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DSLdate, Runde 4 (a und b)

Das hab ich am Donnerstag nicht mehr gebloggt, weil ich direkt zur Arbeit los bin: Gegen 9:30 bimmelte es an der Tür, und ein Vertreter der Firma Fernmeldetechnik Lausen kam im Aufzug an. Nachdem er erst eine abfällige Bemerkung über mein Aussehen fallen gelassen hat, mich kackdreist gedutzt hat und einmal eingeatmet hatte, hat er befunden, meine Wohnung sei so unhygienisch, dass er da nicht eintreten könnte. Zugegeben, Potenzial zum Aufräumen war mal wieder vorhanden, aber dass man die Wohnung gar nicht betreten könnte, kann ich nicht nachvollziehen. Also ist der Kerl wieder verschwunden. Ich hab ihn in seinem Fahrzeug dann noch erwischt, und ein bisschen befragt. Der "Herr Grimm" (da hat er zu lange gebraucht, als dass ich glaube, dass das sein Name ist) ließ mich dann wissen, dass der erste Tüp (ebenfalls Firma Lausen) ja aus dem Keller gemessen hätte, und da wäre rausgekommen, dass die Leitung bis dort in Ordnung sei. Von den zwei Technikern der Telekom wusste er aber offenbar nichts, genau wie die von dieser ominösen Messung nichts gewusst haben können, sonst hätte nicht der erste im Kabelverzweiger rumhantiert, und der zweite hat auch nur die Telefondose gewechselt, aber da war auch in der Hausbetreuung niemand mehr da, um ihn an den Anschluss im Keller ranzulassen. 

Am Donnerstag zog nun also der auffallend unsympathische Botschafter der Firma Lausen unverrichteter Dinge ab, während ich auf Arbeit gedüst bin, um nicht noch mehr Zeit zu verschwenden. Dann kam am Freitag früh eine SMS, dass sich die Entstörung aus "technischen Gründen" verzögern würde, man melde sich wieder. Nachmittags gab es die Benachrichtigung, ich sollte mich doch für einen neuen Technikertermin mal melden. Per Twitter kam dann raus, dass der "Herr Grimm" ernsthaft behauptet hat, meine Wohnung sei unbetretbar, so dass ich erst putzen sollte, bevor ich mich für einen neuen Termin melden dürfte. Das hab ich dann Freitag nachmittag und Samstag früh auch getan. Alles, was an Kabeln in der Telefon-Ecke zuviel war, hab ich rausgezogen und entweder gleich in nen Müllsack verfrachtet, oder im Fall des großen ISDN-Telefons, zusammen weggepackt. Dann hab ich mir noch Sagrotan zugelegt, alles nass durchgewischt, und auch noch Kabelsalat vom ehemaligen TV-Tisch entsorgt. Samstag früh (6:30) hab ich dann mal die Hotline angerufen, und sogar ohne Warteschleife gleich eine Frau erreicht, die mir dann einen Techniker für Montag nachmittag bestellt hat. 11:30 rief dann lustigerweise noch jemand von der o2-Technik an, weil ja meine Wohnung völlig unbetretbar wäre, ob ich das denn inzwischen behoben hätte. Da meinte ich nur, dass ich nur ein Problem sehen könnte, wenn der Techniker hier einziehen wollte, ansonsten dürfte das aber alles ausreichen. Hat ihn dann wohl befriedigt, jedenfalls blieb die Ansage an der Hotline, dass ich Montag nachmittag für einen techniker bitte da sein möge.

