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TTIP geleckt

Eines der größeren Probleme, was viele Leute mit dem US-"Handelsabkommen" TTIP haben, ist ja, dass niemand wusste, was da drin steht, worüber also genau verhandelt wird. Es gab immer nur ominöse Behauptungen der Politiker, dass das schon alles gut würde, wir müssten denen nur vertrauen. Und überhaupt würde das gigantisches Wachstum befördern, und Mehreinnahmen. Von paar hundert Euro. Pro Jahr. Maximal. Aber das wäre schon alles toll. Bestimmt.

Nun, Greenpeace hat irgendwie einen relativ frischen Verhandlungsstand zugesteckt bekommen, und den auch veröffentlicht. So wie es aussieht, sind da all die Forderungen nach weniger Verbraucherschutz und mehr Firmenrechten drin, die "Verschwörungstheoretiker" immer befürchtet haben. Das mag jetzt noch nicht der finale Stand sein, aber wie soll noch irgendwer den Verhandlern vertrauen, dass der ganze Mist jetzt rausverhandelt wird, wo doch sämtliche Argumente bisher ignoriert wurden? In der Bundespolitik vollzieht sich mal wieder der übliche Tanz, wo CDU- und CSU-Führung gegenteilige Positionen einnehmen, nur um dann in Kürze zu einem "Kompromiss" zu kommen, der hinter den Kulissen schon längst feststeht. Ich fühle mich mal wieder verarscht.

Spannendes Nebenbei bei der Veröffentlichung der Details: Greenpeace hatte zur Überprüfung, ob die Dokumente echt wären den Rechercheverbund aus WDR, NDR und einer Zeitung frühzeitig mit Details und den Unterlagen versorgt. Dass das ehemalige Nachrichtenmagazin nicht mit den Dokumenten belästigt wurde, lag wohl an deren auffallend einseitiger Berichterstattung für TTIP. Dazu auch passend: Es gab gerade eune Umfrage, laut der eine Mehrheut der repräsentativ Befragten die Medien in Deutschland für gelenkt hielten. Eienrseits halte ich nicht viel von Umfragen, andererseits erscheint mir das Ergebnis dann aber wieder plausibel. Das Gerücht, dass es einen Zusammenhang zwischen der Verarschung und der Plausibilität geben könnte, kann ich weder bestätigen nich verneinen. Hust.