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Agentur für Schnüffel

Habt ihr das mitbekommen von der besonders neugierigen Arbeitsagentur, die bei einer Schwangeren nach deren Sexualpartnern fragte, um die als möglichen Vater des erwarteten Kindes in Anspruch zu nehmen? Und diese Agentur, die ja üblicherweise bei Alg2-Empfängern mit lebensbedrohlichen Strafen fuchtelt (bis hin zu 'dann leben Sie eben von gar nichts'), die meinte nun also, mal fragen zu können, mit wem Frau so geschlechtlich zu tun hatte rund um die Zeit, als sie offenbar empfängnisbereit war.

Stellte sich raus, das wäre gar keine offiziell legitimierte Aktion gewesen. Da wäre nur eine Mitarbeiterperson übereifrig gewesen. Und überhaupt, die Frage nach dem Vater eines Kindes darf nur das Jugendamt stellen, und das kann ja nicht damit drohen, dass man sich von Straßenstaub ernähren müsse, wenn man aus welchen Gründen auch immer die Fragen zum Intimleben mal nicht beantworten will.

Was ich mich ja frage: Bei der lustigen Agentur für Sanktionen und Gängelung, wie könnte da wohl jemand auf die Idee kommen, auf so Kleinkram wie ein würde des Menschen keine Rücksicht nehmen zu müssen? Könnte es vielleicht daran liegen, dass die Agentur gewöhnlich auch auf Würde ihrer 'Kunden' pfeift? Oder wäre das völlig ausgeschlossen, und die lustigen Sanktionen sind irgendwie gut für die, die dadurch nicht mal so viel Geld haben, wie die Regierung 'errechnet' hat, dass man zum Leben bräuchte. Ob man wohl mal pauschal der Mitarbeitsperson und deren Vorgesetzten so eine lustige Sanktion verabreichen könnte? So als Gedächtnisstütze, damit die alle nicht vergessen, wie wenig die Agentur das intimleben ihrer Opfer anzugehen hat.