Kommen wir am Montag an: Da bin ich wieder mittags auf Arbeit abgehauen, hab am Hauptbahnhof 15 Minuten Hotspot mitgenommen, bevor ich bei den Hausbetreuern erfahren habe, dass die ihre Aussage von Freitag nicht einhalten würden, dass sie jeden Tag bis nach 17 Uhr da wären. "halb vier" hieß es da nur lapidar. Und außer dem ersten Techniker hätte ja eh nie jemand versucht, im Keller was zu gucken (was Wunder, beim dritten waren sie ja schon weg, und der vierte hat gar nichts gemacht). Also hab ich gehofft, dass der Techniker dann wenigstens früh hier eintreffen würde, dann könnte er ja auch zwischen APL und TAE messen, und tun, was auch immer er da tun müsste. Aber das wurde nichts. Bis 15:20 kam niemand, und dann war die Hausbetreuer-Loge schon leer. Aber auch bis 17 Uhr hat niemand geklingelt, so dass ich davon ausgehe, dass es niemand versucht hat. Ich hab heute aber zwei Fehler begangen: Erst den, dass ich gleich bei meiner Ankunft kurz noch Staub saugen wollte, und damit die Sicherung rausgehüpft ist, was zu noch langsamerem DSL geführt hat. Der zweite Fehler bestand dann darin, das DSL-KAbel kurz vor 16 Uhr bewusst rausgezogen zu haben, um ein paar Bit mehr zu bekommen. Es hat dann nämlich bis 17:15 gedauert, bis die Fritzbox endlich mal wieder einen echten Sync hinbekommen hat. Da kamen zwischendurch zwar immer mal ganz kurz akzeptable Syncs hin, einmal sogar 11 MBit down, aber die haben alle nicht gehalten. Auch der Versuch, die Fritzbox näher an Telefondose und Splitter zu verlagern hat keinen Erfolg gebracht. Als dann 17 Uhr durch war, bin ich dann rausgegangen, um wenigstens bei einem Telekom-Hotspot ein paar Podcast-Dateien zu holen, und dem iPad seinen Feedreader wieder zu laden.Dafür war ich dann auf dem Rückweg überrascht, als mich die Netatmo-App mit einem neuen CO2-Wert aus der Wohnung versorgen konnte. Das konnte ja nur heißen, dass da ein WLAN mit Verbindung ins Netz bestehen musste. Die Fritzbox hat es also um 17:15 geschafft, sich mit der eigenartigen Konfiguration von 3.4 MBit Down und 140 KBit Up zu verbinden, was immerhin Downloads erträglicher macht, aber alles, was Zeug hochladen will (ich vermute, dass die iPhones Fotos hochladen) weiter ausbremst.

Ergebnis von Donnerstag und Montag: Die Wohnung ist etwas sauberer, aber einen deutlichen Erfolg beim DSL habe ich nicht. Und festgestellt, dass die Firma Lausen extrem unsympathische Vertreter hat.

Lexdathy beschlossen

Am Freitag hat der Bundestag das Gesetz beschlossen, was eigentlich Lex Edathy heißen müsste. Offiziell geht es bei dem Gesetz darum, den Verkauf von Nacktbildern von Kindern illegal zu machen. Im Gesetz selbst waren im ersten Entwurf noch eine ganze Reihe weiterer Überraschungen versteckt, von denen längst nicht alle entschärft wurden. Jetzt soll es also verboten sein, Bilder weiterzugeben, die dem Ansehen der Person erheblich schaden könnten. Inwiefern damit nicht öffentliche Ausraster von Prügelprinzen oder anderen Personen gemeint sein sollen, erschließt sich mir nicht. Auch Polizisten, die dabei abgelichtet werden, wie sie unangemessen Gewalt ausüben, könnten eine Weitergabe der Bilder als Beschädigung ihres Ansehens bezeichnen. Und mein zuletzt genutztes Beispiel passt auch noch: Die Geschwindigkeitsüberwachung, die ablichtet, wie jemand in einer 30er-Zone mit 100 Sachen rumfährt, ist zwar selbst nicht mehr illegal, aber wenn das Bild "weitergegeben wird", haben wir ja wieder den absurden Illegalitätszustand.

Und das alles, weil Anfang des Jahres dem früheren Bundestagsabgeordneten Edathy nicht wegen Besitzes von Bildern unbekleideter Jugendlicher ein Verfahren gemacht werden konnte. Es handelt sich also ziemlich deutlich um ein "es kann doch nicht sein, dass..."-Gesetz. Daneben fällt das zahnlose Gesetz gegen Abgeordnetenbestechung (Bestechung ist es nur, wenn man eine Rechnung nachweisen kann) umso unangenehmer auf. Schon komisch.

Handywachung

Eine Meldung, die nicht sehr überraschend ist: In USA gibt es IMSI-Catcher, die in Flugzeugen rumfliegen. Damit überwachen Behörden dann die Position von gesuchten Personen, können aber auch alle anderen Handys orten. Überraschend ist an der Meldung maximal noch, dass damit in USA US-Bürger überwacht werden. Und ich vermute mal, dass ähnliche Technik zum Einsatz kommt, wenn in Afghanistan Drohnen losgeschickt werden, die Personen umbringen sollen, von denen nur die Handynummer bekannt ist. Der BND, der solche Handynummern rausgibt, hat ja bisher gerne behauptet, dass die Daten ja viel zu ungenau wären für gezielte Bombenabwürfe. Mit mobilen IMSI-Catchern dürfte sich die Frage aber schnell erledigt haben.