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Bridruck

Dass die britische Regierung Greenwalds Mann mit Bullshit-Begründung belästigt und festgehalten hat, hatte ich hier ja schon. In der letzten Nacht ist dann noch ein Kommentar/Bericht rausgekommen, der zeigt, dass das überhaupt kein Einzelfall war: Beim britischen Guardian haben Geheimdienst-Trottel nicht nur damit gedroht, die Berichterstattung über das Geschnüffel von Amis und Briten verhindern zu wollen, sondern sind da auch noch eingeritten und haben Festplatten (ggf. mit Rechner außen rum) zerstört. Sowas ähnliches wie eine juristische Grundlage scheint es da wohl nicht für zu geben, und auch inhaltlich wird das eher gar nichts geholfen haben, denn Greenwald und andere Journalisten werden kaum die einzige Kopie ihrer Daten beim Guardian gelagert haben.

Spannendes Detail, auf dass Trollfe hienwieß: Der Bericht stammt vom Chefredakteur der Zeitung persöhnlich, der auch in den Kommentaren noch auf Fragen antwortet. Da hängt der Guardian die Geschichte so hoch wie möglich. Denn, dass eine Regierung(!) mit Gewalt Berichte zu verhindern versucht, ist schlicht und ergreifend unfassbar.

Entweder geht den Briten und/oder den Amerikanern da gerade so heftig der Arsch auf Grundeis, dass ich mich frage, wie groß das ist, was sie so krampfhaft zu verbergen versuchen, oder da ist jemand so extrem dämlich, dass es nicht mehr dämlicher geht, oder (vorsicht: Verschwörungstheorie!) die eigentliche Story ist so extrem, dass die Briten da so eine Nummer als Ablenkung abziehen. Mir fällt nur spontan nichts ein, was noch größer wäre und es wert wäre, da die Pressefreiheit so massiv zu zerstören, dass das auch nur annähernd hätte gerechtfertigt sein können. Ich tippe auf eine Kombination aus den ersten beiden Dingen: Denen geht der Arsch sowas von auf dem Grundeis, und die sind so extrem dämlich, dass sie glauben, mit Gewalt Menschen zum Schweigen bringen zu können.

Was für mich dabei als spannende Beobachtung rausfällt: Wer von den selbsternannten Qualitätsjournalisten wie lange braucht, um darüber zu berichten (DRadio hatte es um 4 in den Nachrichten, ab 5:20 als aktuell-Meldung, dpa hat eine Meldung mit Zeitstempel 7:51, die im Kern den Guardian-Text nacherzählt, die anderen Medien waren mehr oder weniger schnell). Wer als Medium darüber nicht berichtet, braucht sich auch nie wieder Journalist nennen, und schon gar nicht erst nach Lügenschutzgeld verlangen.

Ach ja, Herr Profalla (wer nach einer PKG-Sitzung konsequent von "Prismen" faselt, hat es nciht verdient, korrent angesprochen zu werden): Wie war das noch, die Geschichte wäre erledigt? Wirklich, Herr Profalla?