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Jourfertigung

Inzwischen sind es nur noch wenige Tage, bis die erste Meldung auf Basis der Dokumente von Edward Snowden ein halbes Jahr her ist, da ist es nur logisch, dass das britische Parlament sich auch mit dem Thema befasst. Allerdings hat da jemand ein völlig anderes Verständnis von dem Thema als ich erwartet hätte: Die britischen Abgeordneten haben den Chefredakteur des Guardian Alan Rusbridger kommen lassen, damit der sich rechtfertigt, warum seine Zeitung es wagt, Dinge zu veröffentlichen, die eben auch die britischen Schnüffeleien betreffen.

Erstmal finde ich es komisch, dass sich Journalisten für ihre Arbeit vor Parlamentariern rechtfertigen sollen. Dann ist da noch der Fakt, dass die Journalisten massive Schnüffelei aufgedeckt haben. Und dann gibt es das spannende Detail, dass Snowden ja seine Informationen gar nicht aus britischen Quellen hatte. Die angeblich ach so geheimen Geheimnisse sind also schon mindestens bei der NSA angekomen, und wer weiß wo noch. Und dann soll Rusbridger sich also dafür rechtfertigen, dass seine Zeitung berichtet, wie der britische Schnüffeldienst GCHQ so ungefähr alle Daten abschnorchelt, die bei der Insel vorbeikommen.