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Hinmordung

Neues aus dem Land, was uns ständig als Vorbild vorgehalten wird, den USA: Da sollte in Oklahoma ein verurteilter Mörder getötet werden. In der Vergangenheit haben die US-Menschentöter ein Schlafmittel in Überdosis verabreicht, aber dessen Hersteller ist pleite gegangen und Firmen von außerhalb der USA weigern sich, das Mittel an die US-Tötungsindustrie zu verkaufen. Und so kam ein unerprobter Medikamentenmix zum Einsatz, der dazu führte, dass der Verurteilte sichtlich litt, und dann nach fast einer Stunde erst starb an einem Herzinfarkt. Nun ist es zwar so, dass die US-Bundesgesetze Hinrichtugnen erlauben, aber andererseits grausame und unübliche ("cruel and unusual") Bestrafungen verbieten. Das wird üblicherweise so interpretiert, dass Hinrichtungen okay sind, wenn die Person, die hingerichtet wird, ohne erkennbar lange Schmerzen getötet wird. In diesem Fall dürfte wohl kaum jemand argumentieren, dass die Bestrafung nicht grausam und unüblich war.

Auf der anderen Seite ist das aber das selbe Land, wo der Präsident mit seinen Beratern entscheidet, welche Personen von unbemannten Flugzeugen umgebracht werden dürfen, indem auf sie (und gegebenenfalls ganze Hochzeitsgesellschaften um sie herum) Bomben geschmissen werden. Da regen sich erstaunlich wenige Menschen drüber auf. Vermutlich ist so etwas zwar cruel, aber nicht mehr unusual. Bleibt zu hoffen, dass stundenlange Todeskämpfe nicht usual werden, und damit per "weil wir's schon immer so gemacht haben" erlaubt.