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Putage

Als ich die Meldung letzte Woche gesehen habe, dass bei einer großen Fragestunde Putin Edward Snowden ausgepackt hat, der ihm die Frage vorgelegt hat, ob so eine Überwachung wie durch NSA auch in Russland möglich wäre, da dachte ich, dass Putin Snowden wie eine Marionette fernsteuert. Denn natürlich hat Putin geantwortet, dass sie so etwas doch nie tun würden. Und überhaupt, wenn sie jemanden überwachen wollten, müsste immer erst ein Gericht das bestätigen. Und so weiter.

Formal gibt es die Regeln mit dem Gericht aber auch in USA. Da gibt es nur eben das FISA-Geheimgericht, was bummelig 99 Prozent der Anfragen abnickt. Aber formal ist das ein Gericht.

Aber zurück zu der Frage, wieso Snowden da gefragt hat. Der hat sich dazu nämlich im Guardian geäußert, und im Kern geantwortet, dass er sich an der Frage des US-Abgeordneten Wyden orientiert hat, der ja auch mal den Geheimdienstchef Clapper gefragt hat, ob die US-Geheimdienste Amerikaner beschnüffeln, was zu der (inzwischen berühmten) am-wenigsten-gelogenen Antwort "Nein, nicht absichtlich" geführt hat. Und genau auf der Linie sieht Snowden Putins Antwort. Nicht völlig falsch, aber bei weitem nicht die komplette Wahrheit. Ob Snowden in seiner Zeit bei der NSA auch mitbekommen hat, wie stark die russischen Geheimdienste sind, weiß ich nicht, aber zumindest einen Verdacht hat er da ja wohl. Und mit der Erklärung jetzt ergibt das auch einen Sinn, warum er da überhaupt aufgetreten ist.