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Stundenfahrt

Heute habe ich mal eine Geschichte von einem Sturm: Gestern hat der nämlich hier in der Stadt den Verkehr ziemlich großräumig lahmgelegt. Erfahren habe ich das so, dass erst auf Arbeit eine Mail kam, dass die DB Regionalzüge ausfallen ließe. So war ich auch nicht überrascht, als ich bei der S-Bahn nur noch stehende Züge angetroffen habe, bin umgedreht und zu Fuß zum Berliner Tor gelaufen, weil da ja U-Bahnen fahren sollten. Fuhren sie auch, aber die Displays kündigten schon weitere Probleme an: Die U1 wäre nämlich in ihren überirdischen Streckenbereichen (alles hinter Kellinghusenstraße und Wandsbek Gartenstadt) ausgesetzt.Ich bin trotzdem erstmal nach Lübecker Straße gefahren, zum fast völlig leeren Bahnsteig gelaufen, und konnte da zusehen, wie der immer voller wurde, bis der Zug kam, der als Kurzzug angekündigt war. Der war zwar nicht kurz, dafür aber umso voller. Also habe ich lieber gewartet. Der nächste Zug sollte nur bis Wandsbek MArkt fahren, was mir noch weniger geholfen hätte. Also weiter gewartet, und den dritten Zug genommen, der auch ziemlich voll war. Dass sich dann noch zwei Kerle darum geprügelt haben, dass der eine meinte, der andere hätte doch aussteigen sollen, und dadurch beide draußen landeten, war da schon nebensächlich.

Der Zug fuhr dann bis Wandsbeker Chaussee, wo der Fahrer plötzlich ansagte, dass doch alle aussteigen sollten (häh?). Der nächste Zug kam aber immerhin relativ schnell, und ich fand auch da einen Platz, der dann sogar zu einem Sitzplatz ab Wandsbek Markt wurde. DAs hielt bis Gartenstadt, wo der Zug wie angekündigt geendet hat, woraufhin alle Fahrgäste mühsam den Ersatzausgang (Baustelle sei Dank) nehmen durften. Auf dem Bus-Platz war es schon arg voll, aber immerhin gab es ein paar Leute mit grünen Westen von der Hochbahn, die zwar sagen konnten, dass das der Platz für Ersatzbusse wäre, aber keine Busse in Aussicht stellen konnten. Dafür kamen ein paar Linienbusse, wo ein Kerl meinte, einen Busfahrer in dessen Pause anbrüllen zu müssen (hilft nichts), und ein Ersatzbus, der aber sehr schnell voll war. Dank den Helfern ließ sich eine Überfüllung immerhin verhindern.

Zwischendurch gab es Ansagen in dem Funkgerät der Helferin, in deren Nähe ich mich aufgehalten habe, dass die Sperrung erstmal bis 18 Uhr dauern würde, und das auf diversen Gebieten Personen im Gleisbereich rumliefen. Nach weiteren 10 Minuten verwandelte sich ein 118-Bus in einen Ersatzbus, den ich dann auch erwischt habe. Der Fahrer war freundlich und gut gelaunt und hat anfangs nur von "nach Volksdorf" gesprochen, dann aber doch die Haltestellen in der Nähe der U-Bahn angesteuert, und mit Ansagen wie "$Haltestelle ist noch $minuten entfernt" (leichte Freudensbekundung im Bus) "Ich melde mich in zehn Minuten nochmal" die Stimmung aufgelockert hat.

Dank ziemlich viel Verkehr dauerte die Fahrt dann zwar länger als mit der Bahn, ging aber immerhin vorwärts. Ich bin dann in Berne schon ausgestiegen (von da aus kenne ich meinen Fußweg) und nochmal rund 20 Minuten bis nach Hause gelaufen (schwitz). Immerhin haben meine Schrittzähler damit was zu zählen gehabt.

Was mir nur aufgefallen ist: Letztes Jahr hatte ich auch am ersten Arbeitstag nach Winterzeitbeginn einen verlängerten Heimweg, da war's ein Stau, der mich im Auto ausgebremst hat. Wird das etwa zur Regel?