haben, und der Betreiber will die aber nicht rausgeben. Der juristische Weg, gegen solche Forderungen vorzugehen ist lang, teuer und hat nicht unbedingt aufschiebende Wirkung. Da ist es nur konsequent, wenn der Dienst erstmal abgeschaltet wird.

Als Bonus macht dann auch noch ein weiterer sicherer Mail-Dienst in USA zu, wobei es da nur um die Mail-Funktion geht, während andere Kommunikationswege weiter offen bleiben. Damit schaden die Geheimdienste der USA dann mal direkt der US-Wirtschaft. Das dürfte sogar den Rechtsaußen missfallen.

Putzige Reaktion in Deutschland: Telekom und United Internet verschlüsseln jetzt jeweils die Transportwege der Mails. Wenn ich mal raten soll, kichern bei der Meldung die Schnüffler nur, weil die über die SINA-Boxen auf den Servern entweder die Schlüssel abgreifen können, oder gleich sämtliche Daten unverschlüsselt raustragen. Die einzige Verschlüsselung, die wirklich sicher sein kann, wird findet auf den Rechnern von Absender und Empfänger der Nachricht statt, alles andere ist nur Fassade. Wenn ich das richtig gelesen habe, entblöden sich die beiden Firmen auch nicht, dann auch noch De-Mail als noch sicherer zu bezeichnen. Dabei hat De-Mail auch nur vom Gesetzgeber die Bezeichnung sicher verpasst bekommen.

Die NSA zieht übrigens auch Konsequenzen aus dem Bekanntwerden ihrer Schnüffelei und wirft die Sysadmins raus und ersetzt die so weit wie möglich durch Automatismen. Mich beschleicht ja die Hoffnung, dass sich da besonders leckere Ziele für digitale Angriffe zeigen, die dann nicht nur ihre eigenen Daten, sondern auch gleich noch Daten aller Bürger weltweit anzubieten haben. Und nachdem sich dann ja niemand mehr um sicherheit kümmern kann, könnte das Ziel auch noch knackbar sein...