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Nachwahlbeben

Nachdem sich das Wahlergebnis in der Nacht zu Montag vorläufig veramtlicht hat, dabei aber keine großen Überraschungen mehr hervorgezaubert hat, ergeben sich erste Konsequenzen: Im Prinzip könnte die Union mit jeder beliebigen anderen Fraktion im Bundestag zusammengehen, nachdem ihr nur fünf Sitze zur Mehrheit fehlen. Praktisch wird die Union die Linkspartei gar nicht fragen, weil die Gemeinsamkeiten der beiden Parteien so gering sein dürften, dass das nichts wird. 

Die Option einer Koalition mit den Grünen soll angeblich bei den Grünen abgeleht werden, habe ich gelesen. Dann bliebe nur die SPD, die sich ja bis 2009 schon brav als Stimmvieh für die CDU hergegeben hat.

Was in der Debatte irgendwie immer als komplett unmöglich bezeichnet wird: Eigentlich hätten SPD, Linke und Grüne zusammen eine Mehrheit von fünf Abgeordneten. Wenn sie sich zusammentun würden, könnten sie entsprechend gegen die CDU regieren. Sonst gäbe es nur die Alternative der Totalverweigerung mit kurzfristiger Neuwahl.

Auch außerhalb des Bundestages hat die Wahl dann übrigens auch Konsequenzen gezeigt: Rösler, den ich ja seit Jahren Rücktritt genannt habe, hat seinen Spitznamen endlich erfüllt, und seinen Rücktritt vom FDP-Vorsitz angekündigt. Auch der Parteivorstand der Grünen bietet seinen Rücktritt an, da ist mir aber noch nichts von Nachfolgern begegnet. Die anderen außerparlamentarischen Parteien sind mir mit Konsequenzen aus ihrem Abschneiden nicht begegnet